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Schlagwort: autoimmunerkrankung

Was sind Autoimmunerkrankungen

Was sind Autoimmunerkrankungen? Wenn der Körper gegen sich selbst kämpft

Was sind AutoimmunerkrankungenFür unsere Gesundheit ist das Immunsystem von immenser Bedeutung. Ein gesundes Immunsystem erkennt schädliche Viren, Bakterien, Keime oder entartete Zellen und sorgt dafür, dass diese möglichst schnell unschädlich gemacht werden. In einigen Fällen kommt es jedoch vor, dass sich die Immunantwort fälschlicherweise gegen den eigenen Körper und somit gegen gesundes Gewebe und normale Zellen richtet. Dann spricht man von sogenannten Autoimmunreaktionen. Was sind Autoimmunerkrankungen und welche Ursachen liegen ihnen zugrunde? Ist es möglich, Autoimmunerkrankungen zu heilen? Welche Rolle spielt die Mikroimmuntherapie bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen? Wir haben die Antworten auf Ihre Fragen.

Exkurs: Wie funktioniert unser Immunsystem?

Um über Autoimmunerkrankungen sprechen zu können, ist es zunächst wichtig, zu wissen, wie das Immunsystem funktioniert. Dabei ist es erst einmal gar nicht entscheidend, bis ins kleinste Detail vorzudringen – denn unsere Immunabwehr ist äußerst komplex, vernetzt und leistet umfangreiche Aufgaben. Verschiedene Organe, Zelltypen und Eiweiße gehören zum körpereigenen Abwehrsystem und stehen im stetigen Austausch zueinander, um präzise auf bestimmte Situationen antworten zu können.

Angeborenes und erlerntes Immunsystem

Das Immunsystem besteht aus zwei großen Komponenten: das angeborene und das erlernte Immunsystem. Dringt beispielsweise ein schädlicher Erreger in den Körper ein, erkennt ein gesundes Immunsystem diesen. Daraufhin setzt die angeborene Immunantwort automatisiert ein und versucht, den Eindringling unschädlich zu machen. Ist das erfolgreich, werden die Überreste abtransportiert und alles ist wieder in Ordnung.

In manchen Fällen reicht die angeborene Immunabwehr jedoch nicht aus, da es einer spezifischen Lösung bedarf. Infolgedessen wird über Botenstoffe (Zytokine) Hilfe von weiteren Immunpartnern angefordert: Das erlernte Immunsystem wird aktiviert. Hierbei handelt es sich um spezialisierte Immunzellen, die Antworten gezielt auf die Erreger suchen und beispielsweise Antikörper bilden. Die Informationen über die Erreger werden gespeichert und können jederzeit vom immunologischen Gedächtnis abgerufen werden, um bei späteren erneuten Kontakten schneller und präziser agieren zu können.

Bei den Immunreaktionen handelt es sich knapp formuliert um gezielte Entzündungsprozesse des Körpers, die die als feindlich bewerteten Strukturen beseitigen sollen. Sobald die Eindringlinge unschädlich gemacht worden sind, klingt die Entzündung wieder ab.

Wann und warum richtet der Körper sich gegen sich selbst?

Bei den Fragen „Was sind Autoimmunerkrankungen und wie entstehen sie?“ liegt der Fokus ebenfalls auf dem Immunsystem. Die eigentlich gesunden und intakten Strukturen des Körpers werden vom Immunsystem falsch eingeschätzt und als ein Risiko bewertet. Daraufhin setzt es die gewohnten Abwehrmechanismen in Gang, um die vermeintlich gesundheitsschädlichen Bestandteile zu bekämpfen. Die anhaltenden Entzündungsreaktionen schädigen die Zellen nachhaltig, wodurch mit der Zeit Symptome und Beschwerden auftreten können.

Wo genau die Ursachen für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen liegen, ist in der Medizin noch nicht abschließend erforscht. Sicher ist, dass das Immunsystem eine Fehleinschätzung vornimmt. Daher geht man von einem geschwächten oder fehlgeleiteten Immunsystem aus. Es gibt verschiedene Einflüsse, die dazu beitragen, das Immunsystem zu schwächen, und dadurch auch das Risiko für Autoimmunerkrankungen erhöhen können, darunter:

  • Falsche, ungesunde Ernährung (u. a. bestimmte Zusatzstoffe und Süßmittel, Nährstoffmangel)
  • Bewegungsmangel
  • Umweltschadstoffe
  • Wenig/schlechter Schlaf
  • Stress, anhaltende Überlastung
  • Genussmittel wie Alkohol und Nikotin
  • Bestimmte Medikamente
  • Infektionen (z. B. EBV, COVID-19)
  • Erkrankungen (z. B. der Niere oder Leber)
  • Natürlicher Alterungsprozess (sog. Immunseneszenz)

Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Kombination aus unterschiedlichen Faktoren dafür verantwortlich ist, wenn Autoimmunerkrankungen auftreten – darunter erbliche, hormonelle, virus- und umweltbedingte Auslöser.

