
Allergien betreffen Millionen von Menschen und beeinflussen ihren Alltag in vielfältiger Weise. Dieser Allergieratgeber von A bis Z soll Klarheit schaffen und dabei helfen, die komplizierten Zusammenhänge von Allergien, deren Auslöser und Behandlungsmöglichkeiten besser zu verstehen.
Von häufigen Allergenen über innovative Therapieansätze wie der Mikroimmuntherapie bis hin zu Zytokinen – unser Allergieratgeber bietet fundierte Informationen und praktische Tipps, ganz egal, ob Du selbst betroffen bist, jemanden unterstützen möchtest oder Dich einfach nur weiterbilden willst. Um Allergien besser managen zu können, ist ein stabiles inneres Gleichgewicht, die sogenannte Immunhomöostase, vonnöten. Entdecke, wie Du Deine Homöostase mithilfe der Mikroimmuntherapie fördern und damit die Allergie in den Griff bekommen kannst.
A – Allergene
Allergene sind Substanzen, die bei einigen Personen allergische Reaktionen auslösen können. Sie sind in der Regel harmlose Proteine oder Moleküle, aber bei Menschen mit Allergien verursachen sie eine Überreaktion des Immunsystems. Häufige Allergene umfassen Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengifte, Schimmelpilze und bestimmte Lebensmittel (wie Erdnüsse, Eier und Milch).
Wie beeinflussen Allergene das Immunsystem?
- Erstkontakt mit dem Allergen:
- Beim ersten Kontakt mit einem Allergen identifiziert das Immunsystem fälschlicherweise die Substanz als Bedrohung.
- Das Immunsystem produziert spezifische Antikörper vom Typ Immunoglobulin E (IgE), die sich an Mastzellen und Basophile binden, welche Immunzellen sind, die in Geweben und im Blut vorkommen.
- Wiederholter Kontakt:
- Bei erneutem Kontakt mit dem gleichen Allergen erkennt IgE die Substanz und bindet sich daran. Diese Bindung führt zur Freisetzung von Histamin und anderen chemischen Mediatoren aus Mastzellen und Basophilen.
- Allergische Reaktion:
- Histamin und andere Mediatoren führen zu den typischen allergischen Symptomen wie Juckreiz, Schwellungen, Schleimproduktion, Hautausschlägen, Atemnot und, in schweren Fällen, einem anaphylaktischen Schock.
B – Bronchialasthma
Schätzungen zufolge sind etwa 60-80% der Asthmaanfälle allergisch bedingt. Bei allergischem Asthma führt die Allergenexposition zu einer Entzündungsreaktion in den Atemwegen, bei der Mastzellen und eosinophile Granulozyten eine zentrale Rolle spielen und kann zu Bronchialasthma führen: Diese Entzündung kann eine Verengung und Überempfindlichkeit der Bronchien verursachen, was typische Asthmasymptome wie Atemnot, Druckgefühl in der Brust, Husten oder Wheezing (Pfeifende Geräusche beim Atmen) auslöst. Neben Allergenen können auch nicht-allergische Trigger wie Stress, Kälte, körperliche Anstrengung oder Infektionen eine Rolle spielen.

C – Cetirizin
Cetirizin ist ein Antihistaminikum, das zur Linderung von Allergiesymptomen eingesetzt wird. Es blockiert die Wirkung von Histamin, einem Botenstoff des Immunsystems, der Allergiesymptome auslöst, und reduziert dadurch diese Symptome. Es bekämpft jedoch nur die akuten Symptome und behebt nicht langfristig die Ursachen der Allergien.
D – Desensibilisierung
Die Desensibilisierung, auch als spezifische Immuntherapie (SIT) bekannt, ist eine langfristige Behandlung von Allergien. Sie umfasst die schrittweise Exposition gegenüber steigenden Dosen eines Allergens, um die Toleranz des Immunsystems zu erhöhen und die allergischen Reaktionen zu reduzieren. Der Prozess kann mehrere Jahre dauern und erfolgt durch Injektionen oder sublinguale Tabletten/Tropfen.
E – Ekzem
Ein Ekzem, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine entzündliche Hauterkrankung, die durch allergische Reaktionen ausgelöst werden kann. Symptome sind Rötung, Juckreiz und Hautausschläge. Pflegestrategien umfassen die Verwendung von Feuchtigkeitscremes, das Vermeiden von Auslösern und eventuell die Anwendung topischer Kortikosteroide zur Linderung der Symptome.
