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Kategorie: Mitochondrien

Mitochondrienstörungen

Alzheimer Forschung Prävention & Behandlung

Alzheimer Forschung: Aktuelles zu Prävention und Behandlung

Alzheimer Forschung Prävention & Behandlung

Jedes Jahr am 21. September findet der Welt-Alzheimertag (WAT) statt. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz. Weltweit sind rund 55 Millionen Menschen von Demenz betroffen.

Grund genug für uns, einen Blick unter die Lupe zu wagen und zu recherchieren, welche neuen Erkenntnisse es im Bereich Alzheimer Forschung & Wissenschaft gibt. Ein Spoiler vorweg: Die Immunhomöostase spielt sowohl bei der Prävention von Alzheimer als auch bei verschiedenen Behandlungsstrategien eine sehr wichtige Rolle.

Mehr Infos zum Welt-Alzheimertag.

Inhalt

 

Kurzer Überblick: Was ist Alzheimer?

Die Alzheimer-Krankheit wird auch als Alzheimer-Demenz oder Morbus Alzheimer bezeichnet. Es handelt sich um eine bisher unheilbare Erkrankung des Gehirns, die mit einem fortschreitenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten, der Sprache und verschiedener Fertigkeiten einhergeht.

Ursachen von Alzheimer – Ablagerungen im Gehirn

Die genauen Ursachen und Risikofaktoren der Alzheimer-Krankheit sind noch nicht abschließend geklärt. Die Alzheimer Forschung ist nach wie vor sehr daran interessiert, die Krankheit besser zu verstehen und darauf aufbauend Präventions- und Behandlungsrichtlinien zu entwickeln. Fest steht: Alzheimer führt zu Veränderungen im Gehirn und zum Absterben von Nervenzellen. Mediziner und Forschende gehen davon aus, dass dabei zwei Eiweißablagerungen maßgeblich beteiligt sind.

Symptome und Beschwerden bei Alzheimer

Durch die zytotoxische Wirkung kommt es bei Menschen mit Alzheimer zu folgenden typischen Symptomen, die sich mit der Zeit verstärken können:

  • Gedächtnisprobleme und Vergesslichkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Schwierigkeiten beim Aufnehmen und Verarbeiten neuer Informationen
  • Orientierungsprobleme
  • Wortfindungsstörungen und Schwierigkeiten bei der Kommunikation
  • Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit
  • Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben

Weitere Informationen und erste Anzeichen zu Demenzerkrankungen wie Alzheimer findest Du hier in unserem Beitrag: Erste Anzeichen und Hilfe: Lässt sich Demenz aufhalten?

Aktuelle Zahlen in der Alzheimer Forschung: Damit haben wir es 2024 zu tun – und das sind die Prognosen

In regelmäßigen Abständen veröffentlicht die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) Zahlen und Entwicklungen zu Demenzerkrankungen. So lebten Ende 2023 in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, wobei Alzheimer die häufigste Form ist. Schätzungen zufolge sind im vergangenen Jahr rund 445.000 Neuerkrankungen von Menschen, die 65 Jahre und älter waren, hinzugekommen. Die weltweiten Zahlen lagen 2019 nach Angaben der WHO bei ca. 55,2 Millionen Menschen, wobei Europa mit 14,1 Millionen Betroffenen an zweiter Stelle stand.

Alzheimer Forschung: Frauen und Männer

 

Alzheimer Frauen und Männer

 

Länger ging man davon aus, dass vor allem die höhere Lebenserwartung von Frauen dazu führt, dass die Zahlen der weiblichen Betroffenen höher sind. Denn während die Prävalenz bei Menschen zwischen 65 und 69 Jahren noch bei 1,85 Prozent liegt, steigt sie bei der Gruppe der über 90-Jährigen auf mehr als 36 Prozent an. 

Neue Studien zeigen jedoch, dass nicht nur das Alter für die höheren Fallzahlen bei Frauen eine Rolle zu spielen scheint. Mögliche weitere Faktoren seien laut Untersuchungen der Universität Chicago auch in komplexen Interaktionen zwischen weiblichen Hormonen und in Veränderungen der Darmflora zu sehen. Das weibliche Sexualhormon Östrogen reguliert die Mitochondrien und trägt zum Schutz sowie zur besseren Durchblutung der Nervenzellen bei. Es scheint aber auch durch eine Wechselwirkung und Veränderung des Darmmikrobioms das Risiko für die Bildung von Amyloid-Beta-Protein-Klumpen im Gehirn erhöhen zu können.

Wie wichtig der Darm für das Immunsystem und damit für Deine Gesundheit ist, kannst Du hier in unserem Beitrag nachlesen: Wie heile ich meinen Darm?

Der Blick in die Zukunft

Zwar sind Demenz und Alzheimer bislang noch nicht heilbar, sie können aber behandelt werden. Bisherige Ansätze ermöglichen es, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und so die Lebensqualität für die Betroffenen zu erhöhen. Dadurch steigt auch die Lebenserwartung der Patientinnen und Patienten. In Hinblick auf die demografische Entwicklung bedeutet das auch, dass es eine steigende Zahl von Demenz- und Alzheimer-Betroffenen geben wird, die die Bedeutung der Alzheimer Forschung noch einmal verstärkt. Bis zum Jahr 2050 könnte es Prognosen der DAlzG zufolge bis zu 2,7 Millionen Menschen im Alter 65+ mit Demenz und Alzheimer in Deutschland geben.   

Neues aus dem Labor – welche neuen Behandlungsmethoden gibt es?

Die Prävention und Behandlung von Alzheimer stehen vor einer speziellen Herausforderung, denn Demenz und Alzheimer verlaufen schrittweise. Das bedeutet auch, dass die typischen Symptome erst dann auf eine Erkrankung hindeuten, wenn bereits Schäden an den Nervenzellen im Gehirn vorliegen. Man geht davon aus, dass Veränderungen schon etwa 20 Jahre oder länger vor den ersten bemerkbaren Symptomen einsetzen können. Da die genauen Ursachen zudem noch nicht vollständig bekannt sind, ist eine gezielte Behandlung oder gar Heilung der Erkrankung noch nicht möglich. Vielfach konzentriert sich die Therapie darauf, die Symptome zu lindern und ein weiteres Voranschreiten der Erkrankung möglichst auszubremsen.

Dennoch macht die Alzheimer Forschung stetig Fortschritte und stellt weiterhin ein großes Feld dar, in dem aktiv Untersuchungen, neue Ansätze und bedeutsame Erkenntnisse vorangetrieben werden. Im Folgenden möchten wir Dir einen Ausschnitt aus den aktuellen Präventions- und Behandlungsmaßnahmen bei Demenz und Alzheimer geben:

1. Gesunder Lebensstil
Immer mehr Annahmen gehen davon aus, dass der eigene Lebensstil einen bedeutenden Einfluss auf das Risiko für Demenz und Alzheimer hat. Zur Prävention der Erkrankung tragen demnach bereits eine gesunde Ernährung, viel Bewegung, soziale Interaktionen, gesunder Schlaf und kognitive sowie motorische Übungen bei.

2. Frühdiagnose mit Biomarkern
Mithilfe von Biomarkern im Blut und Rückenmark könnte eine frühere Diagnose von Demenz und Alzheimer ermöglicht werden. Forschende haben bereits Biomarker identifizieren können. Es ist aber noch unklar, ob es trotz bestehender Marker wirklich zu kognitiven Veränderungen kommen würde. Ob und wann es zu einem Ausbruch von Demenz und Alzheimer kommt, lässt sich nämlich nicht vorhersagen. Daher ist es für die Alzheimer Forschung weiterhin von Bedeutung, herauszufinden und abzuwägen, wann und welche Schritte sinnvoll sind, um Alzheimer vorzubeugen, ohne andere Risiken (z. B. medikamentöse Nebenwirkungen) unnötig zu verstärken.

3. Gentherapie
Auch wird in der Alzheimer Forschung untersucht, ob bestimmte Gene oder Gendefekte Einfluss auf die Entwicklung von Alzheimer nehmen. Unter diesem Betrachtungspunkt wird auch eine mögliche Gentherapie diskutiert, um das Voranschreiten der Krankheit verlangsamen zu können. Erste Studien hierzu wurden bereits unternommen, es sind aber – wie in vielen Bereichen der Alzheimer Forschung – noch weitere Erkenntnisse notwendig, um mögliche sinnvolle Handlungsschritte formulieren zu können.

4. Entzündungsherde (Neuroinflammation)
Ein großer Punkt in der Alzheimer Forschung sind Entzündungen im Gehirn. Solche Prozesse stehen im Verdacht, Zellen und Gewebe nachhaltig zu schädigen und somit zu irreversiblen Veränderungen beizutragen. Bei der Prävention und Behandlung von Alzheimer liegt ein Fokus deshalb auf Ansätzen, die auf die Reduktion von neuroinflammatorischen Mechanismen und Entzündungen im Körper ausgelegt sind – wie die Mikroimmuntherapie.

5. Alzheimer-Medikamente
In einigen Ländern wie den USA sind bereits Antikörper-Wirkstoffe zugelassen. In Europa werden solche Medikamente ebenfalls untersucht, bisherige Medikamente haben aber hierzulande noch keine Zulassung erhalten. Zwar konnten bei einigen Wirkstoffen wünschenswerte Effekte nachgewiesen werden, jedoch sind die potenziellen Risiken (z. B. Nebenwirkungen der Medikamente) für die Europäische Arzneimittelagentur EMA (European Medicines Agency) zu hoch, um die Therapie in dieser Form zuzulassen.

COVID-19 und Alzheimer – gibt es einen Zusammenhang?

Für die Prävention und Behandlung von Demenz und Alzheimer spielen auch Infektionen eine bedeutsame Rolle. Schwere Infektionen können das Risiko für eine Alzheimer-Erkrankung erhöhen – das ist bereits seit Längerem bekannt. Auch bei COVID-Erkrankungen konnten bei einigen Patientinnen und Patienten Veränderungen und Störungen im Bereich des Gehirns festgestellt werden. Zu den typischen Symptomen bei Long COVID zählen unter anderem Gedächtnisstörungen, Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten – also kognitive Beschwerden. Dies ließ vermuten, dass COVID auch das Risiko für Alzheimer erhöhen kann. Erste Zusammenhänge wurden dabei bereits betrachtet, für verlässliche Aussagen sind jedoch weitere Informationen notwendig.

Fest steht: Infektionen wie auch COVID können das Risiko für Demenz und Alzheimer erhöhen, eine Infektion bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass Demenz oder Alzheimer eintreten muss.

Mehr zum Thema Long COVID findest Du hier: Genesen, aber nicht gesund – die Auswirkungen von Long COVID.

Alzheimer Forschung: Die Immunhomöostase als wichtige Basis

Was hat nun das Immunsystem mit Alzheimer zu tun? Eine ganze Menge. Denn Immunzellen, die den Körper eigentlich effektiv schützen sollen, können bei einer Störung der Immunbalance zu Schäden beitragen – auch im Gehirn. Dadurch können auch Erkrankungen wie Alzheimer begünstigt oder beschleunigt werden.

Das hochkomplexe Gehirn wird unter anderem durch die Blut-Hirn-Schranke geschützt. So wird sichergestellt, dass nur bestimmte Stoffe ins Gehirn gelangen können. Dieser Mechanismus ist jedoch nicht unfehlbar, vor allem dann nicht, wenn bereits an anderen Stellen Schwächen oder Störungen vorliegen. So kann eine immunitäre Dysbalance die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke erhöhen. Insbesondere das Epstein-Barr-Virus scheint dieses Risiko verstärken zu können. 