Studie: kann COVID-19 Autoimmunerkrankungen auslösen?

Eine ➤ Studie zeigt, dass ein Zusammenhang zwischen einer COVID-19-Erkrankung und dem Auftreten von Autoimmunerkrankungen denkbar ist. Kanadische Wissenschaftler haben über einen Zeitraum von zwölf Monaten Personen, die von einer Corona-Infektion beziehungsweise Long COVID betroffen waren, regelmäßig untersucht und mit zwei Kontrollgruppen, bestehend aus gesunden Menschen sowie Menschen mit einer anderen Atemwegserkrankung, verglichen. Die Untersuchungen zeigten, dass die Long-COVID-Patienten bestimmte Antikörper bildeten, die sich gegen das eigene Gewebe richteten – sogenannte Autoantikörper. Rund 80 Prozent der Long-COVID-Patienten wiesen nach drei und sechs Monaten solche Autoantikörper im Blut auf. Nach etwa zwölf Monaten waren es noch 41 Prozent. Bei den Kontrollgruppen ließen sich kaum bis gar keine Hinweise auf diese Autoantikörper finden. Die Wissenschaftler nehmen daher an, dass durch eine COVID-19-Infektion das Risiko für Autoimmunerkrankungen ansteigen kann.

Was sind Autoimmunerkrankungen? Diese Autoimmunerkrankungen gibt es

Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Autoimmunerkrankungen. Gegenwärtig sind mehr als 100 Autoimmunerkrankungen bekannt. Prinzipiell lassen sie sich in die folgenden zwei Kategorien unterscheiden.

  • Organspezifische Autoimmunerkrankungen: Das Immunsystem richtet seine Abwehr gegen ein spezifisches Organ.
  • Systemische Autoimmunerkrankungen: Die entzündlichen Abwehrprozesse sind nicht gegen eine spezifische Struktur gerichtet, sondern beeinflussen den gesamten Körper. Das schädigt verschiedene Gewebe und Organe.

Einige Beispiele für Autoimmunerkrankungen sind:

  • Multiple Sklerose: chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems
  • Hashimoto Thyreoiditis: anhaltende Entzündung der Schilddrüse, Schilddrüsenunterfunktion
  • Morbus Basedow: anhaltende Entzündung der Schilddrüse, Schilddrüsenüberfunktion
  • Morbus Crohn: chronisch-entzündliche Darmerkrankung
  • Colitis Ulcerosa: chronisch-entzündliche Darmerkrankung
  • Rheumatoide Arthritis: entzündliche Gelenkerkrankung
  • Schuppenflechte (Psoriasis): entzündliche Systemerkrankung, meist auf der Haut
  • Diabetes mellitus Typ 1: entzündliche Erkrankung gegen Zellen der Bauchspeicheldrüse
  • Silent Inflammation: entzündliche Systemerkrankung, oft unbemerkt
Häufige Autoimmunerkrankungen Mikroimmuntherapie

Verschiedene Autoimmunerkrankungen, die infolge eines geschwächten Immunsystems auftreten können.

 

Wie häufig sind Autoimmunerkrankungen?

Weltweit sind Schätzungen zufolge etwa fünf bis acht Prozent der Bevölkerung von Autoimmunerkrankungen betroffen. Die Zahl der nicht diagnostizierten Fälle ist dabei vermutlich deutlich höher, insbesondere bei unspezifischen oder unbemerkten Erkrankungen wie der Silent Inflammation. In Deutschland bilden die Autoimmunerkrankungen nach Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen die drittgrößte Gruppe.

Welche Symptome sind typisch für Autoimmunerkrankungen?

Je nach Art der Autoimmunerkrankung können unterschiedliche Symptome auftreten. Zudem können die Beschwerden selbst bei gleicher Erkrankung von Person zu Person variieren. Eine genaue Untersuchung und Differenzialdiagnose durch einen Arzt sind daher immer ratsam und notwendig.

Einige Symptome und Beschwerden, die häufiger bei Autoimmunerkrankungen festzustellen sind, lauten:

  • Konzentrationsschwäche
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung
  • Kopfschmerzen
  • Wiederkehrendes Fieber
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Hautprobleme/-erkrankungen
  • Organspezifische Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen, Magenkrämpfe, Verdauungsprobleme, Druckgefühl in der Brust)

So hilft die Mikroimmuntherapie gegen Autoimmunerkrankungen

Die Mikroimmuntherapie übernimmt eine regulierende Funktion bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Dabei konzentriert sie sich nicht nur auf eine reine Linderung der Symptome, sondern setzt direkt am Immunsystem an, um die Fehlreaktionen auf sanfte Weise zu minimieren.

