Das Fallbeispiel der Hündin Filou
Viele Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit dem Immunsystem. Gerät das Immunsystem aus der natürlichen Balance, hat das mitunter Auswirkungen auf verschiedene gesundheitliche Aspekte. Einer der bekanntesten Bereiche diesbezüglich ist die Autoimmunität – hier steckt die Verbindung zum Immunsystem bereits im Namen. 5 bis 8 Prozent der Bevölkerung haben laut Schätzungen eine Autoimmunerkrankung, von denen es über 100 unterschiedliche Arten gibt. Doch nicht nur den Menschen betrifft sie, auch Hund, Katze und Co. können an einer Autoimmunerkrankung erkranken.
Unser neuer Newsbeitrag beschäftigt sich eingehend mit diesem Thema und zeigt Ihnen, wie die Mikroimmuntherapie nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei unseren geliebten Haustieren eine effektive Behandlung bietet, die zugleich besonders schonend zum Körper ist. Wir möchten die komplexen Prozesse und Abläufe an einem konkreten Beispiel verdeutlichen und stellen Ihnen den Fall der Hündin Filou* vor. Ihre Symptome lassen auf eine genetisch bedingte Autoimmunerkrankung beim Hund schließen.
Inhaltsverzeichnis
- Steckbrief Filou
- Was sind Autoimmunerkrankungen?
- Symptome und Beschwerden bei Filou
- Mikroimmuntherapie bei Autoimmunerkrankungen
- Expertensuche: mehr zur Mikroimmuntherapie erfahren
- Autoimmunerkrankung Hund: Verlauf bei Filou
- Vorteile MIT: Verträglichkeit und Medikamentendosis
- Tipps: Autoimmunerkrankung beim Hund erkennen
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Das ist Filou
Reminder: Was sind Autoimmunerkrankungen?
Die Aufgabe des menschlichen und tierischen Immunsystems ist es, körperfremde und gesundheitsschädliche Stoffe zu erkennen, um daraufhin eine gezielte Abwehrreaktion einzuleiten und die Erreger unschädlich zu machen. Auch gegen entartete Zellen (z. B. Tumoren) geht das körpereigene Schutzsystem vor.
Bei einer Autoimmunerkrankung kommt es zu einer Fehleinschätzung des Immunsystems. Die genauen Ursachen dafür sind meist ungeklärt. Gesundes Gewebe wird als gefährlich oder schädlich angesehen, woraufhin sich die Abwehrmechanismen gegen den eigenen Körper richten. Vor allem anhaltende oder wiederkehrende Entzündungen schädigen dabei Zellen und Gewebe mit der Zeit.
Einen ausführlichen Beitrag zu Autoimmunerkrankungen und wie sie entstehen, finden Sie hier in unserem Blog: Was sind Autoimmunerkrankungen? Wenn der Körper gegen sich selbst kämpft.
Autoimmunerkrankung Hund: Symptome und Beschwerden bei Filou
Filou litt unter hochgradigen Entzündungen, die sich vor allem im Bereich zwischen den Zehen und an den Ohren zeigten. Außerdem waren die Ohren und die Schnauze verkrustet. An mehreren Körperstellen verlor Filou aufgrund der anhaltenden Entzündungen und des begleitenden Juckreizes ihr Fell.
Auch beim Muttertier sowie bei den Geschwistern desselben Wurfes waren ähnliche Symptome bekannt. Die beiden möglichen Verdachtsdiagnosen lauteten Pemphigus foliaceus – eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen bei Hunden – und Mykosis fungoides (bösartige Tumorerkrankung).
Was bewirkt die Mikroimmuntherapie bei Autoimmunerkrankungen?
Da die Auslöser für Autoimmunerkrankungen meist nicht genau zu ermitteln sind, lassen sie sich nach aktuellem Wissensstand nicht heilen. Sie können aber sehr gut behandelt werden, sodass Betroffene im Idealfall wenige bis keine Symptome oder Beschwerden mehr haben. Aus diesem Grund suchen viele Menschen vor allem nach möglichst sanften Therapien für sich beziehungsweise für ihr Tier, da die Behandlung ein stetiger Begleiter ist und wenige Nebenwirkungen haben soll.
