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Hashimoto Symptome

Hashimoto-Symptome: Ursachen & Warnsignale der Schilddrüsenerkrankung

Hashimoto Symptome

Die Schilddrüse ist in einem komplexen Regelkreis integriert und erfüllt wichtige Aufgaben für den Körper. Als Hormondrüse produziert sie Hormone, die als essenzielle Botenstoffe den Stoffwechsel und die Funktionstüchtigkeit von praktisch allen Organen steuern. Um nur einige Beispiele zu nennen: Sie beeinflusst Herzaktivität, Blutdruck, Gehirnaktivität, Psyche, Muskeltätigkeit, Energiestoffwechsel/Körpergewicht und Darmtätigkeit. Dementsprechend große Auswirkungen können Erkrankungen und Fehlfunktionen auf den Organismus haben.

Einer der häufigsten Gründe für eine Schilddrüsenunterfunktion ist die Hashimoto-Thyreoiditis. Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die das gesunde Schilddrüsengewebe schädigt. In diesem Beitrag wollen wir uns Autoimmunerkrankungen, speziell Hashimoto-Thyreoiditis, genauer ansehen – was sind die Ursachen und welchen Zusammenhang gibt es zum Immunsystem? Außerdem zeigen wir Dir, wie Du Hashimoto-Symptome erkennen kannst, warum die Balance Deines Immunsystems so wichtig ist und wie die innovative Mikroimmuntherapie dabei helfen kann, Dein Wohlbefinden zu verbessern.

Inhalt

Warum nehmen Autoimmunerkrankungen zu?

Autoimmunerkrankungen werfen noch viele Rätsel auf. Warum und wie sie entstehen, ist noch nicht abschließend geklärt. Mögliche Gründe, warum immer mehr Menschen von ihnen betroffen sind, können unter anderem sein:

  • Zunahme von Stress in der heutigen Zeit (u. a. ständige Erreichbarkeit, viele Informationseinflüsse, Krisen)
  • Moderner, ungesunder Lebensstil (u. a. wenig Bewegung, schlechte Ernährung)
  • Umwelttoxine
  • Neue oder mutierte Erreger

Außerdem kann die höhere Zahl auch die Folge davon sein, dass das Bewusstsein und die Diagnosemöglichkeiten von Autoimmunerkrankungen gewachsen sind. Eventuell werden heute mögliche Autoimmunerkrankungen bei der Anamnese und Untersuchung eher berücksichtigt als vor einigen Jahrzehnten. Moderne Techniken erleichtern zudem, einen Verdacht genauer zu untersuchen.

Die zunehmende Zahl an Autoimmunerkrankungen verdeutlicht, wie stark die komplexen Mechanismen des Immunsystems durch äußere und innere Einflüsse (wie die oben genannten) aus dem Gleichgewicht geraten können. Doch wie genau läuft dieser Prozess im Körper ab? Was kann eine Dysbalance des Immunsystems verursachen?

Welche Mechanismen liegen bei Autoimmunerkrankungen vor?

Schauen wir uns nun einmal an, wie Autoimmunerkrankungen überhaupt entstehen beziehungsweise was bei Hashimoto Thyreoiditis im Speziellen passiert.

Ausgangspunkt unserer Betrachtung ist das Immunsystem. Eine wichtige Aufgabe des Immunsystem ist es, zwischen körpereigenen und körperfremden Stoffen und Substanzen zu unterscheiden, um so mögliche Gefahren zu erkennen. Hat es beispielsweise einen Erreger ausfindig gemacht, leitet es entsprechende Abwehrfunktionen ein, um diesen schnellstmöglich zu bekämpfen.

Bei einer Autoimmunreaktion kommt es zu einer Fehleinschätzung, bei der eigentlich intaktes und gesundes Gewebe als gefährlich eingestuft wird. Daraufhin greift der Körper sich selbst an: Entzündungsreaktionen, die im gesunden Zustand eine wichtige Abwehrreaktion darstellen, chronifizieren sich und schädigen so auf Dauer das gesunde Gewebe. Diese Fehleinschätzung beruht auf einer Dysbalance des Immunsystems, die dazu führt, dass es überaktiv ist.

