Die Augen tränen, die Nase läuft, das Atmen fällt schwer, die Haut ist gerötet und juckt – Allergien können sich auf verschiedenste Weise bemerkbar machen und stellen für die betroffenen Personen häufig eine unangenehme Einschränkung ihres Alltags und ihrer Lebensqualität dar. Während sich viele Menschen auf das Frühjahr freuen, da die Temperaturen milder, das Wetter sonniger und die Natur wieder bunter werden, beginnt für Pollenallergiker eine belastende Zeit mit zahlreichen Symptomen.
Häufig sind es vor allem Medikamente, mit denen die akuten Beschwerden gelindert werden sollen. Das Auftreten von Allergien liegt jedoch viel tiefer und ist eng mit dem eigenen Immunsystem verbunden: Ein geschwächtes Immunsystem, das aus seiner natürlichen Immunbalance geraten ist, ist anfälliger für diverse Erkrankungen, so auch Allergien. Was versteht man unter der sogenannten Homöostase? Warum ist Homöostase zur Bekämpfung von Krankheiten wichtig? Erfahren Sie im folgenden Beitrag mehr darüber und wie die Mikroimmuntherapie die gesunde Immunbalance des Körpers unterstützt.
Homöostase Definition: Was ist Homöostase?
Homöostase beschreibt den Gleichgewichtszustand des Organismus. Damit ist das gesamte körperliche System gemeint. Die Balance, die sich im Körper befindet und maßgeblich an der Gesundheit beteiligt ist, wird durch verschiedene Regelsysteme verwirklicht. Die Regulation findet dabei ständig und fortwährend statt. Das heißt, dass unser Körper tagtäglich bemüht ist, die Homöostase aufrechtzuerhalten. Dabei spielen die Umwelt sowie innere und äußere Einflüsse eine große Rolle. Denn Homöostase ist kein statisches Konstrukt, sondern ein dynamischer Prozess, der sich entwickelt und immer wieder anpasst
Zu beobachten ist das beispielsweise im Leistungssport: Hier durchbrechen Menschen mit gezieltem Training bewusst bestimmte Balancen, um eine Leistungssteigerung zu erzielen. Mit der Zeit stellt sich der Körper auf die anfängliche Belastung ein und tariert die Homöostase neu aus. Homöostase ist somit etwas sehr Individuelles und Dynamisches.
Wie verwirklicht unser Körper Homöostase?
Mithilfe seiner biologischen Sensoren überprüft unser Körper ständig jede seiner Funktionen, Abläufe, Organe und Zellen. Im Normalfall kennt er den optimalen Zustand aller Systeme. Sollte ihm ein Ungleichgewicht auffallen, setzt er entsprechende Mechanismen in Gang, um wieder die Homöostase zu erreichen. Ist beispielsweise die Körpertemperatur zu hoch, reagiert er mit vermehrtem Schwitzen. Entdeckt das Immunsystem einen Krankheitserreger, werden Abwehrreaktionen wie Entzündungsreaktionen eingeleitet, um diesen zu bekämpfen und die Balance wiederherzustellen.
Homöostase: Welche Gleichgewichtszustände gibt es in unserem Körper?
Unser Organismus ist äußerst komplex aufgebaut. Um die Homöostase möglichst aufrechtzuerhalten, muss er zahlreiche verschiedene Mechanismen und Systeme im Gleichgewicht halten – eine wahre Mammutaufgabe. Vor allem unserem Immunsystem kommt dabei eine große Bedeutung zu, da es als zentrale Säule der Gesundheit an vielen Prozessen im Körper beteiligt ist und die gesamte Physiologie mitbeeinflusst.
Vorstellen kann man sich Gesundheit und Homöostase als eine Art hängendes Mobile, das zahlreiche Arme und Unterverzweigungen besitzt sowie optimal ausbalanciert ist. Gerät auch nur eine der Unterachsen aus diesem Zustand, neigt sich das Mobile und verliert seine ursprüngliche Balance.
