Fühlst Du Dich jetzt im Winter oft müde, unkonzentriert, weniger leistungsfähig und vielleicht sogar niedergeschlagen oder unglücklich? Dann bist Du nicht allein. Vielen Menschen geht es in dieser Jahreszeit ähnlich – man spricht vom sogenannten Winterblues, in schweren Fällen von der Winterdepression. Gerade in der Vorweihnachtszeit, die eigentlich von Freude und Geselligkeit geprägt ist, erscheint dies zunächst etwas paradox. Was sind die Ursachen einer Winterdepression?
In diesem Artikel wollen wir erkunden, wie wir uns weniger von Dunkelheit, trüben Gedanken und negativen Gefühlen beeinflussen lassen und aktiv gegensteuern können. Dabei gehen wir insbesondere auf die Rolle unseres Immunsystems und innovative Ansätze wie die Mikroimmuntherapie ein. Darüber hinaus geben wir Dir praktische Tipps an die Hand, damit Du mit gestärktem Wohlbefinden in die festliche Jahreszeit starten kannst.
Inhalt
- Winterdepression: Warum die Weihnachtszeit für viele zur Herausforderung wird
- Was passiert im Körper bei einer Winterdepression?
- Verbindung zwischen Immunsystem und psychischer Gesundheit
- Mikroimmuntherapie: Das Immunsystem wieder in eine gesunde Balance bringen
- Mikroimmuntherapeuten finden
- Tipps für den Alltag: So überwindest Du das Stimmungstief im Winter
- Hier findest Du weitere Hilfe!
- Weitere informative Artikel aus unserem Blog
Winterdepression: Warum die Weihnachtszeit für viele zur Herausforderung wird
Die Winterdepression, auch saisonal abhängige Depression (SAD) genannt, ist eine Form der Depression. Sie tritt typischerweise im Herbst und Winter auf, wenn die Sonnenstunden kürzer und das Wetter nasskalt wird. Frühe Dunkelheit, weniger Sonneneinstrahlung (und damit weniger Vitamin D), Regen, Kälte und mehr Zeit zu Hause führen bei vielen Menschen zu einem Stimmungstief. Auch die Weihnachtsvorbereitungen und die Suche nach Geschenken in Menschenaufläufen können zu Stress und Unwohlsein beitragen. Im Gegensatz zur „klassischen“ Depression lassen die Symptome und Beschwerden im Frühjahr meist wieder nach.
Bei einer Winterdepression können Maßnahmen wie Lichttherapie und Achtsamkeitsübungen helfen, die Beschwerden zu lindern. Meist ist jedoch weitere Hilfe oder eine gezielte Therapie notwendig. Weitere Hilfsangebote haben wir am Ende des Artikels zusammengefasst. Beim Winterblues hingegen kannst Du selbst aktiv werden und Dir helfen, Dich wieder wohler, energiegeladener und optimistischer zu fühlen. Auch dazu findest Du weiter unten Tipps!
Kurzer Vergleich: Depression, Winterdepression und Winterblues
Warum sind positive Emotionen überhaupt wichtig?
Emotionen wie Freude, Trauer, Angst oder Wut sind psychologische Zustände, die körperliche Reaktionen hervorrufen und somit auch einen wesentlichen Einfluss auf die physiologische Gesundheit haben. Dauerhaft negative Gefühle setzen Stresshormone frei und erhöhen das Entzündungsrisiko. Umgekehrt kann eine positive Stimmung die Gesundheit fördern und erhalten. Das bedeutet nicht, dass negative Gefühle grundsätzlich schlecht oder in jedem Fall zu vermeiden sind – im Gegenteil, sie können in bestimmten Situationen sogar sehr wichtig sein. Aber sie sollten ein bestimmtes Maß nicht überschreiten.
Positive Emotionen können uns zum Beispiel widerstandsfähiger gegen verschiedene Einflüsse machen und uns helfen, neue Kraft zu schöpfen. Diese Widerstandsfähigkeit wird als Resilienz bezeichnet, mit der wir uns in unserem letzten Artikel näher beschäftigt haben. Diesen kannst Du hier nachlesen: Resilienz in allen Lebensphasen: Gesundheitlichen Herausforderungen souverän gegenübertreten.
Was passiert im Körper bei einer Winterdepression?
Die Ursachen und möglichen körperlichen Auswirkungen einer Winterdepression sind noch nicht vollständig erforscht. Man geht jedoch davon aus, dass die geringere Menge an Tageslicht im Winter eine entscheidende Rolle spielt. Weitere mögliche Faktoren sind genetische, physiologische oder soziale Faktoren sowie Stress.
Melatonin
Mit dem Wechsel der Jahreszeiten nimmt das Tageslicht immer mehr ab und es wird früher dunkel. Diese Dunkelheit regt die Ausschüttung von Melatonin im Körper an. Melatonin gilt auch als Schlafhormon und reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. Ist mehr Melatonin im Körper vorhanden, kann dies Müdigkeit und Antriebslosigkeit verursachen. So kann die Ausschüttung durch die frühe Dämmerung eher am Abend einsetzen und dazu führen, dass man möglichst früh zu Bett gehen möchte, oder es wird nachts länger ausgeschüttet und führt dazu, dass wir morgens nur schwer aus dem Bett kommen. Außerdem kann Melatonin zu Reizbarkeit beitragen.
Serotonin
Für die erhöhte Melatoninproduktion wird auch eine größere Menge des körpereigenen Stoffes Tryptophan benötigt. Dieser muss an anderer Stelle eingespart werden. Betroffen ist zum Beispiel das sogenannte Glückshormon Serotonin, dessen Vorstufe das Tryptophan ist. Es ist unter anderem für Wohlbefinden und positive Stimmung verantwortlich. Ein Mangel kann daher das Risiko für depressive Verstimmungen erhöhen.
Vitamin D
Studien haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin D und der Entstehung von Depressionen zu geben scheint. Vitamin D wird zum größten Teil vom Körper selbst gebildet – allerdings benötigt er dazu die Hilfe von UV-Strahlung. Gerade in der „dunklen Jahreszeit“ ist daher ein Mangel an Vitamin D nicht untypisch. Zu den Funktionen von Vitamin D gehören neben dem positiven Einfluss auf die Psyche unter anderem die Unterstützung des Immunsystems, die Regulierung des Hormonsystems und die Unterstützung des Knochenaufbaus.
Cortisol
Cortisol wird auch als Stresshormon bezeichnet. Ein erhöhter Cortisolspiegel kann die Entzündungsbereitschaft des Körpers steigern und das Immunsystem hemmen, was verschiedene Krankheiten begünstigt. Bei Depressionen kann die Ausschüttung von Cortisol überhandnehmen und so den Körper belasten. Andererseits können Stress durch den beruflichen Jahresabschluss, Deadlines für Projekte am Jahresende sowie „Vorweihnachtsstress“ den Cortisolspiegel ebenfalls erhöhen, was wiederum das Risiko für Depressionen steigert – ein Teufelskreis.
Verbindung zwischen Immunsystem und psychischer Gesundheit
Psyche, Nervensystem und Immunsystem stehen im direkten Austausch miteinander und beeinflussen sich gegenseitig. Dies geschieht vor allem über Hormone – wie das bereits erwähnte Cortisol – und Interleukine. Kommt es in einem dieser komplexen Gefüge zu einem Ungleichgewicht, wirkt sich das oft auch auf die anderen Bereiche aus.
Fühlst Du Dich zum Beispiel über längere Zeit gestresst oder ängstlich, schüttet der Körper viel Cortisol aus. Das führt auf Dauer dazu, dass die körpereigene Immunabwehr gestört wird und Du anfälliger für Krankheiten wirst. Auch die Neigung zu Entzündungen kann zunehmen. Umgekehrt kann ein aus dem Gleichgewicht geratenes Immunsystem Fehlreaktionen veranlassen, die unter anderem die psychische Gesundheit belasten können.
Hier zwei Beiträge aus unserem Blog, die sich genau mit diesen Themen beschäftigen und den Zusammenhang zwischen Immunsystem und Psyche beleuchten:
- Mental Health Awareness: Starker Neustart in Schule und Beruf
- Achterbahn der Gefühle: Wenn Stimmungsschwankungen Deinen Alltag bestimmen
Mikroimmuntherapie: Das Immunsystem wieder in eine gesunde Balance bringen
Das Immunsystem spielt also auch bei der Winterdepression eine wichtige Rolle. So kann es sein, dass ein Ungleichgewicht im Immunsystem das Risiko für eine Depression erhöht oder dass die Winterdepression das Immunsystem in seiner Funktion hemmt. In jedem Fall ist die Unterstützung Deiner Abwehrkräfte eine sinnvolle Maßnahme, um Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden zu fördern.
Allgemeine Tipps findest Du hier: Was können wir tun, um unser Immunsystem zu unterstützen?
Ein weiterer sanfter, komplementärer Behandlungsansatz ist die Mikroimmuntherapie. Sie nutzt natürliche Substanzen wie Zytokine und spezielle Nukleinsäuren, um die Kommunikation zwischen Immunzellen und Organen zu verbessern. Die Substanzen sind so niedrig dosiert, dass sie das Immunsystem zwar unterstützen und trainieren, es aber nicht aggressiv beeinflussen oder gar verändern. Stattdessen zielt die Mikroimmuntherapie darauf ab, das natürliche Gleichgewicht zwischen entzündungsfördernden Prozessen und entzündungshemmenden Mechanismen wiederherzustellen oder zu erhalten.
Beratung zur Mikroimmuntherapie – nutze unsere Therapeutensuche
Mit der Online-Suchfunktion kannst Du ganz einfach nach erfahrenen Mikroimmuntherapeutinnen und -therapeuten in Deiner Nähe filtern. Außerdem kannst Du in der Spezialistensuche gezielt nach bestimmten Beschwerdebildern suchen, zum Beispiel nach psychoneurologischen Erkrankungen wie Stress, Angst und Depression.
Was tun bei Winterdepression?