Zum Einsatz kommen dafür Zytokine – jene Botenstoffe, die auch der Körper selbst verwendet, um die Kommunikation zwischen den einzelnen Immunpartnern zu verwirklichen. Die Bestandteile der Mikroimmuntherapeutika liegen dabei in sehr geringen Dosierungen (low dose und ultra-low dose) vor, sodass sie sehr schonend auf das Immunsystem einwirken und nicht aggressiv in die natürlichen Abläufe eingreifen. Vielmehr handelt es sich um ein Training des Immunsystems mit dem Ziel, die intakten Immunreaktionen wiederherzustellen.

Insbesondere das Gleichgewicht zwischen den sogenannten TH-1- und TH-2-Zellen soll wiederhergestellt werden. Bei den TH-1-Zellen handelt es sich um entzündungshemmende Zellen, die mithilfe der Mikroimmuntherapie moduliert werden sollen. Gleichzeitig soll die Ausschüttung der TH-2-Zellen, die entzündungsfördernd sind, gehemmt werden.

Durch die erfolgreiche Reduzierung der Entzündungsprozesse am jeweiligen Organ beziehungsweise im Körper allgemein verringern sich auch die Begleitsymptome und Beschwerden. Für Dich bedeutet das unter anderem, dass Du Dich weniger erschöpft, leistungsfähiger und wohler fühlst. Schmerzen in den Gelenken und Muskeln, im Kopf oder Verdauungsprobleme sowie Hautirritationen nehmen ebenfalls erfahrungsgemäß ab, sobald das Immunsystem wieder gesund und stark ist.

Das Immunsystem sollte – auch unabhängig von Autoimmunerkrankungen – täglich gepflegt und unterstützt werden. Auf diese Weise helfen wir unserem Körper, sich selbst zu helfen und die Entstehungsrisiken für verschiedene Erkrankungen aktiv zu verringern. Tipps für eine gesunde Pflege des Immunsystems erfährst Du im folgenden Abschnitt.

 

Können Autoimmunerkrankungen behandelt werden?

Nach aktuellem Erkenntnisstand können Autoimmunerkrankungen noch nicht geheilt, aber sehr gut behandelt werden. Zunächst sollten dabei potenzielle Auslöser ermittelt werden, wie beispielsweise Viren (u. a. Epstein-Barr-Virus, humane Papillomviren). Anhand dieser Angaben kann die Therapie gezielt darauf ausgerichtet werden.

Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist außerdem die Stärkung des eigenen Immunsystems, um die Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren. Um das Immunsystem wieder in das natürliche Gleichgewicht zu bringen, sind die von unserer Seite bereits öfter erwähnten und bekannten Maßnahmen hilfreich, darunter:

  • Gesunde und ausgewogene Ernährung mit frischen Zutaten, Vitaminen, Kräutern, Gewürzen und Vollkornprodukten
  • Verzicht auf industrielle Fertigprodukte mit viel Salz, unnötigen Zusatzstoffen und großen Mengen Zucker
  • Viel trinken (vor allem Wasser, ungezuckerte Tees und Fruchtschorlen)
  • Sport und Bewegung – am besten an der frischen Luft
  • Erholung und Ruhepausen, Stress senken
  • Erholsamer Schlaf
  • Umwelttoxine so gut es geht meiden
  • Verzicht von Genussmitteln wie Alkohol und Nikotin
  • Medikamenteneinnahmen nach Möglichkeit reduzieren (jedoch nicht ohne ärztliche Rücksprache!)
  • Sanfte Unterstützung des Immunsystems mit der Mikroimmuntherapie

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Die richtige Ernährung bei Rheuma

 

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Mikroimmuntherapie und rheumatoide Arthritis

Die richtige Ernährung bei Rheuma

Mikroimmuntherapie und rheumatoide Arthritis

Ernährung bei Rheuma – was sollte man beachten? In Deutschland leiden laut Erhebungen rund 17 Millionen Menschen an Rheuma, davon rund 1,5 Millionen Menschen unter entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Dazu zählen auch etwa 20.000 Kinder und Jugendliche. Diese sogenannte rheumatoide Arthritis (RA) stellt die häufigste Form von Rheuma dar. Allgemein werden unter dem Begriff „Rheuma“ hunderte unterschiedliche Erkrankungen zusammengefasst. Das gemeinsame Beschwerdebild besteht vor allem in Schmerzen des Stütz- und Bewegungsapparates, die über einen längeren Zeitraum beziehungsweise dauerhaft bestehen bleiben. Es handelt sich somit um ein chronisches Krankheitsbild, das zu den Autoimmunerkrankungen gezählt wird.