Zu den Beispielen von regulierten Systemen in unserem Körper gehören unter anderem:
- Immunsystem
- Körpertemperatur
- Blutdruck
- Blutzuckerspiegel
- Hormonhaushalt
- pH-Wert
- Reflexe
- Wasserhaushalt
- Elektrolythaushalt
- Säure-Basen-Haushalt
- v. m.
Die Volkskrankheit Allergie – Häufigkeit und Tendenz
Allergien sind keine Seltenheit. Nach Angaben des RKI haben etwa 20 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens mit Allergien zu tun, wobei sich Art und Intensität jeweils stark unterscheiden können. Die Häufigkeit von Allergien hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Der Anstieg ist Annahmen zufolge unter anderem auf den modernen Lebensstil mit hohem Stresslevel, starken Umwelttoxinen und ungesunder Ernährung sowie Bewegungsmangel zurückzuführen. Zudem trägt auch die Globalisierung bei der Sensibilisierung gegenüber einzelnen Allergenen bei – Reisen können dazu führen, dass wir mit Allergenen in Kontakt kommen, die in der Heimat nicht oder nur sehr wenig vorliegen (z. B. Ambrosia, Erdnüsse). Des Weiteren nehmen auch klimatische Bedingungen Einfluss auf Allergien, da beispielsweise der Pollenflug intensiver wird.
Was passiert bei einer Allergie im Körper?
Eine Allergie stellt eine „unbegründete“ Überreaktion des Immunsystems dar. Dabei tritt der Organismus mit einer eigentlich harmlosen Substanz in Kontakt und interpretiert diese fälschlicherweise als einen schädlichen Erreger. Der Körper bildet daraufhin Antikörper gegen das Allergen und löst bei einem erneuten Kontakt mit dem Stoff Abwehrreaktionen aus, die sich als typische Allergiesymptome zeigen.
Warum habe gerade ich eine Allergie?
Die genauen Ursachen für das Entstehen einer Allergie sind noch nicht abschließend geklärt. Die überschießende Reaktion des Immunsystems ist in der Regel eine Folge einer immunitären Dysbalance. Dabei können verschiedene Einflüsse das Immunsystem schwächen, beispielsweise anhaltender Stress, hormonelles Ungleichgewicht, Umwelttoxine, Medikamente, unausgewogene Ernährung oder Schlafmangel. Das Immunsystem ist ein hochkomplexes sowie fein aufeinander abgestimmtes Netzwerk. Für gewöhnlich ist es sehr gut in der Lage, sich schädlichen Einflüssen zu widersetzen beziehungsweise diese zu überwinden und den Körper damit gesund zu halten. Gelingt das jedoch nicht mehr, kann es zu verschiedenen Erkrankungen kommen.
Man geht somit davon aus, dass es nicht nur eine Ursache für das Auftreten von Allergien gibt, sondern dass ein Bündel an Auslösern dazu führt. So können einige Menschen bereits eine genetische Veranlagung besitzen, die das Risiko für Allergien begünstigt. Kommen dann Faktoren wie Umweltbelastungen, Stress oder weitere Erkrankungen (z. B. Infekte wie ➤ EBV, ➤ HPV) hinzu, die das Immunsystem schwächen, kann es zum Ausbruch der Allergie beitragen.
Sollten Sie an einer Allergie leiden, ist es daher ratsam, zunächst das Immunsystem genauer unter die Lupe zu nehmen und bestimmte Infektionen zu testen. Eine gezielte Stärkung der eigenen Immunabwehr kann dann bereits sehr positive Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit sowie auf die Allergiesymptome haben. Des Weiteren ist es wichtig, die auslösenden Allergene zu kennen, um die weiterführende Therapie entsprechend darauf abzustimmen.
Wie verhelfe ich meinem Immunsystem zurück ins Gleichgewicht?