F – Futtermittelallergie
Futtermittelallergien treten bei Haustieren auf, wenn das Immunsystem eines Tieres auf bestimmte Bestandteile in Lebensmitteln überreagiert. Häufige Symptome sind Juckreiz, Hautausschläge, Verdauungsprobleme oder Ohrenentzündungen. Die Behandlung umfasst die Fütterung mit hypoallergenem Futter und die Identifizierung und Vermeidung der auslösenden Allergene.
G – Genetik
Bei der Entstehung von Allergien spielen genetische Faktoren eine bedeutende Rolle. Personen mit einer familiären Vorgeschichte von Allergien haben ein höheres Risiko, selbst Allergien zu entwickeln. Bestimmte Gene können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Immunsystem auf harmlose Substanzen überreagiert.
H – Homöostase
Homöostase ist ein Prozess, durch den der Körper ein konstantes inneres Umfeld aufrechterhält, auch wenn sich die äußeren Bedingungen ändern. Diese Fähigkeit ist entscheidend für das Überleben und die optimale Funktion von Organismen. Verschiedene Körpersysteme arbeiten zusammen, um wichtige Variablen wie Körpertemperatur, pH-Wert, Blutzucker, Wasser- und Elektrolythaushalt sowie Blutdruck innerhalb enger Grenzen zu halten.
Ein funktionierendes Immunsystem spielt eine zentrale Rolle in der Homöostase, da es den Körper vor Krankheitserregern schützt und die Entzündungsprozesse reguliert. Es erkennt und neutralisiert Bedrohungen wie Bakterien und Viren, um die Stabilität des inneren Umfeldes zu sichern. Gleichzeitig hilft eine kontrollierte Entzündungsreaktion bei der Reparatur von Gewebeschäden und der Bekämpfung von Infektionen, wobei das Immunsystem auch ständig zwischen körpereigenen und fremden Substanzen unterscheidet, um die körperliche Integrität zu erhalten.
Im Zusammenhang mit Allergien kann die Homöostase jedoch aus dem Gleichgewicht geraten. Hierbei überreagiert das Immunsystem und betrachtet harmlose Substanzen als Bedrohung, was zu Entzündungen und Symptomen führt, die das innere Gleichgewicht beeinträchtigen.
I – Immunantwort
Bei Allergien spielt die Immunantwort eine zentrale Rolle, wobei es zu einer Fehlregulation kommt. Normalerweise schützt die Immunantwort den Körper vor schädlichen Substanzen, aber bei Allergien reagiert das Immunsystem übermäßig auf harmlose Stoffe, sogenannte Allergene, wie Pollen, Tierhaare oder Lebensmittel.
Woran liegt das?
- Fehlidentifikation: Das Immunsystem identifiziert harmlose Substanzen fälschlicherweise als Bedrohung.
- Überproduktion von IgE: Eine unverhältnismäßig hohe Produktion von IgE-Antikörpern gegen nicht-bedrohliche Antigene.
- Unkontrollierte Entzündung: Die Entzündungsreaktion wird nicht adäquat kontrolliert und führt zu den unangenehmen bis zu gefährlichen Allergiesymptomen.
Insgesamt ist bei Allergien das Gleichgewicht der Immunantwort gestört, was zu einer möglicherweise schädlichen Überaktivität gegen harmlose Substanzen führt.
J – Juckreiz
In Bezug auf Allergien entsteht Juckreiz, hauptsächlich durch die Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren, die vom Immunsystem bei einer allergischen Reaktion freigesetzt werden. Wenn das Immunsystem ein Allergen als Bedrohung wahrnimmt, reagieren bestimmte Zellen, insbesondere Mastzellen und Basophile, indem sie Histamin in die umgebenden Gewebe freisetzen.
Histamin bindet an spezifische Rezeptoren in den Nervenfasern der Haut und Schleimhäute, was das Signal für Juckreiz an das Gehirn weiterleitet. Dieser Prozess kann bei Kontaktallergien, wie sie bei Pflanzen oder chemischen Substanzen auftreten, sowie bei systemischen Reaktionen, etwa auf Lebensmittelallergene, beobachtet werden. Bei allergischem Juckreiz treten oft auch andere Symptome auf, wie Rötung, Schwellung oder Nesselsucht (siehe unten), die durch die gleiche Überreaktion des Immunsystems verursacht werden.
K – Kreuzallergie
Eine Kreuzallergie tritt auf, wenn das Immunsystem ähnliche Proteine in verschiedenen Substanzen erkennt und reagiert, z. B. bei Pollen und bestimmten Lebensmitteln. Häufige Beispiele sind Birkenpollen-Allergiker, die auf Äpfel oder Karotten reagieren, oder Gräserpollen-Allergiker, die Probleme mit Weizen oder Tomaten haben. Die Symptome können von mildem Jucken bis hin zu schweren allergischen Reaktionen reichen.

