Demenz

Wörtlich aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet „Demenz“ „weg vom Geist“ oder „ohne Geist“. Mit dieser Bezeichnung lässt sich das Wesentliche der Erkrankung bereits sehr gut zusammenfassen, denn bei den Betroffenen verschlechtern sich schrittweise die geistigen Fähigkeiten. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung kann es sogar zum nahezu vollständigen Verlust der geistigen Fähigkeiten kommen. Aus diesem Grund sorgen sich viele Menschen, im Alter an Demenz zu erkranken und die Selbstständigkeit immer mehr aufgeben zu müssen. Da es zahlreiche Faktoren gibt, die eine Demenzerkrankung begünstigen können, ist es nicht ganz einfach, der Erkrankung effektiv vorzubeugen oder ein garantiertes Mittel zu nennen, das vor dieser Krankheit schützt. Dennoch können wir viel dafür tun, um im Alter gesund und körperlich sowie geistig fit zu bleiben. Insbesondere eine gesunde Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft helfen, die Risiken zu minimieren. Auch soziale Kontakte und Hobbys sollten weiterhin gepflegt werden, um dem Gehirn konstant Reize und Anstöße zu geben, damit es leistungsfähig bleibt.

Was ist eine Demenz?

Demenz wird häufig mit Alzheimer gleichgesetzt. Alzheimer ist jedoch nur eine von zahlreichen Formen der Demenz – wenn auch diejenige, die am häufigsten auftritt. So sind etwa 60 bis 70 Prozent aller Demenzen eine Alzheimer-Erkrankung. Da diese ihren Ursprung im Gehirn haben, werden sie auch als hirnorganische Demenzen bezeichnet. Die zweithäufigste Form ist die vaskuläre Demenz, die infolge von Durchblutungsstörungen im Gehirn auftritt. Hierzulande sind etwa 1,5 Millionen Menschen an Demenz erkrankt.  

Doch was genau ist die Demenz nun? Zu Beginn der Erkrankung sind häufig das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit der Betroffenen gestört. Da die Demenz vorrangig bei älteren Menschen auftritt, werden die anfänglichen Symptome oftmals als altersbedingte Vergesslichkeit oder Schusseligkeit abgetan. Im Verlauf der Krankheit können die Betroffenen zunehmend auch im Langzeitgedächtnis gespeicherte Informationen, Personen und Erlebnisse nicht mehr abrufen. Dadurch verlieren sie mit der Zeit Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie sich im Laufe ihres Lebens angeeignet haben. Eine Demenz betrifft jedoch nicht nur die Gedächtnisleistung, sondern beeinträchtigt auch die Sprache, die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit, das Denkvermögen, das praktische Geschick und die Orientierung. Sie schränkt die Betroffenen somit in zahlreichen Lebensbereichen ein, sodass ein selbstbestimmtes Leben immer weniger möglich ist.

Mögliche Ursachen

Für Demenzen kommen eine Vielzahl von Ursachen infrage. Prinzipiell sind die primären und sekundären Demenzen zu unterscheiden. Bei primären Demenzen liegt die Krankheitsursache direkt im Hirnareal, während sekundäre Demenzen durch Medikamente, Vitaminmangel äußere Einflüsse oder andere Erkrankungen wie Depressionen, Multiple Sklerose, Schilddrüsenerkrankungen oder Schädel-Hirn-Traumata ausgelöst werden können. Die sekundären Demenzen treten weitaus seltener auf. Sie machen rund 10 bis 20 Prozent der Demenzerkrankungen aus. Die primären Demenzen werden hingegen durch ein Absterben der Gehirnzellen hervorgerufen. Was diesen Prozess genau auslöst, ist noch nicht abschließend geklärt.

Risikofaktoren für eine Demenz

Es gibt unveränderliche Umstände, die das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, erhöhen. Hierzu zählen beispielsweise ein hohes Alter oder erbliche Veranlagungen. Des Weiteren können auch eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), der Konsum von Nikotin oder Alkohol sowie ein starkes Übergewicht (Adipositas) die Demenz-Risiken steigern. 

Demenz-Symptome

Die jeweiligen Symptome der Demenz hängen von der genauen Erkrankung (z. B. Alzheimer, vaskuläre Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz) ab. Zu den häufigsten Anzeichen gehören unter anderem:

  • Zunehmende Vergesslichkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Wortfindungsstörungen
  • Schwierigkeiten beim Zuhören
  • Orientierungsprobleme
  • Probleme mit dem Langzeitgedächtnis (erkennen nahestehende Personen nicht mehr, können die Vergangenheit nicht abrufen)
  • Gangstörungen
  • Verlust des praktischen Geschicks/der motorischen Feinfühligkeit
  • Wesensveränderungen und psychiatrische Symptome (z. B. Streitlust, krankhafte innere Unruhe, überschwängliche Euphorie, realitätsferne Wahrnehmungen und Halluzinationen, Teilnahmslosigkeit, Depression, Angst)   

Das Immunsystem des Gehirns

Bei der Immunantwort sind die sogenannten Fresszellen (Phagozyten) ein wichtiger Bestandteil. Sie sind unter anderem dafür zuständig, Zellüberreste in sich aufzunehmen und sorgen sozusagen für die Ordnung und Sauberkeit im Organismus. Dass dieser Vorgang auch im menschlichen Gehirn essenziell ist und es eine Art Gehirn-Immunsystem gibt, wissen viele Menschen gar nicht. Hier sind es die Mikroglia, die sowohl Krankheitserreger als auch Zellmüll beseitigen. Durch die Ausschüttung von Zytokinen (Immunbotenstoffen) können sie zusätzliche Hilfe anfordern.

Bei der Alzheimer-Demenz werden jedoch zu viele Zytokine aktiviert, die im Nervengewebe eine Entzündungsreaktion (Neuroinflammation) hervorrufen. Mit der Zeit schaffen die Mikroglia es nicht mehr, die Eiweiße (Zytokine) rechtzeitig wieder abzubauen, sodass sich die Proteine im Gehirn ansammeln (Plaques). Dadurch kommt es zu den bekannten neurologischen Störungen.

Therapiemöglichkeiten bei Demenz

Im Wesentlichen richtet sich die Therapie bei Demenz danach, wie weit fortgeschritten die Erkrankung bereits ist sowie nach den individuellen Voraussetzungen der betroffenen Person. Heilbar ist Demenz leider noch nicht, aber verschiedene Behandlungen können dabei helfen, die Entwicklung der Erkrankung zu verlangsamen und die Selbstständigkeit der Patienten positiv zu unterstützen. Neben medikamentösen Behandlungsansätzen spielt insbesondere auch die Komplementärmedizin bei Demenz eine entscheidende Rolle.

Mithilfe der Komplementärmedizin bei Demenz in Form der Mikroimmuntherapie soll das Immunsystem unterstützt und die Teilprozesse reguliert werden. In diesem Fall bedeutet das, dass die Mikroimmuntherapie darauf abzielt, die Überaktivität der Zytokine im Gehirn zu hemmen und somit der Anlagerung der Plaques entgegenzuwirken.

Was kann die Mikroimmuntherapie bei Demenz bewirken?

Die Mikroimmuntherapie ist eine ergänzende Behandlungsmethode, die sich mit weiteren Verfahren zur Demenztherapie kombinieren lässt. Durch die Aufnahme körpereigener Immunbotenstoffe in stark verdünnten Dosierungen können die Mikroglia bei der Beseitigung der Plaques unterstützt und die übermäßige Ausschüttung von Zytokinen, die schließlich zur Neuroinflammation führen kann, reguliert werden. Auf diese Weise kann das Fortschreiten der Erkrankung in vielen Fällen verlangsamt werden. Zusätzlich kann die Mikroimmuntherapie die natürlichen Schwächen des Immunsystems, die häufig im Alter auftreten, mindern. Zu den übergeordneten Zielen der Mikroimmuntherapie bei Demenz gehören eine Steigerung und Sicherung der individuellen Lebensqualität. Auch wenn die Erkrankung bisher noch nicht heilbar ist, möchte die Mikroimmuntherapie den an Demenz erkrankten Personen dabei helfen, möglichst lange ein selbstständiges Leben führen zu können.

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