Im Falle von Hashimoto-Thyreoiditis greift der Körper das Schilddrüsengewebe an. Die anhaltende Entzündung führt in der Regel dazu, dass das Schilddrüsengewebe abgebaut und durch Bindegewebe ersetzt wird. In frühen Stadien bleibt die Menge an Schilddrüsenhormonen im Blut zunächst gleich, obwohl Schilddrüsenzellen absterben. Das liegt daran, dass das restliche Schilddrüsengewebe seine Hormonproduktion steigern kann. Allerdings muss das Gewebe dafür wachsen, wodurch die Schilddrüse anschwellen kann. Bei fortschreitender Schädigung ist der Ausgleich irgendwann nicht mehr möglich, sodass nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert werden können. Es kommt zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Seltener oder nur übergangsweise tritt im Zusammenhang mit Hashimoto-Thyreoiditis eine Schilddrüsenüberfunktion auf (durch eine vermehrte passive Freisetzung von Schilddrüsenhormonen).

Hashimoto-Thyreoiditis: Die häufigste Autoimmunerkrankung

Autoimmunerkrankungen sind sehr vielfältig und oftmals nicht so leicht zu erkennen. Deshalb ist nicht genau bekannt, wie viele Menschen an Autoimmunerkrankungen leiden und wie sich die Zahlen über die Zeit hinweg entwickeln. Es wird eine hohe Dunkelziffer nichtdiagnostizierter Autoimmunerkrankungen vermutet. 

In einer Studie des Versorgungsatlas1 aus 2024 wurden diagnostizierte Autoimmunerkrankungen näher beleuchtet. Es wurden Daten von Versicherten aus Deutschland von 2012 bis 2022 ausgewertet. Von den mehr als 73.200.000 Personen im Jahr 2022 wurden bei mehr als 6.300.000 Versicherten (~8,6 Prozent) mindestens eine der 30 in der Studie klassifizierten Autoimmunerkrankungen diagnostiziert. Die höchste Prävalenz besaß dabei Hashimoto-Thyreoiditis (~2,3 Prozent). Auf den folgenden Plätzen befanden sich Psoriasis/Schuppenflechte (~1,85 Prozent) und Rheumatoide Arthritis (~1,36 Prozent).

Die Studie zeigte auch, dass allgemein die Zahl der Autoimmunerkrankungsfälle anstieg – von 2012 bis 2022 um 22 Prozent. Betrachtet man die einzelnen Autoimmunerkrankungen, so besaß Zöliakie mit +130 Prozent den größten Zuwachs, aber auch Hashimoto-Thyreoiditis belegte mit +72 Prozent nach Autoimmunhepatitis (+80 Prozent) einen der drei vorderen Plätze.

Die gesamte Studie des Versorgungsatlas kannst Du hier einsehen: Entwicklung der Prävalenzdiagnostizierter Autoimmunerkrankungen im Zeitraum 2012–2022.

Hashimoto-Symptome erkennen: Auf welche Warnsignale sollte ich achten?

Hashimoto verläuft in den meisten Fällen zunächst recht unauffällig. Die Hashimoto-Symptome setzen oftmals schleichend ein und werden deshalb nicht richtig wahrgenommen oder als etwas anderes abgetan (z. B. Wechseljahresbeschwerden). Aus diesem Grund wird Hashimoto-Thyreoiditis häufig spät festgestellt und behandelt. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind aber durchaus wichtig, um starke Schäden am Gewebe möglichst zu vermeiden.

Da die Schädigung und Fehlfunktion der Schilddrüse auf so ziemlich alle Körperbereiche Einfluss haben kann, sind auch die möglichen Hashimoto-Symptome sehr breit gefächert und können von Person zu Person variieren. Wir haben eine Übersicht erstellt, die einige Hashimoto-Symptome unterschiedlicher Bereiche umfasst:

Hashimoto Symptome

Gibt es Warnsignale, die direkt auf Hashimoto hindeuten können?

Konkrete Hashimoto-Symptome, die eindeutig auf die Autoimmunerkrankung hindeuten, lassen sich nicht herausstellen. Meist ähneln sie anderen Schilddrüsenfehlfunktionen und müssen ärztlich differenziert werden.