Tipps für den Alltag: So überwindest Du das Stimmungstief im Winter
Ein ganz wichtiger Hinweis vorweg: Wenn Du in der Winterzeit schon öfter bemerkt hast, dass Du Dich antriebslos, sehr müde oder gar niedergeschlagen fühlst oder Dein Alltag dadurch belastet wird, solltest Du Dich nicht scheuen, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen. Eine Winterdepression ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die aber sehr gut behandelt werden kann. Zögere nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen!
Einen Winterblues, also eine vorübergehende Verstimmung aufgrund der dunklen und nasskalten Jahreszeit, kannst Du sehr gut lindern, indem Du bestimmte Maßnahmen ausprobierst und in Deinen Alltag integrierst. Auch bei einer (Winter-)Depression können diese Tipps unterstützend wirken und Deine Therapie ergänzen.
Es werde Licht! – Wie Du gesehen hast, hängt vieles mit dem Mangel an Tageslicht im Winter zusammen. Deshalb ist die sogenannte Lichttherapie ein wichtiger Baustein, um dem Winterblues und der Winterdepression entgegenzuwirken. Verbringe so viel Zeit wie möglich draußen, wenn es hell ist. Nutze zum Beispiel die Mittagspause für einen Spaziergang. Du kannst auch über eine Tageslichtlampe nachdenken. Eine Tageslichtlampe mit 10.000 Lux ist optimal. Am besten machst Du die Therapie täglich (z. B. morgens) für ca. 20 bis 30 Minuten (bei geringerer Lux-Zahl solltest Du die Behandlungsdauer erhöhen).
Bewegung regt den Kreislauf an und hält Körper und Geist gesund. Bewege Dich täglich, am besten an der frischen Luft. Das wirkt sich in der Regel auch positiv auf den Stresshaushalt aus.
Die Auswirkungen der Ernährung auf das Immunsystem, die Gesundheit im Allgemeinen und die Psyche sind nicht zu unterschätzen. Ernähre Dich gesund und abwechslungsreich. Achte auf frische und möglichst unverarbeitete Lebensmittel. Vielleicht wird Kochen sogar zu Deinem Hobby, das Dir Entspannung und Freude bringt. Zudem kannst Du Lebensmittel berücksichtigen, die:
- Serotonin fördern (z. B. Bananen, Nüsse, Fisch, Vollkornprodukte)
- die Vitamin-D-Produktion unterstützen (z. B. fettreicher Fisch, Pilze)
- eine antientzündliche Wirkung haben (z. B. Brokkoli, Paprika, Zitrusfrüchte, Gewürze wie Kurkuma)
- zinkhaltig sind (z. B. Kürbiskerne, Linsen, Kichererbsen)
- Deine Darmfunktion unterstützen (z. B. Joghurt mit lebenden Kulturen, Sauerkraut, Kimchi, Hafer, Knoblauch)
Achte außerdem darauf, genügend zu trinken.
Insbesondere zur Deckung Deines Vitamin-D-Bedarfs können sich auch Supplements (Nahrungsergänzungsmittel) anbieten. Eine ärztliche Untersuchung kann feststellen, ob Du einen bestimmten Vitamin- oder Nährstoffmangel hast, den man mit bestimmten Maßnahmen oder eben auch Supplements ausgleichen sollte.
Gespräche und Kontakt mit anderen Menschen können negative Gefühle und Einsamkeit lindern. Zeit mit Freunden oder der Familie kann helfen, die Stimmung aufzuhellen, sich positiv abzulenken, Rat und Unterstützung zu finden, Stress abzubauen und Antriebslosigkeit zu überwinden.
Gezielte Achtsamkeitsübungen richten Deine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt. Das kann Dir helfen, negative Gefühle und depressive Verstimmungen leichter zu überwinden und besser damit umzugehen. Außerdem können sie Deine Resilienz stärken und Stress abbauen.
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Winterdepression verstehen und behandeln
Hier findest Du weitere Hilfe!
- Website und Kontakt der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
- Info-Telefon Depression unter 0800 / 33 44 533
- Info-Mail Depression der Deutschen Depressionshilfe an bravetogether@deutsche-depressionshilfe.de
- Eine erste Anlaufstelle kann auch Dein Hausarzt/Deine Hausärztin sein
- Ebenso kann Deine Krankenkasse Dir weiterhelfen und Dich an Expertinnen und Experten vermitteln
- Bei der Terminvermittlung zu einem Facharzt/einer Fachärztin hilft auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Du unter der Nummer 116 117 erreichst
- Auf der Website der Kassenärztlichen Bundesvereinigung findest Du außerdem weitere Informationen, Onlinesuchfunktionen und Terminfinder für psychotherapeutische Angebote
- Website der Deutschen Depressionsliga (Organisation aus Betroffenen und Angehörigen mit vielen Informationen und Hilfestellungen)
- In akuten Krisen, in denen Du keine andere Anlaufstelle erreichst, kannst Du auch den Notruf über die 112 kontaktieren
Weitere informative Artikel aus unserem Blog zum Thema
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