Schlaf wird in erster Linie mit Erholung gleichgesetzt. Er dient dazu, dass wir uns ausruhen und neue Kraft tanken können. Doch der Körper ist während des Schlafens keinesfalls untätig. Vor allem unser Gehirn läuft während dieser Phase zu Hochtouren auf. Es durchläuft noch einmal und verarbeitet all das, was wir in der Wachphase am Tag erlebt haben und was uns – bewusst oder unterbewusst – beschäftigt. Ein besonderes Phänomen, das die Schlafforschung schon seit Längerem interessiert, ist dabei das Träumen. Träume sind sehr individuell und verschieden: Während einige Träume uns sehr real vorkommen, sind andere wiederum komplett unrealistisch, teilweise surreal.
Im folgenden Beitrag wollen wir einen genaueren Blick auf das Träumen und Schlafen werfen. Was geschieht im Körper beim Träumen? Und was passiert eigentlich, wenn wir nicht genügend schlafen? Was kann bei Schlafstörungen helfen?
Träumen: Moderne Schlafforschung nach Michel Jouvet
Der französische Neurophysiologe Michel Jouvet ist einer der bedeutsamsten Vertreter der modernen Schlafforschung. Im Jahr 1959 führte er kleine Experimente zum Thema Träume und Gehirnaktivität durch. Seine wichtigen Assistenten waren dabei seine Katzen. Mit seiner Forschung bestätigte Jouvet nicht nur, dass auch Tiere träumen, sondern auch, dass unser Körper – vor allem das Gehirn – während des Träumens und Schlafens gar nicht so inaktiv ist, wie wir vielleicht vermutet hätten.
Bereits einige Jahre zuvor (1954) fanden die Physiologen Nathaniel Kleitman und Eugene Aserinsky heraus, dass es den sogenannten REM-Schlaf („Rapid Eye Movement Sleep“, auf Deutsch in etwa „Schlaf mit schnellen Augenbewegungen“) gibt. Diese Phase gilt auch als sogenannte Traumphase – an diese Träume können wir uns oftmals erinnern, wenn wir wieder wach sind. Messungen von Hirnströmen zeigten, dass die Aktivität des Gehirns im REM-Schlaf und im Wachzustand auffällig ähnlich sind. Weitere Forschung zeigte aber auch, dass wir vermutlich nicht nur während der REM-Phase träumen, sondern ebenso im Leicht- und Tiefschlaf – hier erinnern wir uns jedoch weniger.
Laut Jouvet tragen Träume zur fortlaufenden Programmierung der Gehirnzellen bei. Wir lernen wortwörtlich auch im Schlaf und beim Träumen. Daher untersuchen heutige Forscher unter anderem, wie die Gedächtnisleistung und Gedächtnisbildung durch gezielte (künstliche) Tiefschlafphasen aufgebaut werden können.
Wussten Sie übrigens schon, dass …
… die Leistung unseres Gehirns während des Schlafens und Träumens als Schlafarbeit bezeichnet wird?
Was passiert im Körper und Gehirn beim Schlafen und Träumen?
Während wir träumen und schlafen, fährt unser Körper herunter. Das bedeutet, dass unter anderem die Muskelaktivität reduziert wird. Es kommt zur Muskelerschlaffung, sodass wir geträumte Bewegungen in der Regel nicht wirklich beim Schlafen ausführen. Auch das Bewusstsein wird reduziert. In der REM-Phase passiert dabei etwas Spannendes: Trotz der Muskelerschlaffung des Körpers ist das Gehirn in dieser Phase offensichtlich so aktiv, dass die Muskeln der Augen von dieser Lähmung nicht betroffen sind – sie rasen hin und her.
Träume sollen zudem bei der Festigung von verschiedenen Inhalten helfen. Die im Wachzustand aufgenommenen Eindrücke werden im Schlaf verarbeitet: Uninteressantes wird gelöscht, als wichtig Erachtetes wird trainiert.
Zudem schüttet der Körper im Schlaf bestimmte Botenstoffe und Wachstumshormone aus. Sie sorgen dafür, dass Knochen, Muskeln und Zellen regeneriert und unser Gewebe sowie die Organe geschützt werden.
Wozu führen Schlafdefizit und Schlafstörungen?
Nicht zuletzt ist ausreichend und erholsamer Schlaf auch für unser Immunsystem sehr entscheidend. Im Schlaf steigt die Anzahl an natürlichen Abwehrzellen wie Killerzellen. Eine Studie der Universität Tübingen und Universität Lübeck zeigte, dass bereits eine Schlafreduktion von drei Stunden gravierende Auswirkungen auf die Funktion der T-Helferzellen im Körper hatte. Sie konnten nicht mehr zuverlässig ihrer Aufgabe, schädliche Erreger zu erkennen und auszuschalten, nachkommen.
Ein gesunder und erholsamer Schlaf ist somit sowohl für die Gedächtnisleistung und Energie als auch für die allgemeine körperliche Gesundheit und Abwehrfunktion unerlässlich. Auf Vorrat schlafen oder Schlaf nachholen ist übrigens nicht wirklich möglich. Daher sollten wir täglich darauf achten, ausreichend zu schlafen und für eine optimale Schlafroutine sorgen. Wie viel Schlaf benötigt wird, ist dabei von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht von einem durchschnittlichen Wert von sechs bis neun Stunden als gesundes Maß aus.
Die Mikroimmuntherapie bei Schlafstörungen
Zu wenig Schlaf wirkt sich auf Dauer negativ auf das Immunsystem und auf die Gesundheit aus. Wir werden anfälliger für Infekte und viele andere Erkrankungen, die in Verbindung mit einem geschwächten Immunsystem stehen. Um zu einem gesunden Schlaf beizutragen, ist unter anderem Regelmäßigkeit eine entscheidende Basis. So sollten wir versuchen, jeden Tag um etwa dieselbe Uhrzeit aufzustehen und zu Bett zu gehen. Optimalerweise richten wir uns dabei nach unserem natürlichen Biorhythmus.
- Vor dem Schlafengehen sollte die Stimmung bestenfalls ruhig und das Licht gedimmt oder abgedunkelt sein.
- Meiden Sie spätabendliche Arbeiten am PC oder Browsen am Smartphone. Dadurch kommen Körper und Augen bereits zur Ruhe und das Einschlafen fällt mitunter leichter.
- Auch ausgiebige Mahlzeiten oder exzessiver Sport sollten nach Möglichkeit nicht in die späte Tageshälfte verlagert werden.
Ein intaktes und gesundes Immunsystem kann zudem durch die Mikroimmuntherapie unterstützt werden. Sie arbeitet mit körpereigenen Botenstoffen (Zytokinen) in sehr geringen Dosierungen (low und ultra-low doses). Diese sanfte Modulierung der Abwehrkräfte hilft unter anderem, Störungen in den natürlichen Abläufen abzubauen oder ihnen vorzubeugen. Zusätzlich zu einem gesunden Lebensstil hilft die Mikroimmuntherapie dabei, langfristig die Gesundheit zu stärken. Durch die Wiederherstellung und Stabilisierung der inneren Balance werden zudem Faktoren minimiert, die einem gesunden Schlaf entgegenwirken können (u. a. Stress, gestörter Hormonhaushalt, Entzündungsprozesse). Schlafgesundheit und Immunsystem bedingen sich wechselseitig und können beide mithilfe der Mikroimmuntherapie auf sanfte Weise positiv beeinflusst werden.
Kontaktieren Sie die MeGeMIT bei Fragen zur Mikroimmuntherapie.
Bitte beachten Sie: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.
Bild: © JenkoAtaman – stock.adobe.com