Hinweise, auf die Du achten kannst, sind Beschwerden in der Halsregion – dort, wo sich Deine Schilddrüse befindet. Lokale Schmerzen am Hals, Schwellungen oder Stimmprobleme können im Zusammenhang mit Hashimoto vorliegen. Weitere Symptome betreffen wiederum eher den gesamten Körper. Dazu gehören Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen sowie Muskel- oder Gelenkbeschwerden. Ist bei Dir schon eine andere Autoimmunerkrankung bekannt oder gibt es Fälle von Hashimoto in Deiner Familie? Auch dann kann sich eine ärztliche Untersuchung zur Abklärung anbieten.

Hashimoto-Symptome: Die Rolle der Immunbalance bei Hashimoto-Thyreoiditis

Die Immunbalance spielt bei Hashimoto eine zentrale Rolle. Eine gesunde und intakte Immunbalance hält das Gleichgewicht von proinflammatorischen und antiinflammatorischen – also entzündungsfördernden und entzündungshemmenden – Prozessen im Gleichgewicht. So werden beispielsweise Entzündungsmechanismen angeregt, wenn eine Abwehrreaktion benötigt wird, und wieder eingestellt, sobald die Gefahr gebannt ist.

Bei einer gestörten Immunbalance funktioniert dieser Ablauf nicht mehr fehlerfrei. Dadurch kann es zu einer überschießenden Inflammation kommen. Im Falle von Hashimoto handelt es sich um die anhaltende Entzündung der Schilddrüse.

Die Fehlregulation betrifft auf Zellebene vor allem die TH1- und TH2-Zellen. Diese Zellen steuern die Immunantwort: TH1 wirkt entzündungsfördernd, TH2 entzündungshemmend. Bei Hashimoto-Thyreoiditis überwiegt meist der Anteil der TH1-Zellen. Die Ursachen für eine solche Dysbalance können vielfältig sein, darunter Ernährung, Stress, Umwelteinflüsse, Schlafmangel und auch Infektionen. Letztere wollen wir etwas näher betrachten.

EBV als Ursache von Hashimoto-Thyreoiditis

Infektionen können das Immunsystem negativ beeinflussen. Vor allem Viren, die nach der Erstinfektion im Körper verbleiben, stellen ein Risiko dar, da sie reaktiviert werden können. Im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen wird vor allem das Epstein-Barr-Virus (EBV) vermutet. Dieses weitverbreitete Herpesvirus steht in Verdacht, bestimmte Mechanismen bei Hashimoto hervorzurufen oder zu verstärken.

EBV kann die Expression von Autoantigenen in der Schilddrüse verändern, sodass das Immunsystem die Zellen der Schilddrüse angreift. Außerdem ist es möglich, dass Ähnlichkeiten zwischen EBV-Proteinen und Schilddrüsenproteinen dazu führen, dass die Abwehrreaktionen gegen das Schilddrüsengewebe anstatt gegen das Virus gerichtet werden. Ein Immunsystem, das sich nicht in seiner gesunden Balance befindet, kann die Anfälligkeit für solche EBV-bedingten Autoimmunreaktionen zusätzlich bestärken.

Zwar stellt EBV nicht den alleinigen Auslöser für Hashimoto-Thyreoiditis dar, aber es wird als bedeutsamer Trigger gesehen, der bei fast allen Hashimoto-Erkrankungen vorliegt oder eine Rolle spielt.

Das Prinzip der Mikroimmuntherapie bei Autoimmunerkrankungen

Allgemeine Einführung in die Mikroimmuntherapie

Im Gegensatz zu herkömmlichen Immuntherapien, hat die Mikroimmuntherapie den Vorteil, dass sie mit sehr geringen Dosierungen arbeitet. Sie beinhaltet natürliche Substanzen wie Zytokine (Botenstoffe), Wachstumsfaktoren und spezifische Nukleinsäuren, die darauf abzielen, das Immunsystem zu modulieren und es wieder in seine Immunbalance zu versetzen. 