Die Mikroimmuntherapie ist eine Low-Dose-Immuntherapie, die natürliche Inhaltsstoffe wie Zytokine und spezifische Nukleinsäuren in sehr geringen Wirkstoffkonzentrationen beinhaltet. Adressat der Mikroimmuntherapie ist das Immunsystem. Es gibt verschiedene Mikroimmuntherapie-Formeln, die sich in ihrer Zusammensetzung unterscheiden. Je nach Befund sollen die Wirkstoffe das Immunsystem modulieren und entweder eine bestimmte Immunreaktion anregen, regulieren oder abschwächen.
Bei Autoimmunerkrankungen zielt die Mikroimmuntherapie darauf ab, die entgleisten Entzündungsreaktionen im Körper zu verringern. Das Immunsystem soll wieder so feinmoduliert werden, dass es nicht mehr unkontrolliert seine Abwehrmechanismen gegen den Körper richtet, sondern wieder richtig einschätzt, welche Stoffe und Erreger als schädlich zu bewerten sind. Durch die Mikroimmuntherapie werden entzündungsfördernde Prozesse gemindert, während entzündungshemmende Abläufe unterstützt werden. Auf diese Weise wird mit der Zeit die natürliche Balance wiederhergestellt.
Erfahren Sie mehr zur Mikroimmuntherapie – für Mensch & Tier
Sie interessieren sich für weitere Informationen zur Mikroimmuntherapie und möchten sich persönlich dazu beraten lassen? Die Mikroimmuntherapie ist eine sehr schonende Methode, um die gesundheitsfördernden Prozesse im Körper aktiv zu unterstützen. Da das Immunsystem durch zahlreiche moderne Faktoren negativ beeinflusst werden kann, wächst die Bedeutung einer Modulierung mehr und mehr – und das betrifft sowohl uns Menschen als auch unsere geliebten Vierbeiner. Wenden Sie sich gern an die MeGeMIT oder einen Experten für Mikroimmuntherapie in Ihrer Nähe. Schauen Sie auch bei unserer Online-Therapeutensuche vorbei!
Autoimmunerkrankung Hund: Der Verlauf bei Filou
Mit den oben genannten Symptomen wandte sich Filous Halterin einen Monat nach dem Bemerken der Symptome an einen Tierarzt, der daraufhin eine Behandlung mit Kortison-Medikamenten (Prednisolon) anordnete. Nach der Gabe der Kortison-Tabletten verschlechterte sich jedoch der Allgemeinzustand der Hündin, woraufhin die Halterin die Therapie einstellte.
Verschlechterung vor der Mikroimmuntherapie (Zeitraum ca. 4 Monate)
In den folgenden Monaten breiteten sich die Verkrustungen durch die anhaltenden Entzündungen am gesamten Körper aus. Der Hund litt unter Juckreiz und verlor Fell, woraufhin ein Großteil des Rückens sowie Teile der Pfoten kahl wurden. Neben der stark geröteten Haut zeigten sich auch Risse und Blutungen, beispielsweise auf dem Nasenrücken. Zudem waren die Augen gerötet und tränten des Öfteren.
Filou wurde getreidefreies Futter gefüttert. Zusätzlich wurden verschiedene Tests und Laboruntersuchungen (z. B. Urin- und Kotprobe, Gewebeabstrich, Pilzabstrich, pH-Wert) durchgeführt, die ohne weiterführende Erkenntnisse blieben.
Filous Zustand verschlechterte sich drei bis vier Monate nach den ersten Symptomen so stark, dass ein Klinikaufenthalt folgte. Die Hündin war zunehmend apathisch, fraß schlecht bis gar nicht, hatte Fieber und zitterte. Die in der Klinik angestrebte Antibiotika- und erneute Kortison-Therapie brachten keine Verbesserung, sondern führten zum weiteren Abbau des Tieres. Die Prognose war sehr schlecht und zog sogar Einschläfern in Betracht.