Das immunitäre Gleichgewicht (Immunhomöostase) ist somit ein wichtiger Faktor, um neuroinflammatorische Prozesse zu reduzieren und die natürlichen Schutzfunktionen des Körpers aufrechtzuhalten. Daher sollte es bei der Prävention und Behandlung von neurodegenerativen und altersbedingten Erkrankungen unbedingt berücksichtigt werden.

Mikroimmuntherapie – zurück zur gesunden Immunbalance

Genau an diesem Punkt setzt die Mikroimmuntherapie (auch Low-Dose-Immuntherapie) an, denn sie zielt darauf ab, die immunitäre Balance im Körper zu unterstützen oder wiederherzustellen. Sie arbeitet mit Zytokinen, also natürlichen Botenstoffen, die die Kommunikation zwischen den Immunteilnehmer koordinieren. Die Substanzen liegen in niedrigen Dosierungen vor, sodass sie den physiologischen Konzentrationen entsprechen oder sogar darunter liegen. Außerdem wird die Mikroimmuntherapie sequenziell verabreicht, wodurch sie sich an den natürlichen Abläufen orientiert. Das Ziel ist es, diese natürlichen Vorgänge zu unterstützen und wieder in ihre vorgesehene Ausgangslage zu versetzen, ohne aggressiv einzugreifen. Es handelt sich so gesehen um ein nachhaltiges Training des Immunsystems.

Anwendung & Vorteile der Mikroimmuntherapie

Im Falle von Alzheimer ist die Mikroimmuntherapie also darauf ausgerichtet, mögliche entgleiste Entzündungsreaktionen zu verringern und der Ablagerung von Proteinen im Gehirn entgegenzuwirken. Unter anderem soll sie die Funktion der „Fresszellen“ unterstützen, was wiederum die Ansammlung bestimmter Stoffe und die daraus folgenden zytotoxischen Prozesse verringern soll. Des Weiteren sollen jene Prozesse gefördert werden, die beispielsweise die Synapsenbildung positiv beeinflussen.

Es gibt unterschiedliche Formeln bei der Mikroimmuntherapie, die je nach Patientenbefund individuell zusammengestellt werden können. Durch die Feinmodulation sollen nicht nur Entzündungen gemindert werden – die Behandlung soll sich zusätzlich auch auf Bereiche wie depressive Verstimmungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Müdigkeit/Erschöpfung fokussieren. 

Da die Mikroimmuntherapie sehr gut verträglich ist, kann sie mit anderen Alzheimer-Therapien kombiniert werden.

Finde einen Therapeuten: Mikroimmuntherapie-Experten

Um mehr über die Mikroimmuntherapie zu erfahren und individuell beraten zu werden, ist ein Expertengespräch unerlässlich. Mit unserer Online-Suchfunktion findest Du Mikroimmuntherapeuten in Deiner Nähe. Außerdem kannst Du die Spezialsuche verwenden, um direkt nach Experten für bestimmte Themenfelder oder Krankheitsbilder (z. B. Demenz und Alzheimer) zu filtern.  

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Demenz & Alzheimer: Weitere Anlaufstellen für Hilfesuchende

Wenn Du auf der Suche nach weiteren Hilfsangeboten beim Thema Alzheimer bist, schau doch mal auf der Website der DAlzG vorbei. Hier findest Du nützliche Adressen und Ansprechpartner für Menschen mit Demenz-Erkrankungen sowie für deren Angehörige.

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Kontaktiere die MeGeMIT bei Fragen zur Mikroimmuntherapie. Bitte beachte: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.

Bild: © iStock.com/Paperkites

Gesundheitslexikon Mikroimmuntherapie

Gesundheitslexikon: Von A wie autoimmun bis Z wie Zytokine

Gesundheitslexikon Mikroimmuntherapie

Gesundheit ist ein sehr komplexes und vor allem individuelles Thema. In diesem Beitrag möchten wir Dir einen Überblick über wichtige Begriffe und Faktoren geben, die im Zusammenhang mit dem Immunsystem, einem gesunden Leben und insbesondere auch mit der Mikroimmuntherapie stehen. Natürlich können die Punkte in unserem Gesundheitslexikon nicht alle Facetten und Details dieser umfangreichen Themen abdecken. Wenn Du weitere Fragen hast oder über Begriffe und Vorgänge stolperst, über die Du mehr erfahren möchtest, dann schreibe uns gern auf Instagram oder Facebook!

 
 

A – Autoimmunreaktionen

Ein großer Bereich verschiedener Erkrankungen sind die sogenannten Autoimmunreaktionen des Körpers. Im gesunden, intakten Zustand unterscheidet das Immunsystem zwischen fremden, schädlichen Faktoren und körpereigenen, unschädlichen Bestandteilen. Bei einer Autoimmunerkrankung ist diese Unterscheidung fehlerhaft, sodass sich die Abwehrreaktionen gegen gesundes Gewebe richten. Dadurch werden Zellen und Gewebe geschädigt, was zu unterschiedlichen Symptomen und Beschwerden führen kann. Autoimmunerkrankungen sind eines der großen Anwendungsgebiete der Mikroimmuntherapie.

B – B-Zellen

B-Zellen sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Immunantwort. Sie gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind anpassungsfähig. Das bedeutet, dass sie sich verändern können, um spezielle Funktionen bei der Immunantwort zu übernehmen. Dringt ein Krankheitserreger in den Körper ein, den das angeborene Immunsystem nicht unschädlich machen kann, wird das spezifische Immunsystem aktiviert. Im Kontakt mit Krankheitserregern reifen B-Zellen oder B-Lymphozyten zu Plasmazellen heran, die passende Antikörper gegen die Erreger produzieren. Außerdem können B-Zellen als Gedächtniszellen Informationen über die Erreger speichern und bei erneutem Kontakt wieder abrufen.

C – Chronische Erkrankungen

Ein weiteres Einsatzgebiet der Mikroimmuntherapie sind chronische Erkrankungen. Eine Chronifizierung stellt für die Betroffenen meist eine große Belastung dar, da sie den Alltag begleitet und in der Regel nicht heilbar ist. Aus diesem Grund suchen Patienten oft nach möglichst schonenden Therapien, die die jeweiligen Beschwerden und Symptome ohne starke Nebenwirkungen oder Risiken behandeln können. In vielen Fällen ist das Immunsystem an Störungen und Erkrankungen beteiligt, sodass die Mikroimmuntherapie mit ihrer sanften Modulation der Immunabwehr eine effektive und sinnvolle Unterstützung bieten kann.

D – Dysbalancen

Dysbalancen sind ein sehr präsentes Thema in unserem Gesundheitslexikon. Kleine Abweichungen in irgendwelchen Abläufen und Prozessen sind nichts Ungewöhnliches und können auch bei gesunden Menschen ohne weitere Folgen auftreten. Bei anhaltenden oder starken Belastungen, negativen Einflüssen und Störungen können diese Dysbalancen jedoch spürbare Folgen haben. 

Betrachtet man beispielsweise das Immunsystem, so handelt es sich um ein fein abgestimmtes und komplexes Gefüge aus zahlreichen Zellen und Organen. Wird dieses natürliche Gleichgewicht gestört, können einzelne Prozesse überhandnehmen – zum Beispiel überschießende Entzündungen oder eine große Menge an Stresshormonen. In der Folge kann das Immunsystem seine Aufgaben nicht mehr optimal erfüllen und Krankheiten können entstehen. Ziel ist es, diese Dysbalancen wieder auszugleichen und in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen, damit die körpereigenen Funktionen fehlerfrei ablaufen können. Genau hier setzt die Mikroimmuntherapie an, die mit körpereigenen Substanzen versucht, das Gleichgewicht zurückzuerlangen.

E – EBV

EBV ist die Abkürzung für das Epstein-Barr-Virus. Mehr als 90 Prozent aller Menschen tragen dieses Virus in sich. Die Infektion erfolgt meist in der Kindheit und verläuft oft ohne Symptome oder Beschwerden. Das Virus wird vom Immunsystem kontrolliert und inaktiv gehalten.

EBV hat jedoch nicht nur eine harmlose Seite, sondern wird auch mit zahlreichen Krankheiten in Verbindung gebracht. Ist das Immunsystem geschwächt, kann es zu einer Reaktivierung des EBV kommen. Neben dem Pfeifferschen Drüsenfieber kann eine EBV-Infektion auch im Zusammenhang mit Krebserkrankungen und Autoimmunerkrankungen wie ME/CFS oder Multipler Sklerose auftreten.

 

 

F – Formeln

Die Mikroimmuntherapie bietet verschiedene Formeln/Präparate für unterschiedliche Anwendungsgebiete an. Jede Formel enthält natürliche Substanzen, genauer gesagt Zytokine (Immunbotenstoffe), spezielle Nukleinsäuren, Wachstumsfaktoren und andere spezielle immunregulatorische Faktoren. Diese werden in unterschiedlichen Zusammensetzungen angeboten, um gezielt auf die jeweilige Erkrankung eingehen zu können. So gibt es beispielsweise eine Formel für Alzheimer und Demenz, eine für Allergien, eine für die Behandlung chronischer Schmerzen und viele mehr.

G – Ganze Familie

Ein weiterer Vorteil, der in unserem Gesundheitslexikon nicht fehlen darf: Die Mikroimmuntherapie ist für die ganze Familie geeignet. Da sie ausschließlich mit natürlichen Substanzen in niedriger Dosierung arbeitet, ist sie in der Regel sehr gut verträglich. Nebenwirkungen sind kaum bekannt. Zudem ist die Mikroimmuntherapie einfach einzunehmen.

Einnahme der Mikroimmuntherapie
Die Einnahme der Mikroimmuntherapie erfolgt sublingual: Der Inhalt der Kapsel wird unter die Zunge gestreut und gelangt von dort aus direkt in das Lymphsystem.
Neben Erwachsenen können auch Kinder und ältere Menschen von der Mikroimmuntherapie profitieren. Auch für die Gesundheit von Haustieren kann die Mikroimmuntherapie eine sinnvolle und schonende Unterstützung sein. Sie kann sowohl zur aktiven Behandlung als auch zur Vorbeugung eingesetzt werden.

H – Homöostase

Der Begriff Homöostase stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Gleichstand/Gleichgewicht. Er bezeichnet die Aufrechterhaltung möglichst konstanter Verhältnisse in einem System. In Bezug auf das Immunsystem und die Gesundheit kann Homöostase als das natürliche Gleichgewicht im Körper verstanden werden, das dazu beiträgt, dass alle Prozesse fehlerfrei ablaufen können. Die Homöostase ist somit das Ziel der Mikroimmuntherapie, um die Gesundheit von Körper und Geist wiederherzustellen und langfristig zu erhalten.

3D-Video zur Immunbalance:

 

I – Interleukine

Interleukine sind spezielle Botenstoffe (Zytokine) des Körpers, die den Ablauf von Immunreaktionen regulieren: Sie sind für die Kommunikation zwischen den Teilnehmern der Immunreaktion wie Leukozyten und Makrophagen verantwortlich. Es gibt eine Vielzahl von Interleukinen, die sehr unterschiedliche Wirkungen haben können. IL-3 fördert beispielsweise das Wachstum von T-Zellen, IL-10 hemmt die Wirkung aktiver T-Zellen und IL-12 aktiviert B-Zellen, Makrophagen und natürliche Killerzellen.

J – Dr. Jenaer

Der belgische Arzt Dr. Maurice Jenaer hat den Behandlungsansatz der Mikroimmuntherapie in den 1970er Jahren begründet und gemeinsam mit Dr. Bernhard Marichal weiterentwickelt. Für Dr. Jenaer stand der Wunsch, in der Medizin tätig zu sein, bereits in jungen Jahren fest. Mit 23 Jahren promovierte er zum „Doktor der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe“. Sein besonderes Interesse galt der Immunologie und den Zytokinen.

Dr. Maurice Jenaer

K – Komplementärmedizin

Als Komplementärmedizin werden Ansätze bezeichnet, die ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung eingesetzt werden. Die Mikroimmuntherapie ist eine solche sanfte Ergänzung, die das Immunsystem wieder in sein natürliches Gleichgewicht bringt. Dadurch können andere Therapien in ihrer Wirkung und Verträglichkeit unterstützt und manche Nebenwirkungen sogar reduziert werden.

L – Lymphozytentypisierung

Lymphozytentypisierung

Die Lymphozytentypisierung (Immunstatus) ist eine Untersuchungsmethode zum Nachweis von Hypo- und Hyperaktivität des Immunsystems. Bei der Analyse werden einzelne Leukozytenpopulationen wie Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten genauer untersucht. Sind die Werte einzelner Zellbestandteile zu niedrig oder zu hoch, lassen sich Rückschlüsse auf bestimmte Krankheiten und Beschwerden ziehen. Anhand der Werte kann dann die entsprechende Behandlung und die passende Mikroimmuntherapie festgelegt werden.

M – Mitochondrien

Mitochondrien sind die „Kraftwerke unserer Zellen“. Sie versorgen die Zellen mit der nötigen Energie. Sind die Mitochondrien durch bestimmte Störungen geschwächt, kann sich das auf alle möglichen Organe und Zellen auswirken. Zudem stehen Mitochondrien und das Immunsystem in Wechselwirkung – das heißt, mitochondriale Störungen können das Immunsystem hemmen und umgekehrt, was wiederum zu weiteren Erkrankungen beitragen kann. Mitochondrien spielen also eine entscheidende Rolle für ein intaktes Immunsystem und unsere Gesundheit.

N – Niedrige Dosierung

Die Mikroimmuntherapie wird auch als Low-Dose-Immuntherapie bezeichnet. Die Inhaltsstoffe liegen in niedrigen Dosierungen (low dose und ultra-low dose) vor. Dadurch sind Mikroimmuntherapeutika in der Regel sehr gut verträglich und nebenwirkungsarm. Die verwendeten Potenzierungen stellen sicher, dass das Immunsystem schonend und nachhaltig trainiert wird – eine Hilfe zur Selbsthilfe für eine langfristige Besserung.

O – Onkologie

Ein weiteres großes Anwendungsgebiet der Mikroimmuntherapie ist die Onkologie. Sie war sogar der erste Bereich, in dem die Wirkung der Mikroimmuntherapie genutzt wurde. Ziel der Mikroimmuntherapie ist es, tumorfördernde Mechanismen zu hemmen und tumorbekämpfende Prozesse zu unterstützen. Darüber hinaus hilft die Modulation des Immunsystems vielen Patienten, die starken Medikamente und Therapien bei Krebs besser zu vertragen.
Hier in unserer Patientenbroschüre erfährst Du noch mehr zum Thema Mikroimmuntherapie bei Krebs!

P – Post-COVID-Syndrom

COVID ist eine Infektionskrankheit, die auch das Immunsystem stark belastet. Nach überstandener Infektion kann es vorkommen, dass bestimmte Beschwerden bestehen bleiben und die Patienten zwar genesen, aber nicht gesund sind. Das sogenannte Post-COVID-Syndrom äußert sich häufig in starker Erschöpfung und verminderter Leistungsfähigkeit. 

Aufgrund der Vielfalt und Individualität der Beschwerden sowie mangelnder Kenntnisse und Erfahrungen mit der relativ jungen Infektionskrankheit gibt es noch keine einheitliche Therapie. Die Mikroimmuntherapie mit ihren verschiedenen Darreichungsformen kann jedoch eine wertvolle Unterstützung für die allgemeine Gesundheit und die individuelle Leistungsfähigkeit bieten.

Q – Qualifikation

Wie bereits in unserem Gesundheitslexikon erwähnt, ist die Mikroimmuntherapie eine sehr schonende und einfach anzuwendende Behandlung. Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie sehr komplex ist und individuell angepasst werden muss. Fachwissen und langjährige Erfahrung sowie eine ausführliche Anamnese sind die Grundpfeiler einer erfolgreichen Behandlung. Deshalb solltest Du Dich immer an einen Experten für Mikroimmuntherapie wenden. Mit unserer Online-Suche findest Du Mikroimmuntherapeutinnen und -therapeuten in Deiner Nähe!

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R – Resilienz

Resilienz ist die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen und Widrigkeiten zu meistern, ohne anhaltende Belastungen oder Beschwerden zu erfahren. Bis zu einem gewissen Grad ist Resilienz angeboren oder wird in der frühen Kindheit vermittelt. Auch im Erwachsenenalter können wir unsere Resilienz bewusst trainieren und stärken. Für die allgemeine Gesundheit ist Resilienz ein wichtiger Faktor, da sie hilft, sich von Schwierigkeiten nicht aus der Bahn werfen zu lassen.

S – Salutogenese

Dieser Begriff knüpft an den Begriff der Resilienz an. Im Gegensatz zur Pathogenese, die sich mit der Entstehung von Krankheiten beschäftigt, konzentriert sich die Salutogenese auf die Erhaltung der Gesundheit. Sie rückt das Wohlbefinden und die Unversehrtheit in den Mittelpunkt der Betrachtung: Welche Maßnahmen fördern ein gesundes Leben? Wie kann ich selbst aktiv zu meiner Gesundheit beitragen? Welche Anpassungsmöglichkeiten im Rahmen der Resilienz sind möglich, um lange gesund zu bleiben?

Auch die Mikroimmuntherapie beschäftigt sich vielfach mit dem Schwerpunkt, die eigene Gesundheit auf sanfte Weise zu fördern und damit die Basis zu schaffen, negativen Einflüssen wie Krankheitserregern oder auch Stress besser trotzen zu können.

T – T-Zellen

T-Zellen gehören wie die B-Zellen zu den weißen Blutkörperchen und sind ebenfalls an der adaptiven Immunantwort beteiligt. Sie können verschiedene Aufgaben übernehmen. So können T-Zellen selbst dafür verantwortlich sein, schädliche Krankheitserreger zu erkennen und abzutöten. Andere sorgen dafür, dass B-Zellen aktiviert werden, um die notwendigen Antikörper zu bilden. Darüber hinaus spielen regulatorische T-Zellen eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von Autoimmunerkrankungen.

U – Ursachenbehandlung

Die Mikroimmuntherapie setzt mit ihrem Konzept genau an der Ursache für die Entstehung verschiedener Erkrankungen und Beschwerden an: einer Störung in der immunitären Abwehr. Dadurch beschränkt sich die Therapie nicht nur auf die kurzfristige Linderung vorhandener Symptome, sondern ermöglicht eine nachhaltige Hilfe, indem der Körper wieder in sein natürliches Gleichgewicht gebracht wird und sich fortan im besten Fall selbst schützen kann.

V – Verdünnungsstufen

Die Inhaltsstoffe der Mikroimmuntherapie stehen in verschiedenen Verdünnungsstufen zur Verfügung. Dadurch wird die jeweils gewünschte Reaktion erzielt: Niedrige Verdünnungen stimulieren die Wirkung der Zytokine im Körper, mittlere Verdünnungen wirken modulierend (das Immunsystem wird über den Nutzen der Substanz informiert) und hohe Verdünnungen werden zur Hemmung der Wirkung eingesetzt.

W – Well-Aging

In unserer heutigen Gesellschaft geht es oft um das perfekte Anti-Aging. Aber sollte es nicht vielmehr darum gehen, gesund zu altern anstatt gar nicht zu altern? In unserem Gesundheitslexikon haben wir uns deshalb für den Punkt Well-Aging entschieden. Durch einen gesunden Lebensstil wie z. B. eine ausgewogene Ernährung, ein gutes Stressmanagement, viel Bewegung an der frischen Luft, einen gesunden Schlaf, die Vermeidung vieler Umweltgifte, eine positive Grundeinstellung und weitere Faktoren können wir bewusst dazu beitragen, uns bis ins hohe Alter körperlich und geistig fit zu halten. Auch hier kann die Mikroimmuntherapie unterstützend eingesetzt werden.
Hier gibt es weitere interessante Informationen zum Thema Mikroimmuntherapie & Well-Aging in unserer Patientenbroschüre!

X – Xenotransplantation

Im Bereich der Immunologie ist die Xenotransplantation ein sehr relevantes Thema. Unter Xenotransplantation versteht man die Transplantation von Organen, Geweben oder Zellen zwischen verschiedenen Spezies. Aufgrund der Unterschiede zwischen den Arten kann es zu teilweise heftigen immunologischen Abstoßungsreaktionen kommen. Um diese Reaktionen auszuschließen, ist häufig eine genetische Veränderung der Gewebe oder Zellen vor der Transplantation notwendig.

Y – Y-Form

Ein wichtiger Bestandteil der erworbenen Immunantwort sind Antikörper. Sie haben eine typische Form: Die beiden schweren und die beiden leichten Polypeptidketten der Antikörper sind Y-förmig angeordnet. Stellt man sich dieses Y vor, so ist der untere Abschnitt der konstante Teil, der bei allen Antikörpern einer Klasse immer gleich ist. Der obere Bereich ist der variable Teil, den die Antikörper je nach Krankheitserreger oder Antigen anpassen. Die Antigene binden sich also an den variablen Teil des Antikörpers.

Antikörper Y-Form
Darstellung der typischen Y-Form von Antikörpern. ©iStock.com/Artur Plawgo

Z – Zytokine

Zytokine sind Peptide oder Proteine, die eine sehr wichtige Rolle bei der Immunantwort spielen: Als körpereigene Botenstoffe ermöglichen sie die Kommunikation zwischen den einzelnen Beteiligten. Sie werden zum Beispiel ausgeschüttet, wenn ein schädlicher Erreger erkannt wurde und der Körper Unterstützung bei der Bekämpfung dieses Erregers benötigt (adaptive Immunantwort).
Man unterscheidet grob zwischen entzündungsfördernden (proinflammatorischen) und entzündungshemmenden (antiinflammatorischen) Zytokinen. Ihr Gleichgewicht ist entscheidend für das reibungslose Funktionieren des Immunsystems. Die Mikroimmuntherapie versucht, mithilfe eben dieser Zytokine bestehende Dysbalancen im Immunsystem zu modulieren und das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen.

Fehlt ein wichtiger Begriff in unserem Gesundheitslexikon?

Wenn Du einen weiteren Begriff oder ein Thema hast, das Du in unserer Übersicht vermisst oder gern näher erklärt haben möchtest, dann schreib uns sehr gern! Du kannst uns auf Social Media eine Nachricht zukommen lassen oder Du kontaktierst uns per E-Mail. Wir freuen uns auf Deine Ideen!

 
 
 

Kontaktiere die MeGeMIT bei Fragen zur Mikroimmuntherapie. Bitte beachte: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.

Bild: © iStock.com/Halfpoint

Krebsprävention Mitochondrien

Krebsprävention und Mitochondrien: Was kann man wirklich tun?

Krebsprävention MitochondrienKrebs hat viele Gesichter und ist eine ernstzunehmende Krankheit. Je nach Krebsart lassen sich Tumoren jedoch oft gut behandeln, vor allem in frühen Stadien. Krebsprävention und Früherkennung spielen daher eine sehr wichtige Rolle. Darüber hinaus ist die Krebsforschung breit aufgestellt und setzt alles daran, diese häufig heimtückische Erkrankung in den Griff zu bekommen.

