Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen tritt die Leukämie – gemeinhin auch als Blutkrebs bekannt – relativ selten auf. Dennoch stellt die Diagnose selbstverständlich ein einschneidendes Erlebnis für die Betroffenen und Angehörigen dar. Zu den obersten Zielen gehört es zunächst, eine geeignete Therapie zu finden. Neben der klassischen Chemotherapie oder der Induktionstherapie kommen bei akuten Leukämien auch häufig Konsolidierungs- und Erhaltungstherapien zum Einsatz. Eine Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung bildet die Mikroimmuntherapie bei Leukämie. Sie kann die herkömmliche Krebstherapie nicht ersetzen, diese aber als komplementäre Behandlungsmethode unterstützen. Dabei zielt sie darauf ab, die Lebensqualität der Leukämiepatienten nachhaltig zu verbessern.
Was ist Leukämie?
Leukämie ist eine Krebserkrankung des Blutes. Sie betrifft im Gegensatz zu soliden Tumoren, die sich lokal begrenzen lassen, den ganzen Körper. Bei der Leukämie gibt es sowohl schnell als auch langsam voranschreitende Krankheitsformen. Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet der Begriff Leukämie „weißes Blut“. Die Krankheit beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Blut, sondern beeinflusst das gesamte blutbildende System, darunter auch das Knochenmark. Zudem hat die Erkrankung des blutbildenden Systems Auswirkungen auf sämtliche Organe und Bestandteile des Körpers.
Was passiert bei Leukämie?
Der genaue Auslöser für den Blutkrebs ist nicht eindeutig geklärt. Im Knochenmark befinden sich die Stammzellen. Aus ihnen entwickeln sich die drei Hauptbestandteile des Bluts: die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten). Durch eine Fehlfunktion bilden die Stammzellen übermäßig viele weiße Blutkörperchen und geben diese ins Blut ab, obwohl sie noch nicht ausgereift und damit nicht funktionstüchtig sind. Diese unreifen Leukozyten werden auch als Leukämiezellen bezeichnet.
Da die weißen Blutkörperchen für die Immunabwehr verantwortlich sind, kann diese Körperfunktion mit den unzureichend entwickelten Leukozyten nicht länger aufrechterhalten werden. Zusätzlich werden auch die weiteren Aufgaben der anderen Blutbestandteile (Sauerstofftransport und Blutgerinnung) gestört.
Leukämien äußern sich daher häufig durch eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, eine blasse Haut, Müdigkeit und Abgespanntheit, eine geminderte Leistungsfähigkeit und einen plötzlichen Gewichtsverlust. Zusätzlich zur Krebsbehandlung kann die Mikroimmuntherapie bei Leukämie angewandt werden, um das Immunsystem zu unterstützen. Auch das allgemeine Befinden der Patienten vor, während und nach der Chemo- und Strahlentherapie kann durch die Mikroimmuntherapie bei Leukämie positiv beeinflusst werden.
Therapiemöglichkeiten
Im Wesentlichen ist die Behandlung von der Form der Leukämie abhängig. Häufig umfasst der Behandlungsplan eine Chemotherapie, die bei manchen Leukämiepatienten durch eine zusätzliche Strahlentherapie ergänzt wird. Reicht eine Chemotherapie allein nicht aus, kommt meist eine Stammzellentransplantation in Betracht. All diese Therapieformen stellen für gewöhnlich eine starke Belastung für den Körper dar, die mit zahlreichen Nebenwirkungen einhergehen kann. Mithilfe von ganzheitlichen Behandlungsansätzen kann vielfach der Allgemeinzustand der Patienten stabilisiert und verbessert werden.
Ergänzende Krebstherapie – die Mikroimmuntherapie
Im Bereich der Onkologie kommt der Mikroimmuntherapie seit ihrer Begründung eine große Bedeutung zu. Ihr komplexer Wirkungsmechanismus führt einerseits zu einer Verbesserung des allgemeinen Befindens und zu einer Steigerung der Lebensqualität. Andererseits unterstützt die Mikroimmuntherapie direkt den Kampf gegen den Krebs. Auch bei soliden Tumoren wird die Mikroimmuntherapie eingesetzt, um antitumorale Mechanismen zu fördern und die krebsbegünstigenden Faktoren zu hemmen. Hierfür werden die von den Tumoren ausgeschütteten Immunbotenstoffe (Zytokine) und Wachstumsfaktoren in niedriger, mittlerer oder hoher Verdünnung eingesetzt – je nachdem, ob die Wirkung der immunologischen Substanzen stimuliert, moduliert oder gehemmt werden soll.
Wird die Mikroimmuntherapie bei Leukämie ergänzend eingesetzt, kann die durch die Leukämiezellen geschwächte Immunabwehr wieder gestärkt werden. Die Förderung antitumoraler Prozesse wirkt zudem der Fehlentwicklung der Leukozyten entgegen.
Was kann die Mikroimmuntherapie bei Leukämie ferner bewirken?
Sowohl die Chemo- als auch die Strahlentherapie, die zumeist unverzichtbar für die Behandlung einer Krebserkrankung sind, schwächen erfahrungsgemäß das Immunsystem und somit auch den Patienten. Übelkeit, Müdigkeit und Schleimhautentzündungen sind nur einige der möglichen Nebenwirkungen. Die Mikroimmuntherapie möchte das natürliche Gleichgewicht des Immunsystems wiederherstellen, um so die Toleranz gegenüber der Chemo- und Strahlentherapie zu erhöhen. Der Patient soll dadurch in der kritischen und schwächenden Phase der Erkrankung auf schonende Weise unterstützt werden. Bei chronischen Leukämien, die oft nicht behandelt, sondern nur beobachtet werden, kann die Mikroimmuntherapie eingesetzt werden, um die Anzahl der Lymphozyten im normalen Bereich zu halten und das Immunsystem zu unterstützen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Mikroimmuntherapie bei Leukämie die unerwünschten und schädlichen Nