Als Wächter unserer Gesundheit ist das Immunsystem für die Abwehr von körperfremden Erregern wie Viren, Bakterien und Pilzen aber auch von körpereigenen, entarteten Zellen (z. B. Tumorzellen) zuständig. Wenn der Körper jedoch in einer überschießenden Reaktion gegen gesundes körpereigenes Gewebe vorgeht, sprechen Mediziner von einer Autoimmunerkrankung. Die Folge sind chronische Entzündungsreaktionen, wobei das betroffene Gewebe der Patienten geschädigt wird.
Autoimmunerkrankungen gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Nach Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen stellen sie die dritthäufigste Gruppe dar. Dabei sind zu einem überwiegenden Teil Frauen betroffen, sie machen etwa 75% der Erkrankten aus.
Welche Autoimmunerkrankungen gibt es?
Derzeit sind insgesamt etwa 100 verschiedene Autoimmunerkrankungen bekannt. Zu den bekanntesten und häufigsten gehören u. a. Multiple Sklerose, Rheuma, Hashimoto-Thyreoiditis und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn.
Dabei unterscheidet man organspezifische und systemische Autoimmunerkrankungen. Ersteres liegt vor, wenn sich das Immunsystem selektiv gegen ein bestimmtes Organ wie die Schilddrüse, die Nerven oder den Darm richtet. Im anderen Fall greift es das gesamte System, also verschiedene Organe an und verursacht eine nicht-organspezifische, systemische Autoimmunerkrankung. Beispiele hierfür sind die rheumatoide Arthritis und Lupus erythematodes.
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Ursachen einer Autoimmunerkrankung
Die Ursachen für das Ungleichgewicht im Immunsystem sind vielfältig und komplex und noch immer nicht abschließend erforscht. Es wird davon ausgegangen, dass sowohl genetische Veranlagungen als auch Umweltfaktoren und der Lebensstil eine Rolle spielen. Die Erkrankungen brechen oft in sehr ereignisreichen Phasen des Lebens aus, viele Betroffene sind zwischen 20 und 50 Jahre alt. Auch eine chronische Virenbelastung kann eine der Ursachen darstellen.
Behandlung einer Autoimmunerkrankung
Autoimmunerkrankungen können nicht geheilt, jedoch oft gut behandelt werden, wobei die Mittel der Wahl von jeder einzelnen Krankheit abhängen. Grundsätzlich sollte bei Autoimmunkrankheiten eine ganzheitliche, den gesamten Menschen berücksichtigende Therapiestrategie umgesetzt werden.
Zunächst sollte eine intensive Ursachenforschung betrieben werden. Dazu gehört auf jeden Fall die Suche nach versteckten Viren, wie beispielsweise dem Ebstein-Barr-Virus. Auch sollte man vor allem anderen den Darm untersuchen lassen. Man kann davon ausgehen, dass jede Autoimmunerkrankung mit einem Leaky Gut Syndrom einhergeht. Dabei handelt es sich um einen übermäßig durchlässigen Darm, durch den Stoffe, die eigentlich im Darm bleiben sollten, dem Darm entweichen und in umliegende Strukturen gelangen, wo sie das Immunsystem in Alarmbereitschaft versetzen. Dies führt dann leicht zu einer Überreaktion und zu seiner Entgleisung – die Autoimmunkrankheit ist da. Eine Darmsanierung, Umstellung der Ernährung (frisch, ohne Fertigprodukte, möglichst wenig Zucker, kein Gluten) und der Aufbau einer ausgewogenen Darmflora sind die Voraussetzungen für eine wirksame Therapie. Auch Umweltgift- und Schwermetallbelastungen können bei der Entstehung von Autoimmunkrankheiten eine Rolle spielen und sollten entsprechend in Diagnose und Therapie berücksichtigt werden.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen trägt maßgeblich zur Wirksamkeit weiterer regulationsmedizinischer Therapien bei. Das gilt auch für die Mikroimmuntherapie. Sie setzt bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten direkt am fehlgeleiteten Immunsystem an, indem sie darauf abzielt, hier regulierend einzuwirken. Mikroimmuntherapeutika beinhalten Botenstoffe (Zytokine), die auch das Immunsystem selbst verwendet. Sie spricht sozusagen dieselbe Sprache wie das Immunsystem. Spezifische Komplexmittel wirken je nach Krankheit sehr gezielt gegen die Fehlfunktionen des Immunsystems. So gibt es spezielle Mittel z. B. gegen Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Bei anderen Autoimmunkrankheiten kommen beispielsweise antientzündliche oder auch, je nach Bedarf, antivirale Substanzen zum Einsatz, um die Ursachen der Krankheit einzudämmen.
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Autoimmunerkrankungen: komplementäre Behandlung mit der Mikroimmuntherapie