In den letzten Jahren konnten dank der Erkenntnisse der Krebsforschung sehr gute Behandlungsfortschritte erzielt werden: Seit 2010 sind die Überlebensraten von Krebspatientinnen und -patienten angestiegen und auch der Fokus auf die Verbesserung der Lebensqualität sorgt dafür, dass Menschen mit Krebs trotz der einschneidenden Diagnose ein selbstbestimmtes Leben führen können.

Doch was können wir selbst gegen Krebs tun? Wie lässt sich die Krebsprävention unterstützen? Können wir durch einen gesunden Lebensstil das Risiko senken? Neben diesen Fragen wollen wir in diesem Beitrag auch die Bedeutung der Mitochondrien, des Immunsystems und der Mikroimmuntherapie für die Vorbeugung und Behandlung von Krebs näher beleuchten.

Inhaltsverzeichnis

Krebsprävention – Welchen Einfluss hat der eigene Lebensstil?

Krebserkrankungen resultieren vor allem aus genetischen Veränderungen und Zellmutationen. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Krebspatienten liegt eine angeborene Mutation im Erbgut vor, die im Laufe des Lebens zu einem Tumor führen kann. Überdies sind sich Experten heute einig, dass auch weitere Faktoren an der Entstehung von Krebs beteiligt sind. Dabei spielen der Metabolismus/Stoffwechsel, UV-Strahlung, Ernährung, Umwelttoxine und Genussmittel eine wesentliche Rolle. Sie können zu Veränderungen in der Zell-DNA beitragen und dadurch entartete Zellen (Tumorzellen) hervorrufen.  

Mit anderen Worten: Der eigene Lebensstil ist für die Krebsprävention keinesfalls bedeutungslos. Durch einen angemessenen, gesunden und aktiven Lebensstil lässt sich das Risiko, an Krebs zu erkranken, deutlich senken. Das bedeutet leider nicht, dass eine Erkrankung völlig ausgeschlossen ist, aber nach Schätzungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) ist etwa jede dritte Krebsneuerkrankung auf Risikofaktoren zurückzuführen, die durch einen gesunden Lebensstil vermieden oder zumindest beeinflusst werden können.

Schau am Ende dieses Beitrags vorbei, um unsere Tipps für eine gesunde Lebensweise nachzulesen!

Wie entsteht Krebs?

Tumoren sind bösartig veränderte Zellen, die sich schnell vermehren und dabei gesundes Gewebe schädigen. Zudem können sie über die Lymph- und Blutbahnen in andere Körperregionen gelangen und dort als Metastasen ebenfalls Schaden anrichten.

Normalerweise werden neben schädlichen Erregern wie Bakterien und Viren auch entartete Zellen vom Immunsystem erkannt und bekämpft. Dazu dient unter anderem der Zelltod (Apoptose). Krebszellen besitzen jedoch ganz spezifische Eigenschaften (die „Hallmarks of Cancer“), die es ihnen ermöglichen, sich vor dem Immunsystem zu verstecken und den Zelltod zu umgehen. Darüber hinaus können sie andere Systeme beeinflussen: Sie können zum Beispiel dafür sorgen, dass sich mehr Blutgefäße zum Tumor hin bilden, um ihn besser zu versorgen. Nicht zuletzt manipulieren Krebszellen Immunzellen, wodurch Botenstoffe freigesetzt werden, die tumorfördernd wirken, während tumorhemmende Mechanismen reduziert werden.

Diese und andere tumorspezifische Eigenschaften ermöglichen es den Krebszellen zu überleben, sich rasch zu vermehren und sich unbemerkt im Körper zu bewegen. Der Tumor schafft sich durch zelluläre Veränderungen eine für ihn günstige Umgebung.

Krebszellen Immunzellen

Ansatz der Mikroimmuntherapie bei Krebs

Überblick: Rolle der Mitochondrien bei der Krebsprävention

Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen. Im letzten Beitrag haben wir uns diese lebenswichtigen Organellen bereits genauer angesehen und geschaut, was passiert, wenn ihre Funktion gestört ist. Hier kannst Du den Artikel „Mitochondriale Erkrankungen – Was passiert, wenn unsere Kraftwerke schwächeln?“ nachlesen.

Auch beim Thema Krebs beziehungsweise Krebsprävention spielen die Mitochondrien eine wichtige Rolle. Sie stehen unter anderem in engem Zusammenhang mit dem Energiestoffwechsel und dem Zelltod, die beide von Tumorzellen negativ beeinflusst und manipuliert werden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte dargestellt, die die Rolle der Mitochondrien bei Krebserkrankungen verdeutlichen.

  • Energiestoffwechsel: Krebszellen haben einen speziellen Stoffwechsel. Dieser wird als „aerobe Glykolyse“ oder „Warburg-Effekt“ bezeichnet. Krebszellen decken ihren Energiebedarf vor allem durch die Verstoffwechselung von Glukose – auch in Abwesenheit von Sauerstoff. Sie nutzen also nicht die effizientere oxidative Phosphorylierung in den Mitochondrien, da diese in Krebszellen häufig geschädigt oder dysfunktional sind.
  • Mutationen der mitochondrialen DNA: Durch den Einfluss von Krebszellen kann die mitochondriale DNA verändert werden, was zu einer Fehlfunktion der Mitochondrien führt. Diese Mutationen beeinträchtigen die mitochondriale Atmungskette und stören die Energieproduktion. In der Folge werden lebenswichtige Zellen und Organe nicht mehr ausreichend versorgt.
  • Apoptose: Zu den Aufgaben der Mitochondrien gehört auch die Regulation des programmierten Zelltods (Apoptose). Werden normale Zellen geschädigt, infiziert oder ist ihre DNA stark mutiert, aktivieren sie die Apoptose. Krebszellen haben jedoch einen Weg gefunden, diesen Prozess zu umgehen, indem sie anti-apoptotische Proteine produzieren. Damit blockieren sie die Apoptosemechanismen der Mitochondrien und überleben trotz gefährlicher Mutationen.
  • ROS-Produktion: Als Nebenprodukt der Atmungskette in den Mitochondrien entstehen in den Zellen reaktive Sauerstoffspezies (ROS). Dabei handelt es sich um Radikale, die in überhöhter Konzentration zu oxidativem Stress führen, der die Zellstruktur und das Erbgut schädigt. ROS stehen auch im Verdacht, tumorfördernde Entzündungsprozesse zu begünstigen. Eine Fehlfunktion der Mitochondrien, die zur vermehrten Ausschüttung von ROS beiträgt, kann somit Gewebeschäden und Krebs begünstigen.
  • Tumorsuppressorgene: Das Protein p53 ist ein Tumorsuppressorgen und wird auch als „Wächter des Genoms“ bezeichnet. Es überwacht Zellen, leitet DNA-Reparaturprozesse ein und ist an der Apoptose beteiligt, wenn Schäden an den Mitochondrien erkannt werden. Bei Krebserkrankungen liegt dieses Protein häufig in mutierter Form und in großen Mengen vor. Dadurch schalten Krebszellen die Kontrollinstanz von Tumorsuppressorgenen wie p53 gezielt aus. Die Folge ist eine Fehlfunktion der Mitochondrien, die wiederum die Apoptose blockiert.

Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Krebsprävention und -therapie?

Die genannten Aspekte zeigen, dass Mitochondrien eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Entwicklung von Krebs spielen. Die Bedeutung der Mitochondrien im Krebsstoffwechsel und bei der Apoptose weckt das Interesse an mitochondrialen Ansätzen in der Krebstherapie. Untersucht wird unter anderem, ob und wie sich Hemmstoffe des glykolytischen Stoffwechsels oder antioxidative Enzyme in den Mitochondrien auf Tumorzellen auswirken. Auch der Einsatz mitochondriengeregelter Chemotherapeutika wird erforscht. Ein besseres Verständnis der mitochondrialen Funktionen – insbesondere bei Krebs – könnte zu neuen diagnostischen und therapeutischen Ansätzen führen und helfen, Krebs effektiver zu bekämpfen.

Der Ansatz der Mikroimmuntherapie: Mitochondrienregulierung und Krebstherapie

Damit sich der Körper aktiv gegen mutierte Zellen wie Tumorzellen wehren kann, sind ein intaktes Immunsystem und eine fehlerfreie Funktion der Mitochondrien unabdingbar. Liegt in diesem komplexen System ein Fehler vor, können tumorfördernde Prozesse begünstigt und tumorbekämpfende Mechanismen wie die Apoptose manipuliert werden.

An diesem Punkt setzt die Mikroimmuntherapie an. Sie nutzt körpereigene Botenstoffe wie Zytokine, mit dem Ziel, fehlerhafte Immunreaktionen auszugleichen. Unter anderem soll das Gleichgewicht zwischen T-Helferzellen (entzündungsfördernde TH1-Zellen und entzündungshemmende TH2-Zellen) wiederhergestellt werden. Anhaltende Entzündungsreaktionen, oxidativer Stress oder auch unzureichende Immunreaktionen können so sanft und mit natürlichen Inhaltsstoffen korrigiert werden. Durch die Modulation soll eine adäquate Immunantwort wieder möglich und die Gesundheit von innen heraus unterstützt werden.

Die Mikroimmuntherapie kann auch auf die Mitochondrien einwirken. Für die verschiedenen Anwendungsgebiete stehen unterschiedliche, spezifische Formeln zur Verfügung, so auch für die Mitochondrienregulierung. Die Mikroimmuntherapie hat das Ziel, anhaltende Entzündungsreaktionen und oxidativen Stress, der durch eine Fehlfunktion der Mitochondrien hervorgerufen wird, zu reduzieren. Darüber hinaus soll die Expression des Enzyms Lipoproteinlipase (LPL) auf Makrophagen reduziert werden, da diese Expression ebenfalls die Entzündungsneigung erhöhen und die Mitochondrienfunktion einschränken kann. Ebenso kann die mitochondriale Apoptose durch die Mikroimmuntherapie reguliert werden, um das natürliche Gleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Prozessen wiederherzustellen.

Wie finde ich einen Spezialisten für Mikroimmuntherapie?

Die Mikroimmuntherapie ist ein sehr komplexer und natürlicher Ansatz zur Modulation des Immunsystems und zur Regulierung der Mitochondrien. Mit ihrer Hilfe können Therapien für verschiedene Erkrankungen ergänzt und in ihrer Wirksamkeit unterstützt werden. Die Mikroimmuntherapie eignet sich auch sehr gut zur präventiven Unterstützung der Gesundheit.

Unsere Mikroimmuntherapeutinnen und Mikroimmuntherapeuten informieren Dich gerne ausführlich über die individuellen Vorteile der Mikroimmuntherapie für Dich und Deine Familie. Eine Expertin oder einen Experten in Deiner Nähe findest Du ganz einfach über unsere Online-Therapeutensuche.

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Tipps für eine gesunde Lebensweise

Ernährung
Zu den Grundsätzen einer gesunden Ernährung gehören vor allem viel Gemüse und Obst, Vitamine und Vollkornprodukte. Gemüse sollte am besten roh, gekocht oder gedünstet verzehrt werden, da beim Braten und Backen Schadstoffe entstehen können. Bereite Deine Speisen mit frischen Zutaten selbst zu und verwende Gewürze und Kräuter. Spare dagegen mit Salz und Zucker. Vermeide auch industriell hergestellte Fertigprodukte, da diese gesundheitsschädliche Zusatzstoffe enthalten können.

Trinken
Zu einer gesunden Ernährung gehört auch, viel zu trinken. Geeignet sind vor allem Wasser und ungesüßte Tees. Man sollte Softdrinks nur in Ausnahmefällen trinken, da sie meist viel Zucker oder andere Süßstoffe enthalten.

