Burnout

Burnout

Volle Terminkalender durch berufliche und private Verpflichtungen, Koordination von Karriere und Familie, dabei möglichst gesund und umweltbewusst leben – Stress und Leistungsdruck in jeder Form sind fester Bestandteil unserer modernen Gesellschaft. Da wundert es nicht, wenn früher oder später ein Überforderungszustand entsteht. Bei dem einen oder anderen entwickeln sich daraus psychische Probleme wie Depressionen und Burnout. Laut einer Umfrage der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) aus dem Juli 2019 fühlen sich immer mehr Menschen depressiv und ausgebrannt.[1] Auch die Zahl der diagnostizierten Burnouts steigt kontinuierlich an, wobei dies oft eine Zweitdiagnose zu anderen psychischen Erkrankungen darstellt.

Was genau ist ein Burnout?

Für Burnout – auch als Burnout-Syndrom bezeichnet – gibt es bisher keine einheitliche Definition.  Wörtlich übersetzt bedeutet es „Ausgebranntsein“. In der Regel wird damit ein Zustand beschrieben, der sich durch eine starke emotionale und körperliche Erschöpfung, innere Leere, chronische Überforderung oder auch anhaltenden Stress im Beruf auszeichnet. Das Phänomen ist noch relativ jung und wurde erst 1974 von dem amerikanischen Psychotherapeuten Herbert J. Freudenberger zum ersten Mal beschrieben.

Das Burnout-Syndrom ist bisher nicht als eigenständiges klinisches Krankheitsbild klassifiziert – die Meinungen der Expertinnen und Experten darüber, ob es sich beim Burnout tatsächlich um eine originäre Erkrankung handelt, gehen auseinander. Häufig wird Burnout als Zusatzdiagnose zu anderen psychischen Erkrankungen diagnostiziert. Klassifiziert oder nicht – klar ist, Betroffene des Burnout-Syndroms leiden darunter und sind in ihrem alltäglichen Leben eingeschränkt. Daher brauchen sie Hilfe, um diesen Zustand zu meistern. Eine frühzeitige, auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnittene Bewältigungsstrategie ist der beste Weg für eine nachhaltige Besserung.

Wer ist besonders gefährdet, ein Burnout zu bekommen?

Generell kann das Syndrom jeden treffen. In der Anfangsphase der Beschreibung des Phänomens wurde zunächst angenommen, dass vor allem Beschäftigte in sozialen Berufen wie Ärzte, Lehrer, Altenpfleger, Krankenschwestern und Sozialarbeiter erkranken. Nach und nach zeigte sich jedoch, dass potenziell alle Berufsgruppen betroffen sein können.

Ursachen für ein Burnout

Häufig gilt ein übermäßig stressiger Job als der Auslöser für ein Burnout. Das stimmt so jedoch nicht ganz. Zwar trägt Stress im Beruf zur Entstehung eines Burnouts bei, die alleinige Ursache dafür ist er aber nicht. Vielmehr sind die Entstehungsmechanismen äußerst vielfältig. Zumeist wirken situative (z. B. Druck, Stress, fehlende berufliche Anerkennung, schlechtes Betriebsklima) und persönliche Faktoren (z. B. hohe Ansprüche an sich selbst und andere, Perfektionismus, Schwierigkeiten mit Kränkungen und Enttäuschungen umzugehen, schwaches Selbstwertgefühl) bei der Entstehung eines Burnouts zusammen. Außerdem kann nicht nur Überforderung, sondern genauso auch chronische Unterforderung zu einem Gefühl von Unzufriedenheit führen, das langfristig Stress erzeugt und ein Burnout hervorrufen kann.

Anzeichen für ein Burnout

Betroffene haben mit unterschiedlichen Beschwerden zu kämpfen. Zwar gibt es einige typische Anzeichen, jedoch besteht keine Einheitlichkeit im Beschwerdebild. Im Folgenden finden Sie einige Symptome, die beim Burnout auftreten können.