Hier kannst Du noch mehr zur allgemeinen Funktionsweise erfahren: Die Wirkung der Mikroimmuntherapie.

Die Mikroimmuntherapie bei Hashimoto-Thyreoiditis

Die genauen Ursachen für Hashimoto sind noch nicht abschließend geklärt, aber das Immunsystem scheint einen großen Anteil an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen zu haben. Deshalb liegt es nahe, dass eine Modulation des Immunsystems hin zur natürlichen Homöostase einen sinnvollen Ansatz bei der Behandlung autoimmuner Erkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis bieten kann.

Mithilfe ihrer natürlichen Substanzen in niedriger Dosierung will die Mikroimmuntherapie auf spezifische Immunwege sanft einwirken, um so Autoimmunreaktionen sowie entzündungsfördernde Mechanismen zu reduzieren. Ein zentraler Fokus liegt auf dem Ausgleich der T-Helferzellen: Die überaktiven TH1-Zellen sollen gehemmt werden, um die anhaltende Entzündung abzumildern. Außerdem kann die Mikroimmuntherapie dabei helfen, die Produktion von Schilddrüsenautoantikörpern wie Anti-TPO zu verringern.

Ein zweiter wichtiger Aspekt ist eine mögliche aktive oder reaktive EBV-Infektion als verstärkender Faktor von Hashimoto. Auch hier kann die Mikroimmuntherapie eine sinnvolle Ergänzung in der Behandlung sein, indem sie dabei helfen möchte, das Virus unter Kontrolle zu bringen. So werden spezifische Nukleinsäuren in hemmender Verdünnung mit dem Ziel eingesetzt, die Vermehrung des Virus zu verringern. Darüber hinaus sollen bestimmte Zytokine dafür sorgen, gezielt T-Zellen zu aktivieren, die infizierte Zellen beseitigen. Wird die Virusbelastung im Körper gesenkt und kontrolliert, kann sich das wiederum positiv auf die Hashimoto-Symptome auswirken.

Hashimoto-Symptome: Mikroimmuntherapeuten in der Nähe finden

Du möchtest Dich persönlich zur Mikroimmuntherapie beraten lassen? Dann nutz gern die Online-Suche über die Therapeutenliste der MeGeMIT. Dort hast Du auch die Möglichkeit, mit der Spezialisten-Suche direkt nach bestimmten Beschwerdebildern wie Autoimmunerkrankungen oder auch EBV zu differenzieren.

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Praktische Tipps für den Alltag – so unterstützt Du Deine Immunbalance bei Hashimoto

Abschließend möchten wir Dir noch ein paar Tipps mit an die Hand geben, wie Du mit einfachen Maßnahmen im Alltag Deine Immunbalance unterstützen und bestenfalls auch Hashimoto-Symptome lindern kannst.

Immunbalance Hashimoto
  • Gesunde und abwechslungsreiche Ernährung Integriere zum Beispiel antientzündliche Kost in Deinen Speiseplan, bevorzuge Vollkornprodukte, verzichte auf Gluten und behalte Deine Jodzufuhr im Auge (weder zu wenig noch zu viel Jod)
  • Regelmäßige Bewegung – Körperliche Aktivität ist ein wichtiger Baustein für Gesundheit und Wohlbefinden. Finde den richtigen Sport für Dich, der Dir Spaß macht und Deine Lust auf Bewegung antreibt
  • Schlafgewohnheiten – Verbessere Deinen Schlaf, indem Du auf eine gesunde Schlafroutine achtest, elektronische Geräte vor dem Schlafengehen meidest und Deinen Körper z. B. mit autogenem Training beim Zur-Ruhe-Kommen unterstützt
  • Stressmanagement – Bei anhaltendem Stress hemmen Stresshormone wie Cortisol die Funktion des Immunsystems. Achte daher darauf, Deine Stressbelastung möglichst gesund zu halten und reduziere Stress z. B. durch Yoga, Meditation oder Atemübungen
  • Vitamine und Mineralstoffe – Lass Deine Werte professionell überprüfen und besprich mit Deinem Arzt oder Therapeuten, wie Du Deinen Haushalt in ein gesundes Maß bekommen kannst (z. B. Ernährung, Supplements)
  • Tagebuch führen – Symptome, Beschwerden, Verbesserungen und Tipps, die Du probiert hast, schriftlich festzuhalten, kann dabei helfen, einen Überblick zu behalten und bestimmte Maßnahmen an Dich anzupassen
  • Austausch – Rede sowohl in regelmäßigen Abständen mit Deinem Arzt oder Therapeuten darüber, wie sich Deine Symptome verändern, als auch mit anderen Betroffenen. Dieser Austausch kann sehr wertvoll für den Umgang mit Hashimoto sein

Hast Du noch mehr Tipps oder Fragen zu dem Thema? Lass es uns wissen und schreib uns auf Instagram, Facebook oder per Mail. Vergiss außerdem nicht, uns für weitere interessante Themen, Infos und Fakten zu folgen!

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Hashimoto erkennen und behandeln

Wenn der Schmetterling nicht mehr flattert – Hashimoto erkennen und behandeln

Hashimoto erkennen und behandeln

Wusstest Du, dass nicht nur in Deinem Bauch umgangssprachlich Schmetterlinge herumfliegen können, wenn Du zum Beispiel sehr glücklich oder verliebt bist, sondern dass sich auch in Deinem Hals ein ganz besonderer und wichtiger Schmetterling befindet? Die Rede ist von der Schilddrüse, deren Aufbau an den anmutigen Zweiflügler erinnert. Sie ist eine lebenswichtige Hormondrüse, die unter anderem am Wachstum und der Entwicklung des Körpers sowie am Stoffwechsel beteiligt ist. Doch was passiert, wenn die Schilddrüse dauerhaft aus dem Takt gerät?

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Erkrankung, bei der die Schilddrüse chronisch entzündet ist. Welchen Einfluss hat das auf Deinen Körper? Wie lässt sich Hashimoto erkennen und welche Symptome sind typisch? Lass uns schauen, wie es zu Hashimoto kommt und wie Du die Gesundheit Deiner Schilddrüse unterstützen kannst. Außerdem zeigen wir Dir, welche Hilfe die Mikroimmuntherapie bei Erkrankungen wie Hashimoto bieten kann.

Inhalt

Schilddrüse: Anatomie, Funktion und Erkrankungen

Bevor wir speziell auf das Thema Hashimoto eingehen und wie man Hashimoto erkennen und behandeln kann, wollen wir einen kleinen Überblick über diese wichtige Drüse in unserem Körper geben.

Anatomie
Die Schilddrüse liegt unterhalb des Kehlkopfes und ist in zwei seitliche Lappen geteilt. Diese sind durch einen schmalen Gewebestreifen miteinander verbunden. Der obere Teil der Schilddrüse ist eher länglich und schmal, während der untere Teil etwas breiter und kürzer ist.

Funktion
Die Schilddrüse speichert Jod und bildet daraus die beiden jodhaltigen Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin). Außerdem wird das Hormon Calcitonin produziert, das unter anderem für den Knochenaufbau wichtig ist. Die Schilddrüsenhormone stehen in enger Wechselwirkung mit anderen Hormonen des Körpers, wodurch die Schilddrüse an zahlreichen Prozessen beteiligt ist. Dazu gehören:

  • Herz und Kreislauf (z. B. Erweiterung der Gefäße, Erhöhung von Herzfrequenz und Blutdruck)
  • Anregung des Fett-, Zucker- und Bindegewebsstoffwechsels
  • Aktivierung der Talg- und Schweißdrüsen
  • Steigerung der Darmtätigkeit 
  • Stimulation der Nervenzellen

Erkrankungen
Fehlfunktionen der Schilddrüse, die die Produktion und Freisetzung von Schilddrüsenhormonen betreffen, wirken sich in der Regel auf verschiedene andere Organe und Systeme aus, darunter das Herz-Kreislauf-System, die Psyche, Muskeln und Knochen, die Haut und die Sexualfunktion. Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Arten von Schilddrüsenfehlfunktionen: die Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) und die Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion).