Sport
Wer regelmäßig Sport treibt, steigert nicht nur sein Wohlbefinden, sondern auch seine körperliche, geistige und soziale Gesundheit. Bewegung bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung und versorgt so die einzelnen Organe und Zellen mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff. Zudem wird die Muskulatur gestärkt. Am besten ist regelmäßige Bewegung an der frischen Luft. Bewegungsmangel ist häufig ein Risikofaktor für verschiedene Krankheiten, darunter auch Krebs.

Krebsprävention Lebensstil

Schlaf
Ein wichtiges Thema ist die Schlafgesundheit. Im Schlaf finden entscheidende Regenerationsprozesse statt. Außerdem tanken Körper und Geist Energie für den nächsten Tag. Achte daher auf einen regelmäßigen und erholsamen Schlaf. Forscher haben herausgefunden, dass sich schon wenige Stunden zu wenig Schlaf negativ auf die Funktion von Zellen generell und im Spezifischen von Immunzellen auswirken.

Achtsamkeit/Stress
Anhaltender Stress versetzt den Körper in eine chronische Alarmbereitschaft. Auf Dauer kann sich Stress negativ auf verschiedene Systeme auswirken und zu oxidativem Stress beitragen. Dies führt häufig zu Entzündungsreaktionen und Gewebeschäden. Deshalb ist es wichtig, Stress so weit wie möglich zu reduzieren und auf die körperliche und seelische Gesundheit zu achten. Nimm Dir gelegentlich eine Auszeit von stressigen Situationen sowie schlechten und belastenden Nachrichten und genieße bewusst Ruhe und Erholung.   

Vorsorge
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um mögliche Gefahren und Veränderungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Befolge hier die ärztlichen Ratschläge und nimm die Termine wahr. Zusätzlich kannst Du durch einen gesunden und aktiven Lebensstil die Vorsorge aktiv unterstützen.

Alkohol/Rauchen
Alkohol und Nikotin gehören zu den Genussmitteln, die gesundheitliche Probleme begünstigen können. Sie können das Absterben gesunder Zellen beschleunigen und die Blutgefäße verengen, was wiederum die Versorgung des Körpers behindert. Verzichte am besten auf Rauchen und Alkohol.

Sonne/UV-Strahlung
Ein Aufenthalt an der frischen Luft fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden. Auch Sonnenlicht ist ein wichtiger Faktor, denn die UV-Strahlung sorgt dafür, dass der Körper Vitamin D produziert. Eine übermäßige Sonnenexposition kann jedoch das Risiko von DNA-Veränderungen in den Zellen erhöhen, was wiederum zur Bildung von Tumoren (z. B. Hautkrebs) beitragen kann. Schütze Deine Haut daher mit Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, trage geeignete Kleidung und halte Dich nicht zu lange in der prallen Sonne auf.

Übergewicht
Übergewicht erhöht das Risiko für verschiedene gesundheitliche Beschwerden und Krankheiten. Um Deine Gesundheit zu unterstützen, solltest Du daher auf Ihr Normalgewicht achten und dieses möglichst konstant halten. Weitere Tipps wie gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und erholsamer Schlaf helfen Dir dabei.

Mallorca-Symposium 2024

Vom 7. bis 10. März 2024 fand das Symposium der Mikroimmuntherapie auf Mallorca statt. Im Mittelpunkt der Fachveranstaltung der MeGeMIT stand unter anderem unsere Kraftwerke der Zellen: die Mitochondrien. In den Vorträgen ging es zum Beispiel um die Chancen einer regulatorischen Therapie für die Stabilität der Gesundheit und um Entwicklungen in Forschung und Wissenschaft. Die Präsentatoren erläuterten und diskutierten ausführlich die Rolle der Mitochondrien bei Krebs sowie die Rebalancierung der Tumormatrix mittels Mikroimmuntherapie.

Weitere Informationen findest Du hier: Mallorca Symposium 2024.

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Mitochondriale Erkrankungen

Mitochondriale Erkrankungen – Was passiert, wenn unsere Kraftwerke schwächeln?

Mitochondriale ErkrankungenUnser Körper benötigt täglich viel Energie für die unterschiedlichsten Aufgaben und Tätigkeiten wie Laufen, Denken oder die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur. Doch wie und von wem wird diese Energie erzeugt? An dieser Stelle kommen ganz kleine Zellbestandteile ins Spiel, die aber eine gewaltige Aufgabe erfüllen: die Mitochondrien. Sie werden auch „Kraftwerke der Zelle“ genannt und sind die lebenswichtigen Energiezentren aller unserer Zellen. 

Doch was passiert, wenn diese lebenswichtigen Kraftwerke schlappmachen? Mitochondriale Erkrankungen können sich auf alle Organe und Körperstrukturen auswirken, was natürlich die Lebensqualität stark einschränkt. Darüber hinaus stehen Fehlfunktionen der Mitochondrien auch in Wechselwirkung mit dem Immunsystem, was weitere Erkrankungen beeinflussen kann. Wie können Mitochondrien reguliert werden? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Mitochondrien und der Immunabwehr? Und wie kann die Mikroimmuntherapie die Funktion der Mitochondrien unterstützen? Lass uns einen Blick ins Innere unserer Zellen werfen!

Inhaltsverzeichnis


Exkurs: Überblick zu den Mitochondrien

Mitochondrien sind Zellorganellen (abgegrenzte Strukturen unserer Körperzellen mit einer bestimmten Funktion) und kommen in fast allen Zellen des menschlichen Körpers vor. Eine Ausnahme bilden die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Die Hauptaufgabe der Mitochondrien besteht darin, die Energie zu produzieren, die jede Zelle für ihre spezifischen Funktionen benötigt. Organe, die für ihre Aufgaben besonders viel Energie benötigen, sind daher auch reich an Mitochondrien. Dazu gehören zum Beispiel das Gehirn, die Herzmuskulatur, die Netzhaut und die Leber. 

Die benötigte Energie wird durch die Spaltung einer chemischen Verbindung gewonnen. Diese chemische Verbindung heißt Adenosintriphosphat (ATP). ATP wird wiederum von den Mitochondrien in der „Atmungskette“ gebildet.

Mitochondrien regulieren außerdem den programmierten Zelltod (Apoptose), bauen Fettsäuren ab und kommunizieren mit anderen Zellbestandteilen. Sie haben eine kleine Überwachungsfunktion und können Zellen über ihren Zustand informieren. Außerdem übermitteln Mitochondrien wichtige Signale an das angeborene Immunsystem, damit Krankheitserreger möglichst schnell erkannt und unschädlich gemacht werden können. Wissenschaftler und Mediziner vermuten, dass Mitochondrien so auch an Entzündungsprozessen und verschiedenen Vorgängen im zentralen Nervensystem beteiligt sind.

Mitochondrien – Immunsystem – Mikroimmuntherapie

Mitochondriale Erkrankungen können das Immunsystem negativ beeinflussen, indem sie beispielsweise überschießende Entzündungsprozesse auslösen oder Krankheitserreger nicht erkennen. Umgekehrt kann aber auch ein fehlerhaftes Immunsystem die Mitochondrien und damit den Energiehaushalt der Zellen stören.

Der NF-κB-Signalweg
Mitochondrien regulieren den sogenannten NF-κB-Signalweg, der an der Genexpression beteiligt ist und eine wichtige Rolle bei der angeborenen Immunantwort spielt. NF-κB schützt bestimmte Zellen vor dem Zelltod und stimuliert die Ausschüttung von Proteinen, die gezielt schädliche Bakterien und Viren vernichten. Kommt es jedoch zu Störungen, kann dieser Signalweg dauerhaft aktiviert werden und zu chronischen Entzündungen führen. Die effiziente Regulation dieses Signalprozesses ist daher von medizinischer Relevanz, um den Körper gesund zu erhalten.

Mikroimmuntherapie zur Mitochondrienregulierung
An dieser Regulation oder Modulation setzt die Mikroimmuntherapie an. Sie möchte mit körpereigenen Bestandteilen (Zytokinen, spezifischen Nukleinsäuren) helfen, das Immunsystem wieder in sein natürliches Gleichgewicht zu bringen. Je nach Ausgangssituation können so überschießende Entzündungsprozesse reduziert oder fehlgeleitete Immunreaktionen korrigiert werden. Auch langwierige oder chronische Beschwerden, die durch die mitochondriale Erkrankung verursacht werden, sollen so nachhaltig gelindert werden.

Die Mikroimmuntherapie verfügt über eine spezifische Formel, die gezielt in die mitochondriale Regulation bei chronischen und Autoimmunerkrankungen eingreifen soll. Auch beim Long-COVID-Syndrom, das häufig mit mitochondrialen Veränderungen einhergeht, kann das Präparat eine sehr gute und wirksame Unterstützung darstellen.

➤ Mehr zu den Themen Auswirkungen von COVID auf die Mitochondrien sowie auf die Gesundheit und die Hilfe durch die Mikroimmuntherapie liest Du in unserem Blogbeitrag „Genesen, aber nicht gesund – die Auswirkungen von Long COVID“.   

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Was sind mitochondriale Erkrankungen?

Wir haben bis hierher schon viel über sie gesprochen, aber was sind denn mitochondriale Erkrankungen nun genau? Sind sie gefährlich? Wie äußern sie sich? Und vor allem: Sind sie behandelbar? Diesen Fragen wollen wir in den folgenden Abschnitten nachgehen.

Stimmt etwas mit den Mitochondrien nicht, fehlt den Zellen das nötige ATP und damit die Energie. Das wiederum kann sich vor allem auf Organe mit hohem Energiebedarf wie Gehirn, Herz oder Auge negativ auswirken. Auch die Muskeln im Allgemeinen benötigen viel Energie. Alle Krankheitsbilder und Beschwerden, die auf eine Störung des Stoffwechsels der Mitochondrien zurückzuführen sind, werden als mitochondriale Erkrankungen (Mitochondriopathien) zusammengefasst.

Da Mitochondrien in fast allen Körperzellen vorkommen, wirken sich Defekte der Mitochondrien meist auf mehrere Körperfunktionen und Organe gleichzeitig oder nacheinander aus. Es handelt sich also um eine sogenannte Multisystemerkrankung.

Welche Ursachen führen zu mitochondrialen Erkrankungen?

Mitochondriale Erkrankungen sind in den meisten Fällen Störungen, die durch einen Gendefekt ausgelöst werden. Dieser Gendefekt kann vererbt werden, sodass die mitochondriale Erkrankung meist schon im Kindes- oder Jugendalter auftritt. Es kann aber auch sein, dass nur die erbliche Veranlagung weitergegeben wird oder sich die Erbsubstanz der Mitochondrien im Laufe der Zeit verändert. In diesen Fällen treten Beschwerden, Symptome und Erkrankungen erst im Erwachsenenalter auf.

Verschiedene Einflüsse wirken sich ebenfalls auf die Mitochondrien aus und können die Entstehung einer mitochondrialen Erkrankung begünstigen oder beschleunigen. Dazu gehören eine ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, Umweltgifte, bestimmte Medikamente oder auch anhaltender Stress. Diese Faktoren können zu einer Fehlfunktion der Mitochondrien führen und die Energieproduktion der Zellen beeinträchtigen.

Metochondrien: Ursachen und Einflussfaktoren

Mitochondrien und ihre Funktionalität werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst – positiv sowie negativ.

Welche Symptome gibt es bei Störungen der Mitochondrien?

Bei mitochondrialen Erkrankungen gibt es kein typisches Symptombild, da sie sich auf verschiedene Systeme auswirken können. Es können einzelne oder mehrere Organe betroffen sein. Dabei können die Beschwerden an den betroffenen Organen gleichzeitig oder auch nacheinander auftreten.