L – Lebensmittelallergien
Lebensmittelallergien entstehen, wenn das Immunsystem fälschlicherweise bestimmte Proteine in Lebensmitteln als Bedrohung ansieht. Häufige Auslöser sind Erdnüsse, Baumnüsse (z. B. Walnüsse, Mandeln), Milch, Eier, Soja, Weizen, Fisch und Schalentiere. Die Symptome können Hautreaktionen, Verdauungsprobleme, Atembeschwerden und im schlimmsten Fall eine anaphylaktische Reaktion umfassen.
M – Mikroimmuntherapie
Die Mikroimmuntherapie hat bei Allergien das Ziel, das Immunsystem dabei zu unterstützen, auf eine harmonisierte Weise auf allergene Substanzen zu reagieren. Bei Allergien reagiert das Immunsystem übermäßig stark auf harmlose Umweltstoffe, was zu Symptomen wie Juckreiz, Schwellungen und Entzündungen führt.
Wie die Mikroimmuntherapie bei Allergien eingesetzt wird:
- Modulation der Immunantwort: Die Therapie setzt auf niedrig dosierte Immunbotenstoffe, die helfen sollen, die Fehlregulation des Immunsystems bei Allergien zu korrigieren. Ziel ist es, die Balance zwischen pro-inflammatorischen und anti-inflammatorischen Reaktionen wiederherzustellen.
- Spezifische Botenstoffe: Mit gezielt ausgewählten Zytokinen und anderen immunologisch aktiven Substanzen wird das Ziel verfolgt, die Überreaktion auf Allergene zu reduzieren und eine tolerantere Haltung des Immunsystems zu fördern.
- Präventiv und in Akutphasen einsetzbar: Die Behandlung kann präventiv eingesetzt werden, um das Risiko, unter unliebsamen Allergie-Symptomen zu leiden, im Vorfeld zu mindern: Es wird empfohlen, in dem Fall zwei Monate vor der Pollensaison mit der Prävention zu beginnen. Die klinische Erfahrung zeigt, dass sich dadurch die Beschwerden verbessern und der Gebrauch antiallergischer Mittel reduziert werden kann. Genauso kann die Mikroimmuntherapie in akuten Phasen, wenn bereits Symptome auftreten, durchgeführt werden.
- Langfristige Ziele: Anders als bei reinen Symptombehandlungen zielt die Mikroimmuntherapie darauf ab, das Reaktionsmuster des Immunsystems langfristig zu verändern und die Frequenz und Intensität von allergischen Reaktionen auf Dauer zu verringern.
Insgesamt bietet die Mikroimmuntherapie einen sanften Ansatz bei der Behandlung von Allergien, indem sie die zugrunde liegenden immunologischen Mechanismen auf eine sanfte und natürliche Weise langfristig beeinflusst.
N – Nesselsucht (Urtikaria)
Nesselsucht, oder Urtikaria, ist eine Hauterkrankung, die durch plötzlich auftretende, juckende Quaddeln gekennzeichnet ist. Häufige Auslöser sind Allergene wie Nahrungsmittel, Medikamente, Insektenstiche, Stress oder physikalische Einflüsse (z.B. Wärme oder Kälte).
O – OAS (Orales Allergiesyndrom)
Das orale Allergiesyndrom tritt häufig bei Menschen mit Pollenallergien auf und verursacht Symptome wie Juckreiz, Kribbeln oder Schwellungen im Mund und Rachen nach dem Verzehr bestimmter roher Früchte oder Gemüse. Vorsichtsmaßnahmen bestehen darin, diese Nahrungsmittel zu vermeiden oder sie vor dem Verzehr zu kochen, um die allergieauslösenden Proteine zu denaturieren.
P – Pseudoallergie
Pseudoallergien sind Reaktionen, die allergieähnliche Symptome hervorrufen, jedoch ohne die Beteiligung von spezifischen IgE-Antikörpern, wie bei echten Allergien. Häufig ausgelöst durch Lebensmittelzusatzstoffe oder Histamin in Lebensmitteln, führen sie zu Symptomen wie Hautausschlägen oder Atembeschwerden. Die Diagnose erfordert die Beobachtung und Vermeidung der auslösenden Stoffe, während Antihistaminika zur Linderung der Symptome eingesetzt werden können.
Q – Quercetin
Quercetin ist ein natürlich vorkommendes Flavonoid in vielen Früchten und Gemüsen, das wegen seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften erforscht wurde. Es kann helfen, die Produktion von Histamin und anderen allergischen Mediatoren zu reduzieren, was es zu einem potenziellen natürlichen Ansatz zur Unterstützung bei Allergien macht.