Autoimmunerkrankung – Dein Körper bekämpft sich selbst

Bei Hashimoto kommt es im Verlauf der Erkrankung meist auch zu einer Schilddrüsenunterfunktion, da das Schilddrüsengewebe geschädigt wird und dadurch weniger Hormone produziert werden können. Ursache dieser Schädigung ist eine chronische Entzündung, die auf eine Autoimmunreaktion des Körpers zurückzuführen ist.

Autoimmunerkrankungen geben der Medizin noch immer Rätsel auf. Denn bei ihnen richtet der Körper seine eigentlich schützenden Prozesse, die uns zum Beispiel vor schädlichen Krankheitserregern schützen sollen, gegen eigenes, gesundes Gewebe. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis setzt der Körper beispielsweise Entzündungsprozesse gegen die Zellen der Schilddrüse in Gang.

Aber warum? Die Ursachen von Hashimoto sind noch weitgehend unbekannt. Die Schutzfunktionen, die sich bei Hashimoto gegen körpereigenes Gewebe richten, gehen vom Immunsystem aus. Daher liegt die Vermutung nahe, dass eine Störung des Immunsystems bei Autoimmunreaktionen wie Hashimoto eine große Rolle spielt. Diese Entgleisungen wieder ins natürliche Gleichgewicht zu bringen, ist das Ziel der Mikroimmuntherapie, auf die wir gleich noch genauer eingehen werden!

Weitere mögliche Ursachen und Risikofaktoren: genetische Veranlagung, Glutenunverträglichkeit, Vitamin-D-Mangel, Östrogendominanz, Insulinresistenz, Stress, Toxine, Schwermetalle, chronische Entzündungen und Infektionen wie EBV (Epstein-Barr-Virus).

Hashimoto erkennen: häufige Symptome und Diagnostik

Die Symptome der Hashimoto-Thyreoiditis können sehr vielfältig sein. Deshalb ist es manchmal schwierig, Hashimoto zu erkennen. Manche Patientinnen und Patienten haben einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie die Diagnose Hashimoto erhalten und endlich Gewissheit über die Ursache ihrer Symptome haben.

Zu den häufigen Symptomen gehören:

  • Schmerzlose, feste Schwellung im Hals
  • Völlegefühl im Hals
  • Leichtes Druckgefühl im Hals
  • Oft auch Müdigkeit und Kälteempfindlichkeit
  • Erschöpfung
  • Depressive Verstimmung
  • Verdauungsstörungen
  • Haarausfall
  • Hautprobleme
  • Gelenkschmerzen

Bei den meisten Menschen mit Hashimoto kommt es im Verlauf der Erkrankung zu einer Unterfunktion der Schilddrüse, sodass auch deren typische Symptome wie Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme trotz ausgewogener Ernährung, niedriger Puls, trockene Haut und Zyklusstörungen auftreten können. Seltener kommt es bei Hashimoto zu einer Schilddrüsenüberfunktion. In diesem Fall können Gewichtsverlust, Unruhe, Nervosität, Schwitzen, Zittern, Verdauungsstörungen und Schlafstörungen auftreten.

Da Hashimoto auch verschiedene andere Organe beeinflusst, können dort weitere Symptome und Erkrankungen vorliegen.

Hashimoto erkennen Symptome

 

Diagnose von Hashimoto
Um Hashimoto zu erkennen, bestimmt der Arzt zunächst den individuellen TSH-Wert. TSH ist das Hormon, das die Schilddrüse reguliert. Die Abkürzung steht für Thyreoidea-stimulierendes Hormon. Ein erhöhter TSH-Wert führt in der Regel zu einer weiterführenden Diagnostik, bei der auch die Werte für die Schilddrüsenhormone T3 und T4 untersucht werden.

Ein wichtiger Hinweis auf das Vorliegen einer Hashimoto-Erkrankung sind Antikörper gegen schilddrüsenspezifische Antigene. Hier werden vor allem Antikörper gegen Schilddrüsenperoxidase (TPO-AK) oder gegen Thyreoglobulin (Tg-AK) untersucht, die bei etwa mehr als 90 Prozent der Hashimoto-Patienten vorhanden sind. Sowohl der Hormonstatus als auch die Antikörperbestimmung erfolgen über eine Blutentnahme.