Bei Rheuma – oder fachsprachlich „rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen“ – gibt es verschiedene Therapien, die je nach genauer Indikation und individueller Faktoren an die einzelnen Patienten angepasst werden. Auch die persönliche Lebensweise kann dabei helfen, die Beschwerden der rheumatoiden Arthritis zu lindern. Einer dieser Ansätze ist die Ernährung.

Rheumatische Erkrankungen: Immunsystem und Autoimmunität

Rheumatische Erkrankungen sind chronisch-entzündliche Veränderungen, die hauptsächlich zu Beschwerden an den Gelenken, aber auch an den inneren Organen (z. B. Herz, Darm), dem Nervensystem, den Blutgefäßen und der Haut führen. Die Ursache sind Störungen des körpereigenen Immunsystems. Wie es zu den Störungen kommt, ist bislang noch nicht eindeutig geklärt.

Die Aufgabe des Immunsystems ist es, den Körper vor schädlichen Erregern wie Bakterien und Viren zu schützen. Um dies bewerkstelligen zu können, werden die Erreger zunächst ausfindig gemacht und anschließend mit einer entsprechenden Immunantwort zerstört. Hierbei handelt es sich in der Regel um entzündliche Prozesse, mit denen die Erreger bekämpft werden. Die Zellüberreste werden abschließend von den Makrophagen beseitigt („Fresszellen“) und die Entzündungsreaktionen werden eingestellt.

Bei den rheumatischen Erkrankungen richtet sich das Immunsystem jedoch fälschlicherweise gegen das körpereigene Gewebe (Autoimmunerkrankung). Durch nicht eindeutig geklärte Ursachen kommt es zu einer Störung, die dazu führt, dass das Immunsystem fehlerhaft zwischen körpereigenen und körperfremden Eiweißen (z. B. Bakterien, Viren) unterscheidet. Es schätzt eigenes Gewebe als gefährlich ein und richtet seine Entzündungsprozesse gegen dieses Gewebe. Dies führt mit der Zeit zu irreversiblen Schädigungen am Gewebe und zu verschiedenen Beschwerden wie Schmerzen und Funktionseinschränkungen.

Wie kann die Ernährung gegen Rheuma helfen?

Beim Thema Rheuma und Ernährung gibt es zahlreiche Hinweise, was gegessen werden sollte und worauf unbedingt zu verzichten ist. Je nach Quelle können diese Ratschläge teilweise weit auseinandergehen. Wie mit allen Therapien gilt auch bei der Ernährung, dass sie individuell unterschiedlich sein kann. Die Ernährung ist nur ein Teil der Behandlung rheumatischer Erkrankungen. Selbst eine ideal zusammengestellte Ernährungsweise ist nicht allein ausreichend, um Rheuma zu therapieren oder beispielsweise medikamentöse oder chirurgische Behandlungen zu ersetzen. Sie kann jedoch ergänzend gute Dienste leisten und bei konsequenter Einhaltung durchaus die Dosis der Medikamente reduzieren. Für eine individuelle Ernährungsberatung sollten Patienten auf jeden Fall Rücksprache mit ihrem Arzt oder Therapeuten halten.

Betroffene können sich an ihre „richtige Ernährung“ herantasten: Indem einige Nahrungsmittel und Bestandteile ausgelassen werden, können sie systematisch herausfinden, was ihnen guttut. Dieses Prinzip wird auch als „Ausschlussdiät“ (engl.: „elimination diet“) bezeichnet.

Einige allgemeine Hinweise für die Ernährung bei Rheuma haben wir für Sie nachfolgend zusammengestellt.

Die wichtige Basis für die Gesundheit: eine ausgewogene Ernährung bei Rheuma

Damit der Körper seine täglichen Aufgaben erfüllen kann, benötigt er Vitamine, Nährstoffe, Antioxidantien und Spurenelemente. Daher sollten sowohl gesunde Menschen als auch Menschen mit einer rheumatischen Erkrankung auf eine vollwertige und ausgewogene Ernährung achten. Dabei gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass Rheuma-Patienten und -Patientinnen einen anderen Nährstoffbedarf haben als gesunde Personen. Durch die andauernden Entzündungen im Körper ist der Nähstoffbedarf bei rheumatischen Erkrankungen meist höher. Die Kost sollte daher den vermehrt benötigten Spurenelementen und Vitaminen angepasst werden.

Das Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren

Im Zentrum der Ernährung bei Rheuma steht die Entzündung. Auf dem täglichen Speiseplan sollten daher möglichst viele antientzündliche Nahrungsmittel stehen. Auf entzündungsfördernde Lebensmittel sollte hingegen nach Möglichkeit verzichtet werden.