Hier einige Beispiele:

Muskeln
Mitochondriale Störungen zeigen sich häufig in der Muskulatur, da diese einen hohen Energiebedarf hat. Menschen mit mitochondrialen Erkrankungen können unter Muskelschwäche bis hin zu Erschöpfung und Lähmungen leiden. Auch Krampfanfälle können auftreten.

Gehirn
Werden die Zellen des Gehirns nicht ausreichend mit Energie versorgt, äußert sich dies in Konzentrations- und Funktionsstörungen. Diese können sehr vielfältig sein. Vor allem in der kindlichen Entwicklung kommt es häufig zu Defiziten und Rückschritten. Auch das Wachstum kann beeinträchtigt sein, sodass die Kinder klein bleiben. Mitochondriale Erkrankungen des Gehirns können auch zu epileptischen Anfällen führen. Da das Gehirn eng mit vielen anderen Systemen verbunden ist, lassen sich viele Symptome und Beschwerden nicht eindeutig abgrenzen.

Augen
Im Auge können mitochondriale Erkrankungen vor allem den Sehnerv und die Netzhaut betreffen. Das Ausmaß und die Geschwindigkeit, mit der die Beeinträchtigungen fortschreiten, sind sehr individuell. Es kann zu leichten Sehstörungen bis hin zur völligen Erblindung kommen.

Herz
Aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs sind auch die Herzmuskelzellen anfällig für mitochondriale Erkrankungen. Betroffene leiden meist unter Herzrhythmusstörungen und Herzmuskelschwäche.

Welche mitochondrialen Erkrankungen gibt es?

Aufgrund der Vielfalt der möglichen Symptome und Folgen einer mitochondrialen Erkrankung ist es nicht immer einfach, die Erkrankungen strikt voneinander zu unterscheiden oder abzugrenzen. Laut Gesundheitsforschung sind derzeit mehr als 435 verschiedene mitochondriale Erkrankungen bekannt, wobei davon ausgegangen wird, dass noch mehrere hundert unentdeckte Erkrankungen hinzukommen. Dennoch gelten mitochondriale Erkrankungen als seltene Erkrankungen, da weltweit nur wenige Menschen von den oft genetisch bedingten Veränderungen betroffen sind.

Einige namentliche Beispiele sind:

  • Alpers-Syndrom
  • Leigh-Syndrom
  • Kearns-Sayre-Syndrom
  • Chronisch progressive externe Ophthalomoplegie (CPEO)
  • MELAS-Syndrom
  • Myoklonusepilepsie mit Ragged-red-Fasern (MERRF-Syndrom)
  • Mitochondriale Myopathie
Arten und Symptome von mitochondrialen Erkrankungen

Häufige Symptome und Beschwerden bei mitochondrialen Erkrankungen

Wie werden mitochondriale Erkrankungen diagnostiziert?

Die Vielfalt an Symptomen und Wechselwirkungen bei mitochondrialen Erkrankungen kann die Diagnose erschweren. Daher ist es sehr wichtig, das Bewusstsein für mitochondriale Erkrankungen zu stärken und Betroffenen schnellstmöglich eine spezialisierte Diagnostik durch ausgebildete Experten zukommen zu lassen.

Zunächst erfolgt eine ausführliche Befragung zu den Beschwerden und Symptomen. Da mitochondriale Erkrankungen oftmals eine genetische Ursache haben, wird zusätzlich zur persönlichen Anamnese auch eine Familienanamnese durchgeführt. Anschließend werden je nach Beschwerdebild die jeweiligen Symptome mit entsprechenden Methoden untersucht. Dazu können beispielsweise EKG, Hirnstrommessung/EEG, Seh- und Hörtests, Laboruntersuchungen und Belastungstests gehören. 

Erhärtet sich der Verdacht auf eine mitochondriale Erkrankung und haben Differenzialdiagnosen andere Erkrankungen ausgeschlossen, können weiterführende Diagnosemaßnahmen und Untersuchungen ergriffen werden. Neben weiteren Laboruntersuchungen können das je nach Befund und Beschwerden MRT, genetische Diagnostik/Exom-Sequenzierung und Gewebeentnahmen (Biopsien) sein. Mit Haut- und Muskelbiopsien lassen sich genetische Abweichungen in den Mitochondrien (mitochondriale DNA) ermitteln oder andere genetisch bedingte Einflussfaktoren herausstellen.   

Mitochondriale Erkrankungen – eine Belastung für die Lebensqualität

Da sich mitochondriale Erkrankungen sehr unterschiedlich auswirken können und in der Regel chronisch verlaufen, schränken sie die Lebensqualität der Betroffenen zum Teil stark ein. Neben den körperlichen Beschwerden müssen immer auch psychische und soziale Faktoren berücksichtigt werden, die auf die Betroffenen einwirken. Insbesondere chronische und Autoimmunerkrankungen stellen dabei eine Herausforderung dar, da sie die Patienten über einen langen Zeitraum oder sogar ein Leben lang begleiten.

Bei mitochondrialen Erkrankungen besteht zudem die Gefahr, dass sie ohne gezielte Behandlung weitere Körpersysteme befallen und damit das Krankheitsbild ausweiten.

Wichtig ist: Du bist nicht machtlos! Lass Dich nicht von der Funktionsstörung beherrschen, denn es gibt viele Möglichkeiten und Ansätze, die Mitochondrien zu regulieren und die Symptome zu lindern. Du kannst aktiv dazu beitragen, die Gesundheit Ihres Körpers zu unterstützen. Ein gesunder Lebensstil, Achtsamkeit, erholsamer Schlaf und Bewegung im Rahmen Ihrer Möglichkeiten sind dafür eine gute Basis.  

Sind mitochondriale Erkrankungen behandelbar?

Nach heutigem Kenntnisstand sind mitochondriale Erkrankungen nicht heilbar. Die Symptome und Beschwerden können jedoch sehr gut behandelt und gelindert werden, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Die Therapien richten sich immer nach den jeweiligen Befunden und Beschwerden und sind daher sehr individuell. Zu den gängigen Maßnahmen gehören unter anderem Bewegungs- und Ausdauertraining, logopädische Angebote, Sehhilfen, Hörgeräte, physiotherapeutische Maßnahmen, Gedächtnistraining, Entspannungsübungen und medikamentöse Ansätze.

Neben den rein symptomatischen Verfahren richtet sich das Forschungsinteresse auch auf kausal orientierte Prinzipien. Obwohl die genauen Ursachen mitochondrialer Erkrankungen noch nicht abschließend geklärt sind, wird nach weiteren Therapien gesucht, die direkt an den Mitochondrien und deren Störungen ansetzen.

Die Mikroimmuntherapie kann hier einen schonenden und kausalen Ansatz bieten, da die Regulation der Mitochondrien im Fokus steht. Durch die Reduktion entzündungsfördernder Zytokine, die Verminderung von oxidativem Stress und freien Radikalen, die Bekämpfung unkontrollierter Immunreaktionen und die Korrektur spezifischer mitochondrialer Prozesse, soll die Funktionalität der Mitochondrien wieder ins Gleichgewicht gebracht und eine adäquate Homöostase wiederhergestellt werden.

Ziele und Abläufe der Mikroimmuntherapie zur Mitochondrienregulierung

1. Mitochondrien und oxidativer Stress
Die angeborene Immunantwort ist die erste Schutzinstanz gegen Krankheitserreger, die im Körper erkannt werden. Durch Inflammation (Entzündung) werden diese Erreger unschädlich gemacht und eliminiert. Aber auch geschädigte Mitochondrien oder von ihnen ausgehende Gefahrensignale lösen Entzündungsreaktionen aus. Anhaltende Entzündungen führen zu oxidativem Stress im Körper, der wiederum Zellen dauerhaft schädigen kann. Mithilfe der Mikroimmuntherapie kann die Ausschüttung entzündungsfördernder Zytokine reduziert werden, während entzündungshemmende Prozesse gefördert werden sollen. Durch dieses Gleichgewicht sollen Entzündungsherde, die durch defekte Mitochondrien entstehen, reduziert werden.

2. Mitochondrialer Stoffwechsel
Das Enzym Lipoproteinlipase (LPL) ist für Stoffwechselvorgänge von großer Bedeutung. Darüber hinaus reguliert es die mitochondriale Biogenese: Es fördert die Regeneration und die Anzahl der DNA-Kopien der Mitochondrien. Fehlfunktionen der Makrophagen können jedoch zur Anhäufung von Lipiden in den Blutgefäßen führen, den Cholesterinspiegel erhöhen und Entzündungsprozesse fördern. Dies wiederum wirkt sich negativ auf die mitochondriale Biogenese aus. Die Mikroimmuntherapie zielt daher auch darauf ab, die Expression von LPL in Makrophagen zu hemmen, um diese Fehlregulation möglichst zu reduzieren.

3. Mitochondrien und Immunzellen
Immunreaktionen führen zu einer Ansammlung von Leukozyten, die die notwendigen Entzündungsreaktionen hervorrufen. Die Mitochondrien helfen bei einer erfolgreichen Immunantwort, diese Ansammlungen wieder aufzulösen. Sind die Mitochondrien jedoch gestört, klingen die Entzündungsreaktionen nicht ab. Die Mikroimmuntherapie möchte die mitochondriale Apoptose sowie die Anzahl der proinflammatorischen Zytokine optimieren und somit den Prozess wieder in sein natürliches Gleichgewicht bringen.

4. Spezifische Mitochondrienregulierung 
Es konnte gezeigt werden, dass verschiedene Gene die Funktion der Mitochondrien beeinflussen. Die Modulation dieser Gene und ihrer Interaktionen spielt eine wichtige Rolle für eine fehlerfreie Mitochondrienfunktion. Mithilfe der Mikroimmuntherapie können diese spezifischen Prozesse schonend reguliert und ins Gleichgewicht gebracht werden.

Nächstes Thema: Die Rolle der Mitochondrien bei Krebs

Im nächsten Blogbeitrag werden wir uns mit der Rolle der Mitochondrien bei Krebserkrankungen beziehungsweise bei der Vorbeugung und Behandlung von Krebs beschäftigen. Wenn Dich das Thema interessiert oder Du mehr über die Mikroimmuntherapie und Neuigkeiten erfahren möchten, folge uns auf Social Media und bleibe immer auf dem Laufenden!

Mallorca 2024: Symposium der Mikroimmuntherapie – Mitochondrien im Mittelpunkt

Um die erstaunlichen “Kraftwerke der Zellen” ging es auch beim Symposium zur Mikroimmuntherapie vom 7. bis 10. März 2024 auf Mallorca. Die Fachveranstaltung mit renommierten Referent:innen beleuchtete die Chancen, die ein regulativer Therapieansatz für die Stabilität der Gesundheit bietet. Im Mittelpunkt der Vorträge stand die Bedeutung der Mitochondrien und die Regulation der Mitochondrien mithilfe der Mikroimmuntherapie.

Weitere Infos findest Du hier: Mallorca Symposium 2024

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Bitte beachte: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.

Experten-Talk zur Mikroimmuntherapie mit der Mikroimmuntherapeutin Dr. Eleni Kavelara Lodge

MikroimmuntherapeutenMikroimmuntherapeutin Dr. Eleni Kavelara Lodge war zu Gast im Instagram Life-Talk bei Dr. Thomas Peter (Nextvital). Das Ergebnis: ein bildhafter, einstündiger Vortrag, in dem über die wichtige Funktion des Immunsystem aufgeklärt und sehr anschaulich die Mikroimmuntherapie nahegebracht wird.

