Prostatakrebs

Das Prostatakarzinom, wie Prostatakrebs medizinisch bezeichnet wird, ist die häufigste Krebsart bei Männern. Die Diagnose stellt die Betroffenen sowie deren Familie und Bekannte vor viele Fragen und Schwierigkeiten. Bei Krebs ist es nicht nur entscheidend, den Tumor an sich zu behandeln, sondern auch die vielen komplexen Faktoren zu berücksichtigen, die die Erkrankung ebenfalls beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise die Psyche, die Ernährung, der Stresspegel sowie Sorgen und Ängste. Für die Mehrzahl der Patienten spielt eine ganzheitliche Krebsbehandlung daher eine wichtige Rolle bei der Krankheitsbewältigung. Als ergänzende Krebstherapie nutzt die Mikroimmuntherapie bei Prostatakrebs das Wissen über Wachstum und Verbreitung von Krebszellen und fokussiert sich vor allem auf die Unterstützung des Immunsystems – dem körpereigenen Abwehrsystem gegen Krebs.

Was ist Prostatakrebs?

Beim Prostatakarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse (Prostata). Häufig bildet sich die Geschwulst in der äußeren Zone der Drüse, die unterhalb der Harnblase liegt. In den frühen Stadien treten zumeist keine Beschwerden auf, da Prostatakarzinome in den meisten Fällen nicht direkt an der Harnröhre entstehen. Wächst der Tumor, kann er zur Einengung der Harnröhre führen und Störungen sowie Beschwerden beim Wasserlassen hervorrufen. Für eine frühzeitige Behandlung sind Vorsorge und Früherkennung besonders wichtig.

Häufigkeit

Mit etwa 25 Prozent stellt Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung unter Männern in Deutschland dar. Jährlich werden laut statistischen Auswertungen des Robert Koch-Instituts mehr als 60.000 Neuerkrankungen hierzulande diagnostiziert. Jüngere Männer sind in der Regel sehr selten vom Prostatakarzinom betroffen. Die häufigsten Neuerkrankungen werden bei Männern ab dem 70. Lebensjahr festgestellt. Durch moderne Methoden zur Früherkennung und durch entsprechende Behandlungsansätze, die zunehmend auch ergänzende Therapien wie die Mikroimmuntherapie bei Prostatakrebs integrieren, kann die Lebensqualität der Betroffenen positiv unterstützt werden. Die Lebenserwartung nach fünf Jahren liegt bei etwa 91 Prozent. Sie stellt damit die zweithöchste aller Krebserkrankungen deutschlandweit dar.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für Prostatakrebs sind noch nicht vollständig erforscht. Dementgegen sind verschiedene Faktoren bekannt, die das Risiko für die Erkrankung erhöhen können. Zu den bedeutsamsten dieser Faktoren zählen das Alter sowie die familiäre Veranlagung. Auch Hormone scheinen bei der Erkrankung an Prostatakrebs eine Rolle zu spielen, wobei der genaue Einfluss noch weitgehend ungewiss ist. So ist das Geschlechtshormon Testosteron nicht nur für die Funktion der Prostata notwendig, es begünstigt zugleich auch das Wachstum von Prostatakrebszellen. Weitere Risikofaktoren seien laut Experten zudem der Konsum von Alkohol und Nikotin sowie die Ernährung und die individuelle Lebensführung.

Die Rolle des Immunsystems bei Prostatakrebs

Oftmals ist die Entstehung von Krebs auf eine fehlende beziehungsweise mangelhafte Reaktion des Immunsystems zurückzuführen. Solide Tumoren nutzen meist die natürliche Abwehrfunktion des Körpers – den Entzündungsprozess – zu ihrem eigenen Vorteil, indem sie die Zelle infiltrieren. Im einwandfrei funktionierenden Ablauf erkennen die Immunzellen (z. B. Makrophagen und Killerzellen) die mutierten Krebszellen und entfernen diese mithilfe eines zytotoxischen Entzündungsprozesses. Eine mangelhafte Entzündungsreaktion kann hingegen das infiltrierende Wesen der Krebszelle begünstigen, sodass diese den Entzündungsprozess für ihr eigenes Wachstum und ihre Verbreitung nutzt. Die Stärkung des Immunsystems durch immunmodulierende Behandlungen wie der Mikroimmuntherapie bei Prostatakrebs zielt unter anderem auf die Unterstützung der spezifischen Immunantwort gegenüber den Krebszellen ab.

Mikroimmuntherapie bei Prostatakrebs: Welche Möglichkeiten bietet die MIT bei der Krebstherapie?

Die Mikroimmuntherapie bei Prostatakrebs kann als ergänzende Behandlung zur herkömmlichen Krebstherapie eingesetzt werden. Sie wird in einer bestimmten aufeinander aufbauenden Reihenfolge eingenommen und strebt bei der Behandlung von soliden Tumoren verschiedene Wirkungen an. Zum einen soll mithilfe der Mikroimmuntherapie das Tumorwachstum verlangsamt werden. Dies geschieht über eine Hemmung der Umschaltung („switch“) von M1- zu M2-Makrophagen. Letztere schütten geringe Mengen von pro-inflammatorischen Zytokinen und große Anteile von immunsuppressiven Zytokinen aus, wodurch das Tumorwachstum gefördert wird. Die Mikroimmuntherapie zielt darauf ab, dieser Umschaltung entgegenzuwirken und bereits umgeschaltete Makrophagen in M1-Makrophagen zurückzuentwickeln.

Zudem wird die Mikroimmuntherapie bei Prostatakrebs angewendet, um das geschwächte Immunsystem des Patienten zu unterstützen. Nicht nur die Krebserkrankung an sich, sondern auch die häufig unumgängliche Behandlung mit Strahlen- und Chemotherapie wirkt sich oftmals negativ auf die körpereigene Abwehrfunktion aus. Durch die Zufuhr körpereigener Immunbotenstoffe wird die natürliche Immunantwort moduliert, wodurch unter anderem die konventionellen Methoden zur Krebstherapie für Patienten verträglicher werden können. In einer Studie zur Mikroimmuntherapie als ergänzende Krebstherapie, die bereits im Jahr 2003 durchgeführt wurde, konnte bei 61 Prozent der Patienten eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit festgestellt werden. Einige der Patienten, die ihre Strahlen- und Chemotherapie aufgrund von hohen Toxizitätsgraden abbrechen mussten, konnten nach der Einnahme der Mikroimmuntherapie die Behandlung wiederaufnehmen.

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