Darmkrebsvorsorge: So kannst Du das Risiko minimieren

Darmkrebsvorsorge und Mikroimmuntherapie

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten. In einigen europäischen Ländern wie Großbritannien konnte beobachtet werden, dass die Zahlen junger Menschen mit Darmkrebs ungewöhnlich angestiegen sind. Wird der Tumor frühzeitig erkannt und behandelt, sind die Heilungschancen meist sehr gut. Entsprechend wichtig ist die Darmkrebsvorsorge.

Aber was bedeutet das für Dich? Wie kannst Du die Gesundheit Deines Körpers unterstützen und im besten Fall das Risiko für Erkrankungen wie Darmkrebs senken? Welche Bedeutung hat das Immunsystem bei der Darmkrebsvorsorge und welche Unterstützung kann die Mikroimmuntherapie bieten? Welche Untersuchungen sind in welchem Alter sinnvoll? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich unser neuer Blogbeitrag. Natürlich ersetzt er keine Untersuchung oder Beratung bei Deinem Arzt, er kann Dir aber einen hilfreichen Überblick zum Thema Darmkrebsvorsorge geben.

Inhalt

Darmkrebs in Zahlen und Fakten

Wenn man von Darmkrebs spricht, meint man in der Regel eine Tumorerkrankung des Dickdarms. Tumoren im Bereich des Dünndarms sind dagegen selten. Weltweit sind etwa 1,4 Millionen Menschen an Darmkrebs erkrankt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. In Deutschland gibt es nach Angaben des Robert Koch-Instituts jährlich rund 33.000 Neuerkrankungen bei Männern, bei Frauen sind es etwa 28.000. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken: Nur etwa zehn Prozent der Erkrankungen treten vor dem 55. Lebensjahr auf, mehr als die Hälfte der Erkrankten ist bei Diagnosestellung älter als 70 Jahre.

Eine erfreuliche Nachricht im Zusammenhang mit Darmkrebs: Seit Mitte der 1970er Jahre sinkt die Sterblichkeit an dieser Erkrankung kontinuierlich. Neben den Entwicklungen in der Medizin und neuen Erkenntnissen aus der Forschung trägt auch die Darmkrebsvorsorge wesentlich dazu bei, dass Menschen mit der Krankheit leben und sie sogar überwinden können. Denn vor allem ein frühzeitiges Eingreifen ist für die Heilung enorm wichtig.

Symptome und Ursachen von Darmkrebs

Im Anfangsstadium sind die Anzeichen für Darmkrebs oft nicht eindeutig. Krämpfe und Schmerzen im Bauchraum sowie Veränderungen oder Probleme beim Stuhlgang können auch mit anderen Erkrankungen in Verbindung stehen, beispielsweise mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn. Anhaltende Beschwerden sollten immer ärztlich abgeklärt werden, um die Ursache festzustellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten. 

Die folgenden Symptome sind typisch für Darmkrebs. Sie müssen nicht immer alle auftreten, sondern es handelt sich meist um ein Bündel verschiedener Beschwerden, die gleichzeitig oder nacheinander vorkommen:

  • Probleme beim Stuhlgang (z. B. Verstopfung, Durchfall, oft beides auch im Wechsel)
  • Sehr dünn geformter Stuhl (sogenannter Bleistiftstuhl)
  • Blut im Stuhl, das ihn rot oder schwarz verfärbt
  • Wiederholte Krämpfe im Bauchraum, die länger als eine Woche anhalten
  • Ungewöhnlich häufiger Stuhldrang
  • Blässe, Schwindel
  • Anhaltende Müdigkeit/Fatigue, geminderte Leistungsfähigkeit
  • Unfreiwilliger Gewichtsverlust
  • Tastbare Verhärtungen im Bauchraum und/oder an den Lymphknoten

Wie entsteht Darmkrebs?

Wie bei anderen Krebsarten liegt auch bei Darmkrebs eine bösartige Veränderung der Zellen vor. Was genau dazu führt, ist noch nicht endgültig geklärt. Man geht aber davon aus, dass mehrere Faktoren dazu beitragen können, dass sich die Zellen verändern und unkontrolliert vermehren.