  • Wieso ist die Welt des Immunsystems so faszinierend?
  • Wie bringt die Mikroimmuntherapie das Beste aus den beiden Welten Schulmedizin und Komplementärmedizin zusammen?
  • Wie wirkt die Mikroimmuntherapie und wieso sind die beiden Experten von der Therapie so überzeugt?
  • Wie wird sie eingenommen?
  • Wie kommt man an einen Mikroimmuntherapeuten?
  • Wie lange dauert die Therapie in der Regel und wieso sollte man die Mikroimmuntherapie nur mithilfe eines Mikroimmuntherapeutens durchführen?

Die wichtigsten Informationen werden in diesem Experten-Talk mit der Mikroimmuntherapeutin Dr. Eleni Kavelara Lodge anschaulich auf den Punkt gebracht:

Weitere Infos zu Dr. Thomas Peter               Weitere Infos zu Dr. Eleni Kavelara Lodge (Mikroimmuntherapeutin)

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Long COVID genesen aber nicht gesund

Genesen, aber nicht gesund – die Auswirkungen von Long COVID

Long COVID genesen aber nicht gesundHashtags wie #nichtgenesen #longcovid #genesenabernichtgesund füllen nach wie vor die Kanäle der Sozialen Medien. Zu Recht – schließlich leiden aktuell rund 65 Millionen Menschen an Long COVID.

Natürlich ist es unterschiedlich, wie lange ein Patient in der Regel braucht, um sich von einer Infektion zu erholen. Die Inkubationszeit hängt vor allem von der Art und Intensität der Infektion als auch vom Immunstatus des Betroffenen ab. Eine Erkältung klingt beispielsweise im Durchschnitt nach etwa einer Woche wieder ab, wobei einzelne Symptome auch mehrere Wochen anhalten können. Im Fall von COVID-19 zeigt sich hingegen, dass Genesung nicht unbedingt bedeutet, wirklich gesund zu sein: Viele Patienten leiden noch monatelang nach Abklingen des Infekts unter Symptomen wie Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche, Kopf- und Gliederschmerzen oder Atembeschwerden. Dann spricht man von Long COVID.

Die Mikroimmuntherapie kann dank ihrer verschiedenen individuellen Formeln auf diese unangenehmen Symptome von Long COVID spezifisch eingehen, indem sie die Immunantwort gezielt moduliert. Sie hilft den Zellen sozusagen auf die Sprünge, sich selbst zu helfen und damit auf sanfte Art und Weise den Symptomen entgegenzuwirken.

Welche Krankheiten könnten zugrunde liegen?

Zahlreiche Patienten, die eine akute Corona-Infektion vollständig auskuriert haben, fühlen sich weiterhin kraftlos, müde, bemerken eine geminderte Gedächtnisleistung und Konzentrationsschwächen, klagen über Schmerzen in den Gelenken und Muskeln, haben einen eingeschränkten Geschmacks- und Geruchssinn oder kämpfen mit Kurzatmigkeit und Atemnot. Dies sind nur einige Beispiele für das sogenannte Long-COVID-Syndrom. Bei Long-COVID-Patienten sind keine Erreger mehr nachweisbar und die Infektion ist überstanden, sie weisen jedoch weiterhin Symptome und Beschwerden auf, die das alltägliche Leben einschränken. Für die Betroffenen ist das eine starke Belastung der Lebensqualität.

Weitere Erkrankungen, bei denen dies vorliegen kann, sind beispielsweise Krebserkrankungen. Auch hier bleiben häufig Beschwerden und Leistungseinschränkungen zurück, nachdem die akute Krebserkrankung behandelt wurde. Ebenso sind in diesem Kontext Erkrankungen wie ➤ ME/CFS und Postzosterneuralgie zu nennen. Auch nach Unfällen oder Operationen können trotz erfolgreicher Heilungsprozesse bleibende Einschränkungen, Schmerzen und psychische Belastungen bestehen bleiben.

Wie wirkt sich Long COVID auf Betroffene aus?

Die Auswirkungen, die Langzeitfolgen wie Long COVID, ME/CFS oder auch Krebs haben können, lassen sich nicht verallgemeinern. Jede Patientin und jeder Patient erlebt die Erkrankung und deren Folgen unterschiedlich und hat mit eigenen Symptomen zu kämpfen. Häufig handelt es sich um ein Bündel verschiedener Beschwerden, die den Alltag der Betroffenen erschweren.

Bei Long COVID werden folgende Symptomen häufig beobachtet:

  • 58 % enorme Erschöpfung/Fatigue
  • 44 % Kopfschmerzen
  • 27 % Konzentrationsstörungen
  • 25 % Haarausfall
  • 24 % Atemnot
  • 23 % Geschmacksverlust
  • 21 % Geruchsverlust
  • 19 % Hustenreiz
  • 16 % Brustschmerzen
  • 16 % Schwindel
  • 13 % Angststörungen
  • 12 % Depression

Die Prozentzahlen beziehen sich auf Teilnehmer einer Studie zu Langzeitfolgen von COVID-19 aus 2021. Die Studie findest Du ➤ hier.

Bin ich auch betroffen?

In jedem Fall handelt es sich um äußerst individuelle Verläufe und auch subjektive Wahrnehmungen. Symptome und Einschränkungen können von Person zu Person variieren, was es wiederum so wichtig macht, jeden Fall einzeln und ganzheitlich zu betrachten, um die geeignete Herangehensweise und Therapie zu finden.

Der folgende Check sollte nur einer persönlichen Einschätzung dienen und stellt keine zuverlässige medizinische Diagnose dar. Solltest Du Beschwerden haben, wende Dich bitte an Deinen Therapeuten. Deine Antworten aus dem Test kannst Du zur Unterstützung zum Anamnesegespräch mitnehmen.

Checkliste Long COVID

Hast Du bei den obenstehenden Punkten Aussagen gefunden, die auf Dich zutreffen? Wende Dich für eine konkrete Diagnose beziehungsweise eine Differenzialdiagnose an Deinen Arzt oder Deinen Therapeuten.

Wie kann ich behandelt werden?

Allem voran möchten wir den Mythos widerlegen, ein starkes Immunsystem sei generell weniger anfällig für Viren & Co. und würde auch bei Long COVID helfen, besser die Symptome bekämpfen zu können. Ganz so einfach ist es leider nicht, hier gilt es, in die Tiefe zu gehen. Der Schlüssel liegt dabei in der Immunantwort: Wie die Zellen miteinander kommunizieren – darauf kommt es an. Und hier spielen besonders die T-Zellen sowie Mitochondrien eine entscheidende Rolle.

Hast Du Lust auf einen kleinen Ausflug in die Biologie?

1. Betroffene nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion

Oft liegen nach einer COVID-Infektion mitochondriale Störungen vor. RNA-Viren sind in der Lage, Mitochondrien (die „Kraftwerke unserer Zellen“) zu manipulieren und für ihre Vermehrung zu nutzen. Die Funktion der Mitochondrien wird dadurch negativ beeinflusst. Infolgedessen werden Abwehrreaktionen gestört und beispielsweise der oxidative Stress in den Zellen erhöht, was bis zur Schädigung und Zellapoptose führen kann.

Ob das SARS-CoV-2 sich in diesem Fall genauso verhält wie andere RNA-Viren, ist noch nicht hinreichend untersucht. Man geht jedoch davon aus, dass auch durch das Coronavirus Signalwege der Mitochondrien gestört und die Mitochondrienfunktionen fehlgeleitet werden. Diese mitochondrialen Signalabweichungen stehen wiederum im Verdacht, an der Entwicklung schwerer Krankheitsverläufe und auch an der Entstehung von Post- beziehungsweise Long COVID beteiligt zu sein.

Eine Optimierung der Funktionstüchtigkeit der Mitochondrien wirkt sich im Umkehrschluss positiv auf die Abwehr gegen die Corona-Infektion und ihre möglichen Spätfolgen aus. Hier kommt die Mikroimmuntherapie ins Spiel, denn die Low-Dose-Immuntherapie bietet zur gezielten Unterstützung der Mitochondrienfunktion eine spezielle Formel. Neben der Regulierung der Mitochondrien werden zudem entgleiste Entzündungen und der oxidative Stress eingedämmt, die Immunantwort feinjustiert und der zelluläre Energiestoffwechsel ausgeglichen. Die Therapie strebt das Entgegenwirken einer Chronifizierung bestimmter Beschwerden und Symptome von Long COVID an.

2. Betroffene mit psychischen Beschwerden nach einer COVID-Infektion

Akuter bzw. chronischer Stress, Ängstlichkeit, Erschöpfung, Burnout oder depressive Verstimmungen nach einer SARS-CoV-2-Infektion können auf eine aus der Balance geratene Neuro-Endokrin-Immun-Achse hinweisen. Was heißt das? Die Psyche, das Nervensystem und das Hormonsystem stehen in enger Verbindung zum Immunsystem und beeinflussen sich gegenseitig. Sie stehen in enger Wechselwirkung und kommunizieren über diverse Botenstoffe (Neurotransmitter, Hormone und Zytokine), um das Gleichgewicht im Organismus aufrechtzuerhalten.

Verbindung Nervensystem Hormonsystem und Immunsystem

Nervensystem, Hormonsystem und Immunsystem stehen im engen Austausch und beeinflussen sich gegenseitig.

Bei Stress, Schockzuständen, Burnout und Fatigue zielt die Mikroimmuntherapie mit ihren speziellen Formeln darauf ab, die Regelkreisstörungen auf immunologischer, hormoneller und neuronaler Ebene auszugleichen, was sich wiederum positiv auf die Psyche auswirken kann. Außerdem steuert die Mikroimmuntherapie durch ihre regulierende und unterstützende Wirkung auch den mit Stress und dem Alterungsprozess verbundenen Fehlfunktionen und Folgeerscheinungen wie rezidivierenden Infektionen entgegen. Im Falle von depressiver Verstimmung bzw. leichten Depressionen trägt sie dazu bei, die Stressreaktion zu modulieren, Entzündungen einzudämmen und das Nervengewebe zu schützen. Dadurch können zumeist die Beschwerden gelindert und unter Umständen sogar die Einnahme von Medikamenten nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Therapeuten reduziert bzw. abgesetzt werden.

Selbstverständlich sollten psychotherapeutische Angebote, gezielte Ruhephasen und Entspannungsübungen, ausreichend Schlaf, eine gesunde, antientzündliche Ernährung sowie regelmäßige Bewegung an der frischen Luft für eine erfolgreiche Therapie als Basismaßnahmen zum Alltag gehören.

3. Betroffene mit mentalen Beschwerden

Liegen nach einer COVID-Infektion auch Monate später noch Konzentrationsstörungen und Gedächtnisschwäche im Allgemeinen vor, so ist das Problem meist auf den oxidativen Stress zurückzuführen, der während der Krankheitsphase entgleiste Entzündungen ausgelöst hat. Die Mikroimmuntherapie hat in diesem Fall die verantwortungsvolle Aufgabe, den oxidativen Stress zu verringern und die Entzündungen wieder einzudämmen. Durch die gezielte Förderung der Neuroprotektion und -regeneration soll eine Verbesserung der Gedächtnisleistung herbeigeführt werden. Und somit langfristig auch ein Aufschwung des seelischen Wohlbefindens.

4. Betroffene mit Immunstörung bzw. mikrobieller Belastung

Aktuell ist es insbesondere das Epstein-Barr-Virus, das durch eine COVID-Infektion aktiviert zu werden scheint. Bei einer Ansteckung mit Coronaviren läuft unser Immunsystem natürlich auf Hochtouren, um die Erkrankung zu bekämpfen. Es richtet seine Kapazitäten daraufhin aus. Diese große Anstrengung schwächt es jedoch – sowohl in diesem akuten Zustand als auch nachhaltig. All diese Belastungen führen dazu, dass die B-Zellen (spezifische Immunzellen) im Körper nicht mehr in der Lage sind, Epstein-Barr-Viren unter Kontrolle zu halten. Diese haben nun freie Hand und breiten sich wieder im Körper aus und rufen Beschwerden hervor.

