Hirntumor – welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Bei der modernen Therapie von Krebserkrankungen ist eine deutliche Tendenz zu ganzheitlichen Ansätzen zu erkennen. Somit spielen auch integrative und komplementäre Behandlungsverfahren wie die Mikroimmuntherapie bei Hirntumoren eine immer wichtigere Rolle. Die Krebstherapie bildet den Ursprung der Mikroimmuntherapie. Dr. Maurice Jenaer, der Begründer der Mikroimmuntherapie, setzte Zytokine und andere körpereigene Substanzen, die die Immunreaktion modulieren, zunächst bei der Behandlung von Krebspatienten ein. Daraus entwickelte sich die Zusammensetzung und Anwendungsvielfalt, die gegenwärtig vorliegt. Bis heute zählt die Anwendung als ergänzende Krebstherapie zu den Hauptdomänen der Mikroimmuntherapie.
Was ist ein Hirntumor?
Als Hirntumor werden gut- und bösartige Geschwulste bezeichnet, die das Gewebe im Gehirn sowie im zentralen Nervensystem (ZNS) betreffen. Jedes Jahr erkranken etwa 7000 Menschen in Deutschland an einem Gehirntumor. Im Kindesalter stellt der Hirntumor nach der Leukämie die zweithäufigste maligne Tumorerkrankung dar. Unterschieden werden können primäre Gehirntumoren und Hirnmetastasen. Während primäre Gehirntumoren eine Erkrankung des Gehirngewebes, der Hirnhäute sowie des Zentralnervensystems umfasst, entstehen Hirnmetastasen, indem eine Krebserkrankung aus einem anderen Körperareal in das Gehirn „streut“.
Entstehung und Symptome von Gehirntumoren
Trotz eines hohen Interesses und einer intensiven Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Tumorerkrankungen des Gehirns und des Nervensystems sind die Entstehungsursachen für Hirntumore noch weitestgehend unbekannt. Häufig treten diese Tumoren ohne einen erblichen Zusammenhang oder einen erkennbaren auslösenden Faktor auf (sogenannte sporadische Tumoren). Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen scheinen auch Ernährungs- und Lebensgewohnheiten (z. B. Konsum von Nikotin oder Alkohol) keine größere Bedeutung für das Auftreten von Gehirntumoren einzunehmen.
Zu den charakteristischen Symptomen bei einem Hirntumor zählen wiederkehrende Kopfschmerzen, die sich meist in ihrer Häufigkeit und Intensität verstärken. Zudem klagen Betroffene über Schwindelanfälle, Übelkeit, zunehmende Vergesslichkeit sowie epileptische Anfälle. Typisch kann auch eine Wesensveränderung der Personen sein.
Ein Ziel der Mikroimmuntherapie bei Hirntumoren ist es, nicht nur die Symptome zu lindern, sondern das Immunsystem selbst in die Lage zu versetzen, onkologischen Prozessen effizienter entgegenzuwirken. Durch die gezielte Unterstützung des Immunsystems sollte der Körper in der Lage sein, sich besser gegen äußere und innere Faktoren zur Wehr zu setzen. Als ergänzende Krebstherapie nimmt die Mikroimmuntherapie positiven Einfluss auf die Verträglichkeit anderer Behandlungen, indem sie oftmals den allgemeinen Gesundheitszustand kräftigt.
Das Gehirn – ein immunprivilegiertes Organ?
Bis vor wenigen Jahren galt das Gehirn noch als immunprivilegiertes Organ. Das bedeutet, dass die Annahme bestand, das Gehirn sei von der Immunfunktion des Organismus ausgeschlossen. Neuere Ergebnisse zeigen, dass Botenstoffe des Immunsystems zu einem gewissen Grad über das neuroendokrine System auch das Gehirn beeinflussen können und somit ein Austausch zwischen dem Immunsystem und dem Gehirn stattfindet.
Diagnose- und Therapiemöglichkeiten bei einem Hirntumor
Bei Verdacht auf einen Hirntumor kommen in der Regel bildgebende Verfahren zum Einsatz. Hierzu zählen unter anderem die Magnetresonanztomographie (MRT), die sowohl mit als auch ohne Kontrastmittel möglich ist, die Magnetresonanzspektroskopie (MRS), die Computertomographie (CT) und die Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Zudem kann eine Biopsie (Gewebeentnahme) Aufschluss darüber geben, aus welchem Gewebe der Tumor besteht.
Oberstes Ziel bei der Behandlung eines Gehirntumors ist es, das betroffene Gewebe nach Möglichkeit operativ zu entfernen. Insbesondere bei bösartigen Erkrankungen ist dies nicht immer (vollständig) möglich. Durch eine Bestrahlungs- oder Chemotherapie werden für gewöhnlich die verbleibenden Tumoranteile behandelt. Da diese Verfahren in der Regel eine große Belastung für den Körper darstellen und häufig mit starken Nebenwirkungen einhergehen, kann die ergänzende Anwendung der Mikroimmuntherapie bei Hirntumoren in Betracht gezogen werden. Durch ihre immunregulierende Wirkung kann sie dabei helfen, dass die Krebstherapie für den Patienten besser verträglich ist.
Die Mikroimmuntherapie bei Hirntumoren – steigender Trend der ergänzenden Krebstherapie
Längst besteht die Behandlung von Krebserkrankungen nicht mehr nur aus dem chirurgischen Entfernen des betroffenen Gewebes und der anschließenden Strahlen- oder Chemotherapie. Eine Tumorerkrankung ist etwas sehr Komplexes, das sich auf verschiedene Lebensbereiche der Betroffenen auswirkt. Daher steigt die Bedeutung einer ganzheitlichen Krebstherapie immer weiter an. Psychotherapeutische Hilfestellungen, Ernährungstherapien und Bewegungstherapien sind hierbei nur einige Beispiele, die die Lebensqualität der Patienten erheblich steigern können. Mithilfe der Mikroimmuntherapie bei Gehirntumoren kann die natürliche Abwehrfunktion des Körpers positiv unterstützt werden. Ein gut funktionierendes Immunsystem ist für den Genesungsprozess und den Kampf gegen den Tumor von großer Bedeutung. Zudem zielt die Mikroimmuntherapie darauf ab, den tumoralen Ausbreitungsprozess zu verlangsamen, indem sie der Umschaltung von M1- auf M2-Makrophagen, die das Tumorwachstum begünstigende Faktoren besitzen, entgegenwirkt.