Therapiebeginn Mikroimmuntherapie (die ersten 3 Monate)
Vier Monate nach den ersten Symptomen wandte sich die Halterin an die Tierarztpraxis von Dr. Astrid Dahl. Nach dem Klinikaufenthalt erhielt die Hündin die Mikroimmuntherapie. Zusätzlich wurde eine erneute Prednisolon-Gabe angeordnet, auf die das Tier in Verbindung mit der Mikroimmuntherapie erstmals nicht negativ ansprach. Der Allgemeinzustand von Filou verbesserte sich daraufhin schrittweise.
Nachdem die positive Entwicklung von Filou nach etwa einem Monat stagnierte, wurde die Therapie mit weiteren Medikamenten angepasst, um das Immunsystem zusätzlich zu unterstützen und Wassereinlagerungen vorzubeugen.
Eine hochgradige nässende Dermatitis am Unterbauch der Hündin, die etwa drei Monate nach Therapiebeginn auftrat, wurde erfolgreich mit Antibiotika behandelt.
Weiterer Krankheitsverlauf
Die Hündin erhielt weiterhin die Mikroimmuntherapie, wobei die Formeln an unterschiedliche Entwicklungen angepasst wurden. Die Entzündungen und der Juckreiz ließen merklich nach und das Fellwachstum normalisierte sich. Auch Fieber, Blutungen, tränende Augen und Hautprobleme verschwanden. Zudem konnte die Gabe der Kortison-Tabletten im Verlauf der Behandlung signifikant gesenkt werden und war rund eineinhalb Jahre nach dem Therapiebeginn mit der Mikroimmuntherapie nur noch bei Bedarf erforderlich.
Die nachhaltige Modulierung des Immunsystems mithilfe der Mikroimmuntherapie in Kombination mit den weiteren Therapieansätzen führte zu einem beschwerdefreien Leben für Filou.
Vorteile: Verträglichkeit und andere Medikamente
Medikation senken dank Mikroimmuntherapie
Am Beispiel von Filou lässt sich sehr gut erkennen, welche Vorzüge eine Behandlung mit der Mikroimmuntherapie hervorbringt. Zunächst setzt die Mikroimmuntherapie genau dort an, wo die Störung entsteht: beim Immunsystem. Durch die Verwendung von natürlichen Wirkstoffen ist sie sehr gut verträglich und mit anderen Therapieansätzen problemlos kombinierbar. Außerdem führt die sanfte Regulierung des Immunsystems dazu, dass weitere Therapien besser anschlagen können beziehungsweise Nebenwirkungen und unliebsame Reaktionen reduziert werden.
Im Fall von Filou war eine erfolgreiche Kortison-Therapie erst nach der nachhaltigen Modulierung des Immunsystems möglich. Darüber hinaus kann die Menge an Medikamenten oftmals im Verlauf der Behandlung durch den positiven Einfluss der Mikroimmuntherapie verringert werden. Vor allem bei chronischen Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen ist das von großem Vorteil, da jedes Medikament gewisse Risiken beinhaltet, die auf diese Weise gesenkt werden können.
Tipps: Wie erkenne ich eine Autoimmunerkrankung bei meinem Hund?
Autoimmunerkrankungen können sich vielseitig äußern. Nur eine genaue ärztliche Untersuchung (z. B. Blutbild, Gewebeprobe) schafft Gewissheit, ob Ihr Hund an einer Autoimmunerkrankung leidet und wie diese am besten zu behandeln ist. Einige erste Anzeichen, die bei Ihrem Hund darauf hinweisen können, haben wir hier für Sie zusammengetragen. Diese beziehen sich vor allem auf die häufige Autoimmunerkrankung Pemphigus foliaceus, die sowohl bei Hunden als auch Katzen auftreten kann.
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Kontaktieren Sie die MeGeMIT bei Fragen zur Mikroimmuntherapie. Bitte beachten Sie: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.
*Case Report Filou 2017/2018; Fotos Filou: © Dr. med. vet. Astrid Dahl & C. Müller