Winterblues im Juli?

Wenn der Sommer gar nicht sonnig ist

Sommerdepression Mikroimmuntherapie
Haben Sie sich mal gefragt, wieso der Begriff “Winterdepression” jedem geläufig ist, wobei die “Sommerdepression” nicht zu unserem alltäglichen Wortschatz gehört? Das Sonnenlicht setzt Neurotransmitter im Gehirn frei und soll unsere Stimmung heben. Wer könnte es also wagen, mitten in der schönsten Zeit des Jahres Trübsal zu blasen und eine Depression zu entwickeln? Sie werden sich wundern -– vor dem Problem stehen einige. Doch die gute Nachricht ist: Mithilfe der Mikroimmuntherapie lässt sich einer Sommerdepression sanft entgegen steuern.

Depression trotz frohlockender Sommerzeit?

Strandspaziergänge, Picknick im Grünen, farbenfrohe Sonnenuntergänge, luftige Kleidung, Schwimmen im Meer – der Sommer klingt mit all seinen Facetten so verlockend und im Normalfall freuen wir uns auf die lichtintensiven Monate im Jahr. Schließlich führt UV-Strahlung auch zur Produktion des stimmungsfördernden Vitamin D.

Wie ist es also zu erklären, dass bei diesem Ambiente jemand in einer grauen Wolke hängt, sich lustlos und antriebslos fühlt? Dieser “jemand” steht übrigens nicht alleine da. Immer mehr Deutsche leiden unter einer Sommerdepressionen und fühlen sich dabei unverstanden. Dabei sind die Ursachen durchaus nachvollziehbar, wenn man sie einmal näher betrachtet.

Wie kann es zu einer Sommerdepression kommen?

Etwa 4 bis 6 Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Sommerdepression, junge Frauen zwischen 20 und 40 Jahren sind dabei am häufigsten betroffen.

Depressionen sind sehr vielschichtig und in der Regel nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Vielmehr spielen bei der Entstehung einer Depression verschiedene Faktoren eine Rolle. Bei einer Sommerdepression könnten folgende Triggersituationen Auslöser sein:

1. Hormonsalat: Als mögliche Ursache für die Verstimmungen im Sommer wird die Melatoninproduktion des Körpers in Betracht gezogen. Melatonin ist ein wichtiger Botenstoff, der unseren Schlaf-Wach-Rhythmus regelt. Das Hormon wird aus der Zirbeldrüse im Gehirn ausgeschüttet, wenn es dunkler wird – infolgedessen werden wir müder und schlafen ein. Wenn die Tage im Sommer länger sind und die Sonne heller strahlt, könnte es zu Störungen bei der Produktion und/oder Ausschüttung des Hormons kommen. Dies führt zu innerer Unruhe, könnte aber auch andere chemische Prozesse beeinflussen, die schließlich zu einer echten Depression führen.

2. Falsche Erwartungen: Oft setzen wir uns selbst zu sehr unter Druck und gehen davon aus, dass dieser Sommer unvergesslich sein muss. Jeder um einen herum plant mit Vorfreude Aktivitäten im Freien und gemeinsame Sommererinnerungen. Dabei kann das Gefühl entstehen, man müsse auf Knopfdruck glücklich sein. Dieser Druck kann dazu führen, dass man Freude und Glück vortäuscht, was wiederum bewirkt, dass man sich im Freundeskreis oder auch im Kreise der Familie nicht mehr authentisch gibt. Das löst erneutes Unwohlsein aus. Ein Teufelskreis beginnt.

3. Dem Körper zu nah: Unweigerlich fallen bei den heißen Temperaturen die Hüllen; man sieht und zeigt mehr nackte Haut, als so manchem lieb ist. Der direkte Vergleich mit anderen Personen und ein kritischer Blick auf den eigenen Körper können dazu beitragen, sich plötzlich nicht mehr wohl in seiner Haut zu fühlen. Problemzonen bleiben nicht einfach nur kleine Röllchen, die man gegebenenfalls mit gezieltem Training und einer Ernährungsumstellung loswerden könnte, sondern entwickeln sich zu einer großen Problemzone auf unserer Seele.