In den Präparaten der Mikroimmuntherapie sind körpereigene Zytokine (z. B. verschiedene Interleukine) in geringer Dosierung enthalten. Diese haben die Aufgabe, die Produktion von T-Helferzellen anzuregen und somit die Abwehrfunktionen wieder in die vorgesehene Balance zu bringen. Dem Organismus werden durch die Mikroimmuntherapie also bekannte Signale gesendet, die aufgrund der immunitären Schwächung ausgeblieben sind. Diese vorsichtige Modulation rückt das Immunsystem zurecht, sodass es seine Funktionen ohne Störung erfüllen kann.

Im Falle von EBV wird darüber hinaus mittels spezifischer Nukleinsäuren die Vermehrung der Viren bestmöglich eingedämmt. Sind die Viren wieder unter Kontrolle, setzt abermals der „Ruhezustand“ ein und die Beschwerden verschwinden. Eine persistierende Infektion sowie assoziierte Folgeerkrankungen können so vermieden bzw. kontrolliert werden.

Mehr zu diesem Thema findest Du hier: ➤ Long COVID und EBV.

Wo kann ich mich behandeln lassen?

Wie Du gelesen hast, ist es nicht ganz einfach, den einzelnen Symptomen deren Ursprung der Entstehung konkret zuzuordnen. Einer Selbstmedikation jeglicher Form ist daher absolut abzuraten.

Ein Mikroimmuntherapeut, der offiziell für die Mikroimmuntherapie geschult wurde und sich in dem Fachbereich stets weiterbildet, ist ein guter Ansprechpartner für Dich, wenn Du das Gefühl hast, genesen, aber nicht gesund zu sein. Um einen gezielten Therapieplan für Dich zu erstellen, sollte zuerst eine konkrete Diagnose gestellt werden. Dazu kann ein großes Blutbild, Viren-Serologien, eine Lymphozytentypisierung oder auch ein Inflammationsprofil vonnöten sein. Der Mikroimmuntherapeut deines Vertrauens wird Dir daraufhin einen exklusiv für Dich zugeschnittenen Therapieplan mit den entsprechenden Formeln der Mikroimmuntherapie unterbreiten und während der gesamten Behandlungszeit beratend an Deiner Seite sein.  

Hier findest Du eine Liste mit verlässlichen und gut ausgebildeten Therapeuten: ➤ https://megemit.org/therapeuten-liste/.

Wir wünschen Dir gute Besserung! Auf dass Du bald genesen – und auch gesund bist.

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Bitte beachte: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.

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Mikroimmuntherapie Long-Covid

Was passiert im Immunsystem bei Post- und Long COVID?

Mikroimmuntherapie Long-Covid

Seit 2019 beschäftigt uns das Thema COVID-19 und begleitet unseren Alltag. Die Pandemie hat auf verschiedenen Wegen dazu geführt, dass sich Gesellschaft und Welt verändern und vor neuen Herausforderungen stehen. Bislang noch nicht eindeutig geklärt ist unter anderem die Frage, wie sich eine Corona-Infektion auf lange Sicht auswirkt. Welche Langzeitschäden sind bekannt? Welche Maßnahmen und Therapien gibt es dagegen?

Zur sanften Unterstützung des Immunsystems setzen viele Ärzte und Ärztinnen die Mikroimmuntherapie (MIT) ein. Mit körpereigenen Botenstoffen (u. a. Zytokinen, Wachstumsfaktoren) zielt die Mikroimmuntherapie darauf ab, die Immunantwort wieder in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen, um unterschiedliche Erkrankungen und Beschwerden zu reduzieren. Welche Hilfe bietet die Mikroimmuntherapie insbesondere bei Post- und Long COVID?

Was sind Post- und Long COVID?

Eine Infektion mit COVID-19 kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich verlaufen. Manche Patienten und Patientinnen kurieren die Erkrankung (fast) ohne Symptome aus. Andere wiederum haben mit sehr starken Beschwerden zu kämpfen. In Deutschland gelten nach aktuellem Stand mehr als 3,7 Millionen Bundesbürger als genesen (Stand: August 2021). Was genau das allerdings für das Immunsystem, die Gesundheit und das Ansteckungsrisiko bedeutet, ist noch nicht abschließend geklärt beziehungsweise umstritten.

Ein Teil der Personen, die in der Statistik als genesen gelistet sind und die Erkrankung eigentlich bereits überwunden haben, klagt jedoch weiterhin über anhaltende Symptome. Insbesondere Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und verminderte Leistungsfähigkeit werden in diesem Zusammenhang häufig genannt. Ebenso können Brustschmerzen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen sowie der Verlust von Geschmacks- und/oder Geruchssinn auftreten. Nicht zu vernachlässigen sind auch psychologische Probleme und Spätfolgen wie Depressionen.

Mediziner:innen und Wissenschaftler:innen sprechen in diesen Fällen von Long COVID oder Post-COVID. Die Verwendung der Bezeichnungen ist noch nicht komplett einheitlich: Meist ist von Long COVID beziehungsweise vom Long-COVID-Syndrom die Rede, wenn die Beschwerden mindestens vier Wochen nach der Infektion weiterhin anhalten; bei Post-COVID (Post-COVID-Syndrom) sind es mindestens zwölf Wochen.

Kann nur ein starker COVID-Verlauf zu Langzeitschäden führen?

Verläuft die COVID-Erkrankung mit starken Symptomen, die eventuell sogar fachärztlich behandelt werden müssen, ist das Risiko für langanhaltende Beschwerden oder Langzeitfolgen in der Regel erhöht. Doch auch ein (nahezu) symptomloser oder leichter Verlauf kann längerfristige Veränderungen mit sich bringen. Die einzelnen Krankheitsverläufe sind oftmals sehr unterschiedlich und setzen daher auch eine individuelle und auf die Person genauestens abgestimmte Behandlung voraus.

Wie funktioniert die Immunreaktion?

Die Immunreaktion ist die hochkomplexe Schutzabwehr unseres Körpers. Die an der Immunreaktion beteiligten Systeme stehen im ständigen Austausch miteinander. Diese interne Kommunikation erfolgt über sogenannte Botenstoffe (Zytokine).

Zum Immunsystem gehören zwei grundlegende Prozesse: die angeborene und die erlernte Immunantwort. Gelangt ein schädlicher Erreger in den Körper, wird er vom Immunsystem erkannt. Daraufhin schlägt unser Körper Alarm und aktiviert seine Immunzellen, um den Erreger zu beseitigen. Dies ist die angeborene Immunreaktion. Reichen die Immunzellen nicht aus, um den Eindringling unschädlich zu machen, fordern sie über Zytokine Unterstützung an. Zur Hilfe kommen weitere immunkompetente und spezialisierte Zellen, die den Erreger bekämpfen (erlernte Immunantwort).

Die Informationen über den Erreger und dessen Bekämpfung werden daraufhin gespeichert (T- und B-Gedächtniszellen). Bei einem erneuten Kontakt mit eben diesem Erreger kann der Körper auf dieses Wissen zurückgreifen und die entsprechende Immunreaktion schneller einleiten.

Zum Abschluss der Immunreaktion werden wiederum andere Immunzellen ausgesandt, die die Zellüberreste entfernen. Hierbei handelt es sich um Makrophagen, die auch als „Fresszellen“ bezeichnet werden.

Immunreaktion und Immungedächtnis bei COVID-19

Bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 werden, wie zuvor beschrieben, Immunzellen aktiviert, die das Virus bekämpfen sollen. Coronaviren befallen Wirtszellen und schleusen ihre DNA in diese ein, um sich zu vermehren. Haben die Viren bereits Körperzellen befallen, kommen sogenannte zytotoxische T-Zellen (auch „T-Killerzellen“ genannt) zum Einsatz. Sie sind dafür zuständig, befallene Körperzellen zu zerstören, damit sich das Virus im Körper nicht weiter ausbreiten kann. Dadurch wird die Erkrankung eingedämmt.

Während beziehungsweise nach der Infektion speichern B- und T-Zellen die Informationen über die SARS-CoV-2-Erreger, um bei einer erneuten Infektion schneller und ganz gezielt gegen dieses Virus in Aktion treten zu können. Auf diese Weise sind auch die B-Zellen frühzeitig in der Lage, Antikörper zu bilden. Bei der Erstinfektion dauert dieser Prozess meist mehrere Tage bis sogar Wochen. Im Ergebnis kann die Erkrankung somit bei einer Reinfektion schneller bekämpft werden, sodass keine Symptome auftreten (Immunisierung). Umstritten ist, wie lange diese Antikörper bei SARS-CoV-2 wirksam sind und wie weit sie auch bei Mutationen vor einem Ausbruch der Krankheit schützen.

Die Mikroimmuntherapie bei Long /Post-COVID

Die Mikroimmuntherapie ist vielseitig einsetzbar. Ihre verschiedenen Formeln sind auf unterschiedliche Erkrankungen und Beschwerden ausgelegt. Sie haben jedoch immer das Immunsystem im Fokus. Die anhaltenden Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung und Leistungsschwäche nach einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion können auf eine mitochondriale Störung sowie auf Entzündungsprozesse im Körper zurückzuführen sein. Das Ziel der Mikroimmuntherapie ist es, die entgleisten Entzündungsreaktionen sowie den oxidativen Stress im Organismus einzudämmen. Zudem sollen die Immunantwort reguliert und die Mitochondrienfunktion wieder optimiert werden.

Dafür verwendet die Mikroimmuntherapie körpereigene Botenstoffe wie Zytokine und Wachstumsfaktoren in sehr geringen Dosierungen (low-doses und ultralow-doses). Die Wirkstoffe werden in sequenzieller Abfolge eingenommen und wirken somit sanft auf das Immunsystem ein. Sie passen sich dem natürlichen Ablauf an und zielen darauf ab, das Immunsystem wieder in seine ursprüngliche Balance zu bringen und dadurch den unterschiedlichen Symptomen entgegenzuwirken.

Die Reaktivierung weiterer Viren

Auch die Reaktivierung anderer Viren wie zum Beispiel des Epstein-Barr-Virus (EBV) oder des Cytomegalievirus (CMV) wurde in vielen Fällen von Long COVID beobachtet. Es besteht der Verdacht, dass diese Reaktivierungen Auslöser für starke Müdigkeit, Leistungsverlust sowie Muskel- und Kopfschmerzen sind. Hier hält die Mikroimmuntherapie verschiedene Formeln bereit, um dieses Phänomen einzugrenzen. Auch psychische oder mentale Beschwerden infolge einer COVID-Infektion wie Depressionen oder Konzentrationsschwäche können mit der Mikroimmuntherapie behandelt werden.

Je nach der individuellen Krankheitsgeschichte und den individuellen Laboranalysen muss die Behandlung an jeden einzelnen Patienten gezielt angepasst werden. Aufgrund der sanften Behandlungsmethode und der geringen Nebenwirkungen kann die Mikroimmuntherapie auch mit anderen Behandlungen kombiniert werden.

Verwenden Sie die Mikroimmuntherapie bei Long-COVID-Symptomen niemals in Eigenregie, sondern fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Therapeuten/Therapeutin. Auf der Website der Medizinischen Gesellschaft für Mikroimmuntherapie (MeGeMIT) finden Sie eine Liste von Ärzt:innen und Therapeut:innen, die die Anwendung der Mikroimmuntherapie erlernt haben. Hier gelangen Sie direkt zur Therapeutenliste.

Kontaktiere die MeGeMIT bei Fragen zur Mikroimmuntherapie.
Bitte beachte: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.

 

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