  • anhaltende Müdigkeit
  • Gefühl von Erschöpfung (körperlich und seelisch)
  • Gefühl von Überforderung
  • Antriebslosigkeit
  • verringerte Leistungsfähigkeit
  • Schlafmangel
  • innere Leere
  • Rückzug
  • Pessimismus
  • Zynismus

Dabei entsteht bei jedem Betroffenen ein individuelles Beschwerdemuster. Die amerikanische Psychologin Christina Maslach entwickelte Anfang der 1980er mit dem Maslach Burnout Inventory (MBI) einen Fragebogen zur Erfassung des Burnout-Syndroms. Bis heute ist dies der am häufigsten verwendete Fragebogen. Zugleich definierte Maslach emotionale Erschöpfung, Gleichgültigkeit und Zynismus sowie verringerte Leistungsfähigkeit als Hauptmerkmale des Burnouts.

Wie kann man einem Burnout vorbeugen und wie wird es behandelt?

Bisher existieren nur wenige Untersuchungen, die mögliche Methoden zur Bewältigung oder Verhinderung des Syndroms systematisch überprüft haben. Daher gibt es auch keine einheitliche Leitlinie, wie mit dem Burnout therapeutisch umzugehen ist. Prävention und Therapie zielen daher vor allem darauf ab, die Strategien der Betroffenen im Umgang mit den alltäglichen Belastungen zu verbessern und Entlastungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dazu ist es jedoch unbedingt notwendig, dass die Betroffenen sich zunächst selbst eingestehen, dass sie überlastet sind und dass dieser Zustand nicht normal ist.

Zudem können Bewegung oder auch Entspannungsübungen, Yoga und autogenes Training helfen, da sie sich positiv auf das seelische Befinden auswirken. Auch eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffhaltige Ernährung ist empfehlenswert – sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung. Diese Maßnahmen stärken auch das Abwehrsystem. Zwischen der Psyche und dem Immunsystem existieren enge Wechselwirkungen. Stress wirkt sich negativ auf einige Immunzellen aus, was uns anfälliger für Infekte macht. Andersherum weiß man inzwischen, dass ein überschießendes Immunsystem die Entstehung von psychischen Erkrankungen, zum Beispiel Depressionen, begünstigen kann.

Das Immunsystem, das Hormonsystem und die Psyche hängen eng miteinander zusammen. Das junge Forschungsfeld der Psycho-Neuro-Immunologie stößt auf immer weitreichendere Erkenntnisse, die den hohen Stellenwert einer integrativen Medizin immer deutlicher zu Tage treten lassen. Insofern ist ein Immunsystem, das sich im Gleichgewicht befindet, eine wichtige Voraussetzung für unsere Gesundheit – auch die psychische.

Inwiefern kann die Mikroimmuntherapie bei Burnout helfen?

Die Mikroimmuntherapie ist eine gut verträgliche Form der Immuntherapie. Sie verwendet immunregulierende Substanzen in niedrigen Dosierungen, um das Immunsystem auf natürliche Weise zu regulieren. Bei diesen Substanzen handelt es sich um die gleichen, natürlichen Botenstoffe, die auch unser Abwehrsystem selbst zur Koordination der verschiedenen an der Immunantwort beteiligten Zellen nutzt.

Burnout-Betroffene leiden häufig unter chronischem Stress und dauerhafter Erschöpfung. Sie kommen nur schwer zur Ruhe und können sich daher nicht richtig erholen. Das Level des durch den Stress freigesetzten Hormons Cortisol steigt dabei häufig immer weiter an – einerseits wird es ständig gebildet, andererseits kann es aufgrund der fehlenden Erholung kaum noch abgebaut werden. Das schadet unmittelbar dem Immunsystem, denn Cortisol hemmt die Aktivität verschiedener Immunzellen. Das Abwehrsystem kann so ins Ungleichgewicht geraten, wodurch andere Erkrankungen begünstigt werden können. Die Mikroimmuntherapie setzt an dieser Stelle an und versucht, die Immunantwort durch die Gabe von Botenstoffen wieder in die Waage zu bringen. Darüber hinaus zielt sie auf Entzündungsprozesse im Gehirn ab, die für anhaltende Verstimmungen, Leistungsverlust und Müdigkeit verantwortlich sein können. Damit kann sie zu einem Gefühl von mehr Gelassenheit und innerer Stärke beitragen.

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[1] https://www.mta-dialog.de/artikel/zahl-der-burnout-faelle-drastisch-gestiegen.html