Die Umwandlung von gutartigen Darmzellen in bösartige Tumorzellen erfolgt meist über eine gutartige Zwischenstufe, die sogenannten Darmpolypen (Adenome). Das sind pilzartige Wucherungen auf der Darmschleimhaut. Sie sind zunächst unbedenkliche Wucherungen, können sich aber im Laufe der Zeit zu entarteten Krebszellen entwickeln. Etwa 90 Prozent aller Darmkrebserkrankungen gehen auf solche Polypen zurück.

Bei fortgeschrittener Erkrankung können sich Tumorzellen aus dem Darm lösen und über die Lymphbahnen abtransportiert werden. Auf diese Weise können sich die Tumorzellen an anderen Stellen des Körpers ansiedeln, vermehren und sogenannte Metastasen (Tumorabsiedlungen) bilden.

Welche Risikofaktoren gibt es für Darmkrebs?

Eingangs haben wir davon gesprochen, dass entgegen dem allgemein rückläufigen Trend vor allem jüngere Menschen vermehrt an Darmkrebs erkranken1. Das Risiko steigt immer noch mit dem Alter an und die meisten Fälle betreffen Menschen, die 55 Jahre und älter sind. Die gehäuften Fälle von jüngeren Patienten sind daher eine Entwicklung, die Medizin und Forschung sehr beschäftigt. Da die Erkrankung bei jüngeren Patienten oft aggressiver verläuft, ist auch die Sterblichkeit bei den 25- bis 49-Jährigen vergleichsweise hoch. Man geht davon aus, dass insbesondere Bewegungsmangel, Übergewicht und Alkoholkonsum das Risiko in dieser Altersgruppe erhöhen und eine Erklärung für den Anstieg sein können. Ein wichtiger Teil der persönlichen Darmkrebsvorsorge besteht darin, diese Risikofaktoren zu reduzieren und einen gesunden Lebensstil anzustreben.


Risikofaktoren Darmkrebs

Das Mikrobiom Darm in Balance

Der Darm wird von einer Vielzahl von Bakterien besiedelt. Meist haben Bakterien einen schlechten Ruf und werden mit Krankheiten in Verbindung gebracht. Dabei sind viele Bakterien auf und in unserem Körper sehr nützlich und sogar lebensnotwendig. Die Gesamtheit der Mikroben im Darm wird als Darmmikrobiom bezeichnet. Sie sorgen dafür, dass die Darmbarriere intakt bleibt, das heißt, dass schädliche Stoffe und Krankheitserreger möglichst nicht in den Körper oder in die Blutbahn gelangen, sondern unschädlich gemacht und ausgeschieden werden. 

Damit diese nützlichen und guten Bakterien im Darm vorhanden sind und sich vermehren können, brauchen sie bestimmte Bedingungen. Ernährung, Giftstoffe, hormonelle Störungen und vieles mehr können die notwendigen Faktoren beeinflussen und zu einer Veränderung des Darmmikrobioms führen. Gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht, können sich schädliche Krankheitserreger leichter ansiedeln und Krankheiten und Schäden verursachen.

Mehr zum Thema Darmflora, Darmmikrobiom und wie Du es gesund halten kannst, haben wir bereits in unserem letzten Artikel beleuchtet. Schau doch mal rein, wenn Du den Artikel noch nicht kennst: Wie heile ich meinen Darm? Immunbalance als Schlüssel zu innerer Harmonie und Wohlbefinden.


Wie kann ein ausbalanciertes Immunsystem das Darmkrebsrisiko senken?

Etwa 70 bis 80 Prozent der Immunzellen befinden sich im Darm. Dieses Mikrobiom ist daher für die Abwehrreaktionen des Körpers und die allgemeine Gesundheit von großer Bedeutung. Umgekehrt sorgt ein intaktes Immunsystem auch dafür, dass sowohl schädliche Krankheitserreger als auch entartete Zellen frühzeitig erkannt und beseitigt werden können. Das gilt auch für Tumorzellen.