Unser Körper benötigt sowohl Omega-3- als auch Omega-6-Fettsäuren.

Omega-3-Fettsäuren (entzündungshemmend):

  • Alpha-Linolensäure (ALA)
  • Eicosapentaensäure (EPA)
  • Docosahexaensäure (DHA)

Omega-6-Fettsäuren (entzündungsfördernd):

  • Linolsäure (LA)
  • Arachidonsäure (AA)

Es handelt sich hierbei um mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die im Körper umgewandelt und verarbeitet werden. ALA muss zwingend über die Nahrung aufgenommen werden. Aus ihr können dann die beiden anderen wichtigen Omega-3-Fettsäuren hergestellt werden. Die dafür zuständigen Enzyme teilen sich die Omga-3- und Omega-6-Fettsäuren, sodass ein geringeres Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren dazu beiträgt, dass die wichtigen Fettsäuren im Körper gebildet werden können und einen entzündungshemmenden Beitrag leisten.

In der frühsten Vergangenheit des Menschen – der Steinzeit – lag das Verhältnis schätzungsweise bei 2:1 (Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren). In der heutigen westlichen Welt wird häufig ein Wert von 20:1 erreicht. Die Empfehlungen liegen dabei bei einem Verhältnis von etwa 5:1. Ernährungsanpassungen und Gewohnheitsumstellungen sind wichtig, um diesen Wert bewusst erreichen zu können.

Bewegung und Körpergewicht

Zudem sollte auf eine ausreichende, aber gelenksschonende Bewegung geachtet werden. Durch den höheren Nährstoff- und Energiebedarf nehmen Rheuma-Patienten mehr zu sich. Gleichzeitig ist die Bewegung durch die Schmerzen, die die Erkrankung mit sich bringt, meist eingeschränkt, sodass die Muskelmasse schwindet. Die geringe Muskelmasse führt wiederum dazu, dass der Grundumsatz gesenkt wird und die aufgenommene Energie in Körperfett umgewandelt wird. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, sollten kurze Aktivitäten, die die Gelenke nicht stark belasten, durchgeführt werden – am besten in mehrfachen Wiederholungen (sogenanntes Intervalltraining).

Durch eine gesunde und auf die Krankheit abgestimmte Ernährung sowie durch ausreichend Bewegung tragen die Patienten und Patientinnen dazu bei, ihr Normalgewicht zu erreichen beziehungsweise zu halten. Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich. Zudem ist bekannt, dass übergewichtige Menschen erhöhte Entzündungswerte haben. Laut Forschern befinden sich im Fettgewebe bestimmte Bakterien, die eine entzündungsfördernde Wirkung haben. Die erhöhten Entzündungswerte können wiederum dazu führen, dass sich die Beschwerden durch die rheumatische Erkrankung intensivieren.

Was ist gut?

Grob gesagt hilft alles, was antientzündlich wirkt. Hier kommen insbesondere bestimmte Öle und Gewürze ins Spiel. Laut Studien können Beschwerden wie geschwollene Gelenke durch den Verzehr der Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA) reduziert werden. Ein hoher Anteil dieser Omega-3-Fettsäure befindet sich beispielsweise im Fischöl. Doch Fisch ist nicht der einzige EPA-Lieferant. Eicosapentaensäure entsteht auch aus Alpha-Linolensäure (ALA), die unter anderem in Leinöl, Weizenkeimöl, Rapsöl und Walnussöl vorkommt. Ebenso eignen sich antientzündlich wirkende Gewürze wie Ingwer, Kurkuma, Curry, Kümmel und Knoblauch. Durch ihre Antioxidantien helfen sie Rheuma-Patienten und -Patientinnen, ihre Beschwerden zu lindern. Ein guter Zusatz ist auch Minze als entzündungshemmendes Heilkraut. Auch Vanille und Zimt können der Gesundheit etwas Gutes tun: Sie wirken ebenfalls entzündungshemmend. Zudem gelten Vanille als muskelstärkend und Zimt als schmerzstillend.

Des Weiteren haben Beeren sehr positive Eigenschaften. Sie besitzen eine große Menge Vitamin C, welches das Immunsystem unterstützt. Zudem sind sie reich an wichtigen Mineralstoffen. Schwarze Johannisbeere regt beispielsweise die Produktion eines bestimmten Hormons an, welches entzündungshemmend wirkt, was den Gelenken zugutekommt. Das Vitamin C und das sogenannte Anthocyane der Beeren helfen zudem als Antioxidantien dabei, freie Radikale im Körper zu binden und somit die Zellen zu schützen. Anthocyane verlangsamt außerdem den Knochenabbau und unterstützt den Knochenaufbau. Sie befinden sich unter anderem in schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, schwarzen Kirschen und blauen Weintrauben.