R – Rast-Test
Der RAST (Radio-Allergo-Sorbent-Test) ist ein Bluttest, der die Menge an spezifischen IgE-Antikörpern misst, die gegen bestimmte Allergene gerichtet sind. Er hilft bei der Diagnose von Allergien durch die Identifizierung von Substanzen, auf die das Immunsystem überreagiert.
S – Saisonale Allergien
Saisonale Allergien treten in bestimmten Jahreszeiten auf, wenn bestimmte Pollen oder andere Umweltallergene in der Luft sind, während ganzjährige Allergien durch kontinuierlich präsente Allergene wie Hausstaubmilben oder Tierhaare ausgelöst werden.

Quelle: Wetteronline.de
T – Tierhaarallergie
Bei einer Tierhaarallergie reagieren Betroffene allergisch auf Proteine in Hautschuppen, Speichel oder Urin von Tieren. Die Allergenbelastung kann durch das Vermeiden von Kontakt oder auch mit Antihistaminika, Luftfiltern und regelmäßiger Reinigung verringert werden.
U – Umweltfaktoren
Umweltverschmutzung kann das Auftreten und die Schwere von Allergien verschlimmern, indem sie die Schleimhäute reizt und allergische Reaktionen verstärkt. Zudem können allergene Pollenpartikel über Feinstaub und andere Luftschadstoffe weiter verbreitet werden und die Entzündungsreaktionen des Immunsystems so verstärken.
V – Vermeidung
Allergieprävention umfasst das Identifizieren und u.a. auch das Meiden spezifischer Allergene. Praktische Tipps sind die Verwendung von Luftreinigern, regelmäßiges Saubermachen, das Schließen von Fenstern während der Pollensaison, das Waschen von Bettwäsche und Haaren vor dem Schlafengehen sowie das Meiden bekannter Nahrungsmittelallergene.

W – Windpollen
Windverbreitete Pollen von Bäumen, Gräsern und Unkräutern wie Birke, Roggen und Beifuß verursachen häufig Allergien, da sie weit verbreitet sind und in großen Mengen produziert werden. Diese Pollen können leicht in die Atemwege gelangen und allergische Reaktionen auslösen.
X – Xerosis
Xerosis, oder trockene Haut, kann durch Allergien verschlimmert werden, insbesondere wenn sie mit Ekzemen oder allergisch bedingten Hautirritationen verbunden ist. Die Pflege umfasst die Verwendung von lindernden Feuchtigkeitscremes sowie das Vermeiden von reizenden Substanzen.
Y – Yoga und Stressmanagement
Stress kann allergische Symptome verschlimmern, da er das Immunsystem negativ beeinflusst. Yoga und andere Stressmanagement-Techniken können helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern, die Stressantwort des Körpers zu verringern und damit indirekt die Intensität von Allergiesymptomen zu reduzieren.
Z – Zytokine
Zytokine sind kleine Proteine, die eine entscheidende Rolle bei der Zellkommunikation im Immunsystem spielen. Sie vermitteln und regulieren Immunantworten, Entzündungen und die Bildung von Blutzellen. Durch das Signalisieren an andere Immunzellen koordinieren sie Reaktionen auf Infektionen und Verletzungen.
In der Mikroimmuntherapie werden Zytokine in niedrigen Dosen eingesetzt, um das Immunsystem gezielt zu modulieren und dessen Balance wiederherzustellen. Dies kann nicht nur bei Allergien hilfreich sein, sondern auch bei chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen, mit dem Ziel, eine übermäßige oder fehlgeleitete Immunreaktion zu korrigieren.
Die Mikroimmuntherapie kann sowohl präventiv als auch in Akutphasen der Allergie eingesetzt werden und ist sehr einfach in der Anwendung:

Weitere Informationen über den Einsatz der Mikroimmuntherapie bei Allergien erhältst Du in unserer kostenlosen Broschüre: Hier einfach downloaden.
Möchtest Du weiterhin auf dem Laufenden bleiben und regelmäßig Tipps für Deine langfristige Gesundheit und Dein Wohlbefinden erhalten? Dann abonniere gleich unseren Newsletter:

Gefällt Dir unser Allergieratgeber? Dann teile den Link gerne mit Freunden, Familie und Bekannten. Wir wünschen Dir eine beschwerdefreie Pollensaison!
Kontaktiere die MeGeMIT bei Fragen zur Mikroimmuntherapie. Bitte beachte: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.
Bild: © Canva