Die Stärkung des eigenen Immunsystems lässt sich vielfach bereits mit recht einfachen Maßnahmen erwirken. Wenn wir uns bewusst machen, wodurch das Immunsystem negativ beeinflusst werden kann, fällt es uns oftmals leichter, aktiv dagegen vorzugehen. Ein ausbalanciertes Immunsystem wirkt sich nicht nur sehr positiv auf die allgemeine Gesundheit aus, die Homöostase führt meist auch dazu, dass wir uns allgemein wohler und aktiver fühlen.
Um Ihrem Immunsystem unter die Arme zu greifen, können Sie folgende Punkte beachten:
- Ernähren Sie sich gesund, ausgewogen und vitaminreich
- Vermeiden Sie industrielle Fertigprodukte, Zucker, Weizen und große Mengen Salz
- Trinken Sie viel, am besten Wasser und Tees
- Achten Sie auf Bewegung und Sport
- Verbringen Sie Zeit an der frischen Luft
- Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht
- Schlafen Sie ausreichend und erholsam
- Reduzieren Sie Ihren Stresslevel und fügen Sie aktive Erholungsphasen in Ihren Alltag ein
- Achten Sie auch auf Ihre mentale Gesundheit und stärken Sie Ihr positives Mindset
- Unterstützen Sie eine gesunde Darmflora, denn im Darm befinden sich rund 70 bis 80 Prozent aller Immunzellen – dadurch senken Sie auch das Risiko für Entzündungsherde im Körper
Sanftes Ausbalancieren – so unterstützt die Mikroimmuntherapie die natürliche Homöostase
Trotz eines gesunden und bewussten Lebensstils reichen die Maßnahmen manchmal nicht aus, um dem Immunsystem die Unterstützung zu bieten, die es braucht, um die natürliche Homöostase wiederzuerlangen. Eine ergänzende Möglichkeit ist die Mikroimmuntherapie. Die Mikroimmuntherapie ist eine Low-Dose-Immuntherapie. Sie zielt darauf ab, die natürlichen Abläufe der Immunabwehr wieder ins Gleichgewicht zu bringen, um Überreaktionen wie bei einer Allergie oder unzureichende Immunantworten wie bei wiederkehrenden Infekten zu senken. Im Gegensatz zu anderen Immuntherapien nutzt die Mikroimmuntherapie dabei natürliche Stoffe in sehr geringen Dosierungen (low dose und ultra-low dose). Dadurch ist sie gemeinhin sehr gut verträglich und kaum mit Nebenwirkungen verbunden.
Die weitere Besonderheit der Mikroimmuntherapie ist, dass sie ebendiese Substanzen nutzt, die auch der Körper selbst bei der Immunreaktion verwendet: Zytokine. Diese sind Bestandteil der Mikroimmuntherapeutika und helfen dem Organismus dabei, seine Kommunikation zwischen den einzelnen Teilnehmern der Immunreaktion zu verbessern. Die Feinmodulation des Immunsystems mithilfe der Mikroimmuntherapie verläuft sehr sanft und unterstützt das Immunsystem dabei, wieder in die natürliche Balance zu finden.
Für Allergiker kann die Mikroimmuntherapie bereits präventiv sehr gut geeignet sein. Die Einnahme erfolgt in diesem Fall vor der Allergiesaison. Das trainiert das Immunsystem und wappnet es gegen verschiedene Einflüsse. In der Allergiezeit berichten viele Mikroimmuntherapie-Patienten davon, dass sich ihre bekannten Allergiesymptome deutlich verringert haben oder sie sogar beschwerdefrei sind. Häufig kann zudem die Einnahme weiterer Medikamente wie Antihistaminika gesenkt werden oder es sind eventuell gar keine Allergiemedikamente mehr notwendig.
Wenn Sie Fragen zur Mikroimmuntherapie haben, wenden Sie sich gern an die MeGeMIT. Einen Experten für Mikroimmuntherapie in Ihrer Nähe können Sie zudem ganz leicht mithilfe der Suchfunktion der ➤ Ärzte- und Therapeutenliste finden.
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