Auch Ballaststoffe sind wahre Entzündungshemmer: Mit viel buntem und saisonalem Gemüse, Obst, Nüssen und Vollkorn werden dem Körper nicht nur Vitamine, Mineralien, Eiweiße und wichtige Nährstoffe zugeführt, sie können auch die Entzündungsmarker senken.

Was ist weniger gut?

Ein Stoff, den es möglichst zu reduzieren oder zu vermeiden gilt, ist Arachidonsäure. Hierbei handelt es sich um eine Fettsäure, die im Körper entzündungsfördernde Botenstoffe freisetzt. Dadurch können sich die rheumatischen Entzündungsprozesse verschlimmern und die Beschwerden verstärken. Die Fettsäure befindet sich in tierischen Produkten. Aus diesem Grund sollten nur geringe Mengen an Fleisch- und Wurstwaren sowie Milchprodukten auf dem Speiseplan stehen. Zudem sollte in Betracht gezogen werden, auf fettärmere Varianten umzusteigen.

Ist es somit empfehlenswert, sich nur noch vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren? Einige Menschen schwören darauf, dass eine fleischlose Ernährung oder eine Ernährung ohne jegliche tierischen Produkte sehr gut bei einer Rheuma-Erkrankung ist. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür bislang noch nicht. Aber es sollte zumindest darauf geachtet werden, die genannten Produkte höchstens in kleinen Mengen zu konsumieren – eine vegetarische oder vegane Ernährungsumstellung scheint nicht zwangsläufig nötig, sofern die Patienten und Patientinnen es nicht möchten. Der Verzicht auf Fisch ist angesichts des hohen Anteils an Omega-3-Fettsäuren (z. B. im Lachs) nicht zu empfehlen.

Des Weiteren sollte der Konsum von Nikotin und Alkohol eingeschränkt oder gar gänzlich unterlassen werden, um die Gesundheit des Körpers zu unterstützen. Reduzieren Sie zudem die Aufnahme von Kohlenhydraten, verzichten Sie auf Zucker und Softdrinks sowie auf Weizen. Im Weizen sind entzündungsfördernde Lektine enthalten. Besser sind daher Dinkelprodukte.

Ein stetiges Umgewöhnen führt zum Erfolg

Ernährung hat viel mit Gewohnheit zu tun. Die Umstellung kann zu Beginn der neuen Diät schwerfallen. Daher ist es wichtig, in kleinen Schritten vorzugehen. Ändern Sie am besten zunächst einen kleinen Teil Ihrer Ernährung und beobachten Sie, wie sich Ihr Körper und Ihr Befinden in den nächsten Wochen verändert. Positive Erlebnisse helfen dabei, „am Ball zu bleiben“ und weitere Veränderungen anzugehen und damit zu experimentieren. Zudem können Sie Ihre Freude und den Spaß am gesunden Kochen neu entdecken oder verstärken.

Die Mikroimmuntherapie bei rheumatoider Arthritis

Eine weitere Ergänzung zur Therapie rheumatischer Erkrankungen bietet die Mikroimmuntherapie, da sie auf die Modulation und Regulation des Immunsystems abzielt. Sie setzt somit an der Ursache für die chronisch-entzündlichen Vorgänge an. Mithilfe von antientzündlichen Botenstoffen (Zytokinen), kann der Entzündung entgegengewirkt werden. Sie hilft somit sowohl gegen die chronische Entzündung als auch bei akuten Schüben.

Save the Date: Am 21. Oktober 2021 findet unser Webinar zum Thema „Mikroimmuntherapie bei Rheuma“ vor der Österreichischen und Deutschen Rheumaliga statt. Die Anmeldung ist kostenlos. Den genauen Link erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung unter anmeldung@hennrich-pr.at oder unter der Telefonnummer 0043 (0)664/4126996. Wir freuen uns, wenn Sie an der Veranstaltung teilnehmen möchten!

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Autoimmunerkrankungen behandeln: komplementäre Möglichkeit mit der Mikroimmuntherapie