Um diese Unterscheidung zwischen „gut“ und „böse“ fehlerfrei treffen zu können, ist ein intakt funktionierendes Immunsystem eine gute Ausgangslage. Generell ist das Immunsystem ein komplexes und sehr leistungsfähiges Zusammenspiel verschiedener Organe und Zellen. Es kann jedoch durch verschiedene Einflüsse beeinträchtigt werden, zum Beispiel durch Viren, chronischen Stress oder Nährstoffmangel. Die möglichen Einflussfaktoren sind sehr individuell und vielfältig. Kommt es zu einem solchen Ungleichgewicht, können Störungen auftreten – zum Beispiel in Form von überschießenden Entzündungsreaktionen, die das Gewebe schädigen, oder unzureichenden oder gar ausbleibenden Immunreaktionen

Wer aktiv dafür sorgt, dass sein Immunsystem möglichst im Gleichgewicht (in der sogenannten Homöostase) bleibt, stärkt gleichzeitig seinen natürlichen Schutzschild. Im Hinblick auf Darmkrebs kann ein intaktes Immunsystem dazu beitragen, dass entartete Zellen möglichst gar nicht erst entstehen oder zumindest schnell erkannt und zerstört werden. Als Grundpfeiler der Gesundheit spielt das Immunsystem also auch bei der Darmkrebsvorsorge eine nicht zu verachtende Rolle.


Homöostase

Das Immunsystem fördern – Was kann die Mikroimmuntherapie dabei bewirken?

Mit einer gesunden Lebensweise, viel Bewegung, Aufenthalt an der frischen Luft und erholsamem Schlaf kann man schon viel für ein gesundes Immunsystem tun. Doch manchmal reichen diese Maßnahmen allein nicht aus. Es gibt viele Faktoren, die sich negativ auf das Immunsystem auswirken können – und nicht auf alle können wir ohne Hilfe aktiv Einfluss nehmen.

Eine gezielte Unterstützung des Immunsystems kann die Mikroimmuntherapie sein. Sie nutzt natürliche Zytokine, die die Immunreaktionen im Körper koordinieren und regulieren. Die Idee ist, durch die Zufuhr dieser nützlichen Botenstoffe und anderer Wirkstoffe wie spezifischer Nukleinsäuren den Ablauf der Immunreaktion auf sanfte Weise zu korrigieren und zu trainieren. Das heißt, die Mikroimmuntherapie zielt darauf ab, Störungen im Immunsystem zu reduzieren, sodass es wieder fehlerfrei arbeiten kann. Dabei steht vor allem das Gleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Mechanismen im Mittelpunkt. 

Beim Thema Darmkrebsvorsorge kann die Mikroimmuntherapie daher als ergänzende Maßnahme in Betracht gezogen werden, um das Immunsystem sanft zu justieren. Im Idealfall ist das Immunsystem so in der Lage, gefährliche Zellmutationen frühzeitig zu erkennen und eigenständig zu bekämpfen. Auch in der Krebstherapie kann die Mikroimmuntherapie ergänzend eingesetzt werden. Mit den speziellen Mikroimmuntherapieformeln sollen tumorfördernde Prozesse ausgebremst werden. Zudem sorgt ein intaktes Immunsystem oft dafür, dass weitere Therapien besser vertragen werden können.

Die Mikroimmuntherapie ist keine alleinige Lösung für eine optimale Darmkrebsvorsorge oder Krebstherapie, kann aber eine gezielte und schonende Ergänzung darstellen.   

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Neue Erkenntnisse: Immunsystem und Darmkrebsvorsorge

Neben den genannten Punkten haben Forscher der Berliner Charité einen weiteren Zusammenhang zwischen dem Immunsystem und dem körpereigenen Schutz vor Darmkrebs entdeckt. 

Damit sich Tumoren gar nicht erst bilden und vermehren können, besitzen geschädigte Zellen die Fähigkeit, sich selbst zu reparieren oder bei zu starker Schädigung die Apoptose (Zelltod) einzuleiten. Bisher ging man davon aus, dass die Reparaturmechanismen von den Stammzellen selbst ausgelöst und durchgeführt werden.