Zusätzlich wird meist eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt, um mögliche Veränderungen zu erkennen und zu beurteilen. Auch beim Abtasten kann der Arzt eventuelle Schwellungen feststellen. Meist ist die Schilddrüse bei Hashimoto zunächst vergrößert. Im Verlauf der Erkrankung kommt es dann oft zu einer deutlichen Verkleinerung, da das Gewebe irreparabel geschädigt wird.

Hashimoto in Zahlen

Hashimoto ist in Deutschland die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion. Etwa 5–10 % der Bevölkerung leiden an dieser Form der Schilddrüsenentzündung, wobei schätzungsweise 75 % nicht wissen, dass sie an Hashimoto erkrankt sind. Frauen sind etwa 10-mal häufiger betroffen als Männer.

Bei Frauen tritt die Krankheit meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Häufig werden die Symptome und Beschwerden als zyklusbedingte Folgen oder gar als Wechseljahresbeschwerden gedeutet, was die richtige Diagnose verzögert. Auch dies kann es erschweren, Hashimoto zu erkennen und entsprechend zu behandeln. 

Auch wenn Hashimoto vorrangig im Erwachsenenalter auftritt, sind auch immer mehr Kinder und Jugendliche von der Schilddrüsenerkrankung betroffen. Eine Untersuchung im Jahr 2019 ergab, dass etwa 1,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland eine Schilddrüsenunterfunktion haben, wobei Hashimoto-Thyreoiditis der Hauptauslöser ist. Bei den jungen Patienten ist es besonders wichtig, frühzeitig Hashimoto zu erkennen, da die Erkrankung die Entwicklung der Kinder beeinträchtigt. Die Störung kann sowohl angeboren sein als auch erworben werden. 

Warum eine Mikroimmuntherapie bei Hashimoto-Thyreoiditis?

Die Mikroimmuntherapie bei Hashimoto ist eine sanfte Unterstützung zur Regulierung des Immunsystems. Sie beinhaltet Zytokine und spezifische Nukleinsäuren in niedriger Dosierung (low dose und ultra-low dose), die helfen sollen, das Ungleichgewicht zwischen entzündungsfördernden (TH-1-Zellen) und entzündungshemmenden Mechanismen (TH-2-Zellen) wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ziel ist es, die Autoimmunreaktion, also die chronischen Entzündungsherde, so weit zu reduzieren, dass das Gewebe möglichst nicht weiter geschädigt wird. 

Häufig ist bei Hashimoto auch eine Reaktivierung von EBV festzustellen, die den Körper zusätzlich belastet. Daher steht auch eine eigene Mikroimmuntherapie-Formel zur Therapie einer EBV-Infektion zur Verfügung. Mithilfe der Mikroimmuntherapie und der Modulation des Immunsystems sollen die Viren wieder unter Kontrolle gebracht und in ihren „Schlafzustand“ zurückversetzt werden, in dem keine Symptome auftreten.

Hashimoto ist nach heutigem Wissensstand leider nicht heilbar, aber sehr gut behandelbar. Gerade bei chronischen Erkrankungen ist der Wunsch nach einer schonenden Behandlungsmethode wie der Mikroimmuntherapie sehr groß. Da bei Hashimoto häufig mehrere Beschwerden und Erkrankungen zusammen auftreten (Multimorbidität), müssen die Patientinnen und Patienten nicht selten eine Vielzahl von Medikamenten einnehmen. Auch hier kann die Mikroimmuntherapie unterstützend wirken, da sie durch die Wiederherstellung der Funktionalität des Immunsystems auch die Verträglichkeit und Wirksamkeit verschiedener anderer Therapien positiv beeinflussen kann. Möglicherweise kann sogar die Dosis anderer Medikamente reduziert werden.