Mikroimmuntherapie bei Autoimmunerkrankung

Bei Autoimmunerkrankungen auf alternative Behandlung zu vertrauen, stellt für immer mehr Menschen eine beliebte Ergänzung zur Schulmedizin dar. Von Autoimmunerkrankungen spricht man dann, wenn das Immunsystem in einer überschießenden Reaktion gegen das gesunde körpereigene Gewebe vorgeht. Eigentlich ist das Immunsystem dafür verantwortlich, körperfremde Erreger oder körpereigene veränderte Zellen abzuwehren. In Folge der Fehlreaktion kann es zu chronischen Entzündungen und Schädigungen am betroffenen Gewebe kommen. Die Ursachen sind bis jetzt noch nicht eindeutig erforscht. Forscher vermuten, dass sowohl genetische Veranlagungen als auch Umweltfaktoren sowie chronische Virenbelastungen eine Rolle spielen. Um Autoimmunerkrankungen zu behandeln, kann als ergänzende Behandlung die Mikroimmuntherapie zum Einsatz kommen. Diese bekämpft nicht allein die Symptome, vielmehr setzt sie bei der Ursache – dem Immunsystem – an, indem sie hier regulierend einwirkt. Mikroimmuntherapeutika beinhalten Botenstoffe (Zytokine), die auch das Immunsystem selbst verwendet. Daher ist die Mikroimmuntherapie bei Autoimmunerkrankungen eine natürliche Unterstützung, die hilft, das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Autoimmunerkrankungen behandeln: Mikroimmuntherapie bei Morbus Crohn

Morbus Crohn zählt zu den Autoimmunerkrankungen und eine komplementäre Behandlung bietet vielen Betroffenen die Möglichkeit, auf eine bessere Lebensqualität. Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die im gesamten Verdauungstrakt auftreten kann. Sie verläuft in Schüben, in denen die Patienten unter Durchfall und starken Schmerzen leiden. Im menschlichen Verdauungssystem sorgt die Darmschleimhaut dafür, dass keine Bakterien in den Darm eindringen. Bei Menschen, die unter Morbus Crohn leiden, ist diese Barriere durchlässig. In der Folge aktiviert sich das Immunsystem und bekämpft die feindlichen Eindringlinge. Dies geschieht dauerhaft und somit entsteht eine chronische Entzündung. Mit Hilfe der Mikroimmuntherapie als ergänzende Behandlung bei Autoimmunerkrankungen soll die Entzündung eingedämmt werden, wodurch es zu einer Linderung der Symptome kommen kann. Zusätzlich leiden Patienten auch häufig unter Angststörungen und Stress. Mikroimmuntherapeuten setzen in diesen Fällen zusätzliche, den Stress eindämmende Medikamente ein und unterstützen dadurch die Behandlung. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang natürlich auch die Bedeutung einer ausgeglichenen Lebensführung mit gesunder Ernährung, Bewegung und Ruhezeiten.

Mikroimmuntherapie bei Multiple Sklerose

Auch Multiple Sklerose (MS) zählt zu den Autoimmunerkrankungen, bei denen neben der Schulmedizin eine komplementäre Behandlung bei vielen Patienten zu einer signifikanten Besserung der Symptome führen kann. Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die vermutlich durch Umweltfaktoren und genetische Veranlagung entsteht. Dabei greifen Entzündungs- und Abwehrzellen des Körpers fälschlicherweise körpereigenes Gewebe an. In der Folge leiden Betroffene unter Empfindungsstörungen, Sehbeeinträchtigungen und Störungen der Muskelfunktion. Im weiteren Verlauf kann es zu Gangstörungen und Beeinträchtigungen beim Sprechen kommen. Allerdings verläuft das Krankheitsbild sehr individuell, sodass verschiedene Symptome auftreten können. Multiple Sklerose ist nicht heilbar. Bei Anwendung der Mikroimmuntherapie besteht aber die Möglichkeit, den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Ziel ist es, die Selbstständigkeit der Patienten solange wie möglich zu erhalten.

Mikroimmuntherapie bei Arthritis

Eine weitere Autoimmunerkrankung stellt die rheumatoide Arthritis dar, die ebenfalls zu den chronischen Erkrankungen zählt. Dabei werden durch eine überschießende Immunreaktion des Körpers beispielsweise die Gelenke der Hand oder der Knie geschädigt. Das Immunsystem greift aus bisher ungeklärten Ursachen körpereigenes Gewebe an. Vermutlich spielen neben der erblichen Veranlagung auch Umweltfaktoren und hormonelle Störungen eine Rolle. Von der rheumatoiden Arthritis sind vor allem ältere Menschen betroffen. Allerdings kann die Erkrankung in jedem Alter auftreten. Bei der Entstehung von Arthritis sind zunächst einmal verschiedene Immunzellen beteiligt, die sich am Gewebe, das die Gelenkhöhle bekleidet, ansammeln. Dabei setzt der Körper Immunbotenstoffe (Zytokine) frei und löst dadurch eine übertriebene entzündliche Reaktion aus. Dauert diese länger an, führt das zu Schädigungen an Knorpel, Knochen, Sehnen, Bändern und Gelenken. Als Folge nimmt der Betroffene Schmerzen, Gelenksteife und Schwellungen wahr. Eine komplementäre Behandlung bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis stellt die Mikroimmuntherapie dar. Bei der Behandlung werden die beteiligten Zytokine in verdünnter Form eingesetzt, um das Gleichgewicht des Immunsystems wiederherzustellen und somit die Immunantwort zu modulieren. Die Mikroimmuntherapie bietet bei Autoimmunerkrankungen als ergänzende Behandlung eine besonders sanfte Behandlungsform, weil sie ihre Wirkung im Einklang mit den natürlichen Mechanismen des Körpers entfaltet.