4. Schlafentzug: Oft macht es uns die Hitze im Sommer schwer, in einen tiefen und erholsamen Schlaf zu finden. Dabei ist dieser besonders für unser Immunsystem sehr entscheidend, denn im Schlaf steigt die Anzahl an natürlichen Abwehrzellen. Ist unser Immunsystem nun nicht mehr in Balance, sind wir generell anfälliger für Krankheiten. Doch besonders im Hinblick auf mögliche Depressionen sollten wir unser Immunsystem immer gut gestärkt wissen. Denn das Immunsystem und die Psyche stehen in einer engen Wechselbeziehung.

5. Nachwirkungen von COVID: Eine Infektion mit COVID-19 kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich verlaufen. Während einige Patienten die Erkrankung (fast) ohne Symptome auskurieren, klagen andere wiederum über anhaltende Symptome, auch wenn sie schon lange wieder als negativ getestet wurden. Als Langzeitfolgen sind insbesondere Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und verminderte Leistungsfähigkeit bekannt. Aufgrund der veränderten Weltsituation, möglicher Verluste im Freundes- und Bekanntenkreis, beruflicher Veränderungen sowie vor allem auch aufgrund sozialer Isolation sind seit der COVID-Pandemie psychologische Probleme und Spätfolgen wie Depressionen weit verbreitet.

Einfach nur schlecht gelaunt oder depressiv – wo liegt die Grenze zur Depression?

Zwar leiden bei weitem nicht so viele Personen an einer Sommerdepression wie an einer Winterdepression, die Folgen sind darum aber nicht weniger belastend. Während eine Winterdepression insbesondere durch extreme Müdigkeit gekennzeichnet ist, kommt es bei sommerlichen Verstimmungen meist zu innerer Unruhe, Nervosität, Appetit- und Schlaflosigkeit sowie Konzentrationsstörungen.

Treten mindestens zwei Jahre hintereinander in der schönsten Jahreszeit depressive Verstimmungen auf, so schließen Experten eine Sommerdepression nicht aus.

Typische Symptome einer Sommerdepression
Typische Symptome einer Sommerdepression – MeGeMIT

Anhand der einzelnen vorliegenden Symptome wird eine Depression in leicht, mittelgradig oder schwer unterteilt. Die leichte Ausprägung der Depression umfasst zwei Hauptsymptome und mindestens zwei zusätzliche Symptome. Bei einer mittelgradigen depressiven Phase liegen zumeist zwei Hauptsymptome und mindestens drei zusätzliche Symptome vor. Leiden Personen unter allen drei Hauptsymptomen sowie mindestens vier Zusatzkriterien, wird dies als schwere depressive Episode beschrieben. In jedem Fall ist die Depression dadurch gekennzeichnet, dass die Indikatoren länger als zwei Wochen ohne Unterbrechung anhalten.

Grauer statt blauer Himmel – und was nun?

Die Behandlung einer Depression basiert zunächst grundlegend auf zwei Säulen: der Medikamentengabe in Form von Antidepressiva und der Psychotherapie. Häufig werden beide Therapieformen kombiniert und zudem durch weitere Maßnahmen ergänzt.

Da immunitäre Dysbalancen ein möglicher Faktor in der Entstehung einer Depression sind, kann auch die Mikroimmuntherapie ein sinnvoller Teil des Behandlungskonzeptes sein: Mithilfe körpereigener Immunbotenstoffe wie Zytokine und spezifische Nukleinsäuren strebt sie den Ausgleich der Dysbalancen im Immunsystem an. Da sie für dieses Vorhaben Stoffe verwendet, die der Körper auch selbst einsetzt, ist sie ein sehr schonendes Verfahren, das die „Sprache des Immunsystems“ spricht.

Außerdem: Die gut verträglichen Mikroimmuntherapeutika können bei einer Depression vielfach dabei helfen, die erforderliche Menge an nebenwirkungsreichen Antidepressiva zu senken oder sogar gänzlich überflüssig zu machen. Auf keinen Fall sollten Antidepressiva jedoch plötzlich abgesetzt, sondern vorsichtig schrittweise reduziert werden – und nie ohne genaue Absprache mit dem Therapeuten.

Therapie und Lebensstil gehen bei Sommerdepression Hand in Hand

Sind Sie bereits in guten Therapeutenhänden aufgehoben und verfolgen die verschriebene Therapie, ist das schon mal eine gute Basis, der Sommerdepression aktiv entgegenzuwirken.

Zusätzlich kann die persönliche Einstellung einen Beitrag dazu leisten, schneller aus dem Tief herauszukommen.

1. Öffnen Sie sich: Viele Betroffene fühlen sich missverstanden, weil sie sich nicht jubelnd dem Strandausflug anschließen möchten und dem Sommer generell mit trauriger Miene begegnen. Zuerst ist es wichtig, den Zustand zu akzeptieren und zu wissen, dass man in dieser Situation nicht allein dasteht. Ein Gespräch mit einer Vertrauensperson kann erleichternd in der Situation sein. Vertraut man den Gemütszustand jemandem an, so kann neben Verständnis vielleicht auch eine aktive Hilfestellung dabei herauskommen, um schneller die grauen Wolken zu verscheuchen.

2. Seien Sie weniger streng mit sich: Verlangen Sie sich nicht zu viel ab. Es reicht, täglich ein paar kleine Schritte in die neue Richtung zu machen. Nehmen Sie sich selbst den Druck und unternehmen Sie erstmal nur Dinge, die Ihnen auch wirklich Freude bereiten.

3. Stärken Sie Ihr Bewusstsein: Bewegung an der frischen Luft ist eine sehr gute Maßnahme bei Sommerdepressionen. Am Ende eines warmen Sommertags tut es gut, im Freien die Abendsonne auf der Haut zu spüren, Blumen zu riechen oder einfach barfuß durch den Sand zu laufen. Nehmen Sie die Natur wahr und genießen Sie sie aktiv. Achten Sie zudem auf eine bewusste Atmung. Oft tut es gut, mit einem tiefen Seufzer den ganzen Ballast abzuwerfen. Wenn Ihnen der Sinn nach Begleitung steht, fragen Sie Ihre Vertrauensperson, ob sie Sie begleiten möchte. Interessante Gespräche können nämlich ebenso der Seele Streicheleinheiten bieten.

4. Verfolgen Sie einen gesunden Lebensstil: Vermeiden Sie nach Möglichkeit Alkohol und andere Genussmittel, da diese das Auf und Ab Ihrer körperlichen und seelischen Verfassung noch weiter verstärken können. Nehmen Sie stattdessen viel frisches Obst und Gemüse zu sich und achten Sie unbedingt auf eine ausreichende Trinkmenge. Denn auch der Wasserhaushalt hat einen großen Einfluss auf Kreislauf und Wohlbefinden im Sommer.

Raus aus dem Tief der Sommerdepression!

Sie wissen nun, dass die Sommerdepression kein Ammenmärchen ist und dass Sie damit nicht allein dastehen. Auch wenn die Winterdepression weitaus bekannter ist, ist die Sommerdepression eine anerkannte Krankheit, die ernst genommen werden sollte.

Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, die man selbst aktiv im Alltag umsetzen kann, um dem Stimmungstief zu begegnen. Diese sollten Hand in Hand mit der verschriebenen Therapie gehen, wie beispielsweise der Mikroimmuntherapie. Wichtig ist dabei, einen erfahrenen und kompetenten Therapeuten zu haben, der einen auf dem Weg aus der Sommerdepression heraus begleitet. Denn es ist in jedem Fall einfacher, diesen Weg gemeinsam mit einem verlässlichen Begleiter zu gehen.

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Bitte beachten Sie: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.

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