Mikroimmuntherapeut finden – unsere Online-Suche

Du möchtest mehr über die Mikroimmuntherapie, ihre Einsatzmöglichkeiten und vor allem ihre Hilfe bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto erfahren? Eine persönliche Beratung ist sehr wichtig, um die richtige Therapie für Dich zu finden. Die Mikroimmuntherapie bietet verschiedene Formeln an, die speziell auf die jeweiligen Anwendungsgebiete abgestimmt sind. Unsere Expertinnen und Experten für Mikroimmuntherapie helfen Dir gern weiter und informieren Dich umfassend. Mit der Online-Suche kannst Du Mikroimmuntherapeutinnen und -therapeuten in Deiner Nähe finden. Probiere es aus!

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Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Hashimoto

Im Allgemeinen wird die Hashimoto-Thyreoiditis mit Hormonersatzpräparaten behandelt, um die Unterfunktion der Schilddrüse auszugleichen. Es kann lange dauern, bis die optimale Dosis gefunden ist, da die Hashimoto-Thyreoiditis in Schüben auftritt und sich im Laufe der Zeit verändern kann. Die Hormontherapie behebt auch nicht die zugrundeliegende Autoimmunreaktion, sodass Symptome, Gewebeschäden und Auswirkungen auf den gesamten Körper weiter bestehen können. Begleiterkrankungen werden häufig mit Medikamenten und anderen geeigneten Therapien behandelt. Dazu gehören unter anderem spezielle Diäten, Entspannungsübungen, Stressmanagement und viele andere Ansätze. Jede Hashimoto-Therapie wird individuell ausgearbeitet und immer wieder angepasst.

Tipps: So unterstützt Du die Gesundheit der Schilddrüse

Jeder Körper ist anders. Auch die Hashimoto-Krankheit verläuft nicht immer gleich. Deshalb ist es schwierig, allgemeine Ratschläge zu geben. Es gibt jedoch einige Tipps, die Du beachten solltest, um die Gesundheit Deiner Schilddrüse zu unterstützen. Vor allem die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle.

  • Jod: Jod ist sehr wichtig für die Bildung der Schilddrüsenhormone, aber eine zu hohe Jodzufuhr kann insbesondere bei Hashimoto negative Auswirkungen haben. Es aktiviert das Immunsystem und kann so Schübe auslösen. Achte daher auf eine jodarme Ernährung.
  • Selen: Selen ist ein Antioxidans, das oxidativem Stress vorbeugen kann, entzündungshemmend wirkt und für die Enzyme der Schilddrüse sehr wichtig ist.
  • Omega-3-Fettsäuren: Sie wirken ebenfalls entzündungshemmend und können die Therapie unterstützen. Sie kommen zum Beispiel in Fisch, Ölen (Rapsöl, Leinöl, Walnussöl), Rosenkohl, Spinat, Avocado, Chiasamen, Mandeln und Soja vor.
Hashimoto erkennen und behandeln Ernährung

 

  • Eisen: Der Körper braucht Eisen für die Blutbildung und für die Aufnahme von Jod. Ein Eisenmangel kann die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen.
  • Probiotika: Sie stärken die Darmflora und können beim Abnehmen helfen. Im Darm befindet sich der größte Teil der Immunzellen, was die Bedeutung einer intakten Darmflora für die Funktion unseres Immunsystems verdeutlicht. 
  • Gluten meiden: Hashimoto geht häufig mit einer Glutenunverträglichkeit einher. Am besten vermeidest Du glutenhaltiges Getreide. Stattdessen kannst Du zum Beispiel auf Buchweizen, Amaranth und Quinoa zurückgreifen, die kein Gluten enthalten.
  • Vitamin D: Vor allem bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann es zu einem Mangel an Vitamin D kommen. Viele Menschen haben ohnehin einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Daher kann es sinnvoll sein, sich mehr an der frischen Luft aufzuhalten – Bewegung tut außerdem Körper und Geist gut! Bei Bedarf kann Vitamin D auch supplementiert werden.

Weitere Tipps neben der Ernährung

  • Entspannungstechniken (z. B. Yoga, Muskelentspannung, Meditation, beruhigende Hobbys)
  • Bewegung und Sport
  • Gesunder und erholsamer Schlaf
  • Stress vermeiden bzw. reduzieren
  • Alkohol meiden
  • Positiv bleiben und sich mit anderen austauschen (Du kannst zum Beispiel hier vorbeischauen: http://www.schilddruesenliga.de/)

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