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Virus Darstellung

Viren und Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen entstehen infolge einer fehlgeleiteten Immunreaktion. Sie können verschiedene Ursachen haben, unter anderem die Präsenz von Viren und/oder eine gestörte Aktivierung von Immunzellen wie die T- und B-Lymphozyten [1].

Faktoren, die am Entstehen von Autoimmunerkrankungen beteiligt sind

Es ist seit längerer Zeit bekannt, dass während der Ausdifferenzierung unseres Immunsystems die selbstreaktiven Zellen (Zellen, die körpereigene Moleküle erkennen) eliminiert werden. Allerdings können einige dieser Zellen diesem Mechanismus entkommen (auch bei gesunden Menschen) und in einer bestimmten Mikroumgebung (z.B. unter entzündlichen Bedingungen) aktiviert werden. Wenn diese Zellen aktiviert werden, können sie körpereigenes Gewebe angreifen [1]. In den letzten Jahren wurde festgestellt, dass verschiedene Faktoren die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen beeinflussen, unter denen genetische, epigenetische Faktoren (Mechanismen, die den genetischen Ausdruck verändern, ohne die DNA-Struktur zu verändern) und Umweltfaktoren (z.B. Virusinfektionen, Ernährung, hormonelle Änderungen u.a.) hervorzuheben sind [2].

Viren-induzierte Autoimmunerkrankungen

Es ist nachgewiesen, dass Virusinfektionen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Autoimmunkrankheiten spielen. In der Tat wird angenommen, dass Viren diese Störungen auf unterschiedliche Weise auslösen können. Einer dieser Mechanismen ist die molekulare Mimikry: T-Zellen erkennen fälschlicherweise eigenes Gewebe und greifen es aufgrund der Ähnlichkeit zwischen den mikrobiellen und körpereigenen Proteinen an. Ein weiterer Mechanismus ist die ‘Bystander’-Aktivierung, der erklärt, dass infolge einer Infektion aktivierte antigenpräsentierende Zellen mit selbstreaktiven T-Zellen interagieren und diese aktivieren können. Eine weitere Möglichkeit ist, dass bei entzündlichen Reaktionen infolge von Infektionen nicht nur die infizierten Zellen, sondern auch gesunde zerstört werden. Schließlich können persistente Virusinfektionen eine andauernde Immunantwort hervorrufen und/oder eine Autoimmunerkrankung verursachen [3].

Die Antwort der Mikroimmuntherapie

Die Mikroimmuntherapie kann eine wichtige Säule bei der Therapie dieser Autoimmunerkrankungen viralen Ursprungs sein, denn sie erlaubt es, auf verschiedenen Ebenen vorzugehen. Ihr Ziel ist es, der Vermehrung und Verbreitung der Viren entgegenzuwirken, eine wirksame und ausgeglichene Immunantwort zu begünstigen und die persistente Infektion, und somit die verbundenen Autoimmunkrankheiten, zu kontrollieren. Dadurch sollen bestimmte Viren, wie Epstein-Barr (EBV) oder der Zytomegalievirus (CMV), die mit einer Hyperreaktivität des Immunsystems einhergehen können, wirksam bekämpft werden. Weitere Viren wie Varizella-Zoster-Virus oder Herpes simplex-Virus vom Typ I und II, die in unserem Organismus fortbestehen, können in einigen Fällen ebenfalls mit Autoimmunkrankheiten in Verbindung gebracht werden [4].

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Bibliographie

[1]         A. Davidson and B. Diamond, “Autoimmune Diseases,” N. Engl. J. Med., vol. 345, no. 5, S. 340–350, 2001.

[2]         K. H. Costenbader, et al. “Genes, epigenetic regulation and environmental factors: Which is the most relevant in developing autoimmune diseases?,” Autoimmun. Rev., vol. 11, no. 8, S. 604-609, 2012.

[3]         R. S. Fujinami, et al. “Molecular Mimicry, Bystander Activation, or Viral Persistence : Infections and Autoimmune Disease” Clin. Microbiol. Rev., vol. 19, no. 1, S. 80-94, 2006.

[4]         V. Bal, et al. “Antigen presentation by keratinocytes induces tolerance in human T cells,” Eur. J. Immunol., vol. 20, no. 9, S. 1893–1897, Sep. 1990.

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