In der Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Diefenbach zeigte sich jedoch, dass die DNA-Reparatur durch das Immunsystem zusätzlich verstärkt werden kann, um Darmkrebs vorzubeugen. Zellen des angeborenen Immunsystems sind danach in der Lage, bestimmte schädliche Glukosinolate im Darm wahrzunehmen und daraufhin den Botenstoff Interleukin-22 auszuschütten. Dieser bewirkt, dass die Stammzellen in der Darmwand ihre DNA genauer unter die Lupe nehmen und so eventuelle Schäden schneller reparieren können. Auch hier zeigt sich, wie wichtig ein intaktes Immunsystem für das gesunde Wachstum und die Funktion verschiedener Organe ist.


Regelmäßige Darmkrebsvorsorge – Welche Methoden gibt es?

Abschließend möchten wir Dir zeigen, welche Möglichkeiten der Darmkrebsvorsorge es gibt und ab welchem Alter sie empfohlen werden. Diese ärztlichen Untersuchungen sind sehr wichtig und können Vorstufen von Darmkrebs frühzeitig erkennen, um Dich bestmöglich vor der Erkrankung zu schützen. Zusammen mit einem gesunden und aktiven Lebensstil stellen sie eine zuverlässige Darmkrebsvorsorge dar, die man auf jeden Fall in Anspruch nehmen sollte!

Keine Angst vor der Vorsorge: In den meisten Fällen bestätigen die Untersuchungen einfach nur Deine Gesundheit und geben Dir die Gewissheit, dass alles in Ordnung ist. Wenn doch etwas auffällig ist, handelt es sich oft um Risikofaktoren oder Vorstufen, die behandelt werden können, bevor es zu einer ernsthaften Erkrankung kommt. Nur bei etwa einem Prozent der Untersuchungen wird tatsächlich Darmkrebs entdeckt. Wer also frühzeitig und regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge geht, senkt aktiv das Risiko, jemals mit dieser Diagnose konfrontiert zu werden.


Vorsorge Untersuchungen Darmkrebs

Darmkrebsrisiken senken – das kannst Du selbst tun

Hier noch einmal einige Tipps zusammengefasst, was Du selbst zur Darmkrebsvorsorge tun kannst:


  • Bewege Dich regelmäßig. Schon tägliche Spaziergänge reichen aus, um viele gesundheitliche Risiken zu minimieren. Die WHO empfiehlt wöchentlich 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Betätigung – aber am besten achtest Du jeden Tag auf ein bisschen Sport oder Bewegung
  • Reduziere Dein Bauchfett. Dieses spezielle Fettgewebe kann Botenstoffe abgeben, die Entzündungsreaktionen fördern und Dir somit schaden können. Auch das Risiko für Tumorzellen wird dadurch begünstigt. Halte am besten Dein Normalgewicht
  • Ernähre Dich gesund und ausgewogen. Präferiere dabei am besten frische und unverarbeitete Lebensmittel sowie Vollkornprodukte. Reduziere zudem den Konsum von Zucker, Salz und Weizenprodukten. Ersetze rotes und verarbeitetes Fleisch durch Fisch oder Geflügel
  • Achte auf einen guten Vitaminhaushalt
  • Unterstütze bei Bedarf Deine Darmgesundheit gezielt mit Präbiotika (z. B. ballaststoffreiche Lebensmittel) und Probiotika (z. B. Zubereitungen mit Milchsäurebakterien oder Hefe)
  • Verzichte auf Alkohol und Nikotin
  • Schlafe ausreichend und erholsam, damit Dein Körper sich optimal regenerieren kann
  • Gehe regelmäßig zur Vorsorge

Hast Du weitere Tipps zum Thema Darmkrebsvorsorge oder Ratschläge, wie Du Dich gesund hältst? Oder hast Du Fragen zur Darmgesundheit, zum Immunsystem oder der Mikroimmuntherapie? Dann schreib uns gern. Deine Gedanken, Fragen und Erfahrungen kannst Du direkt unter diesem Beitrag, auf Instagram, auf Facebook oder per Mail mit uns teilen.


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Bild: © iStock.com/Harbucks

  1. Hier im Artikel der Tagesschau kannst Du mehr zu dem Thema „Darmkrebs bei jungen Menschen“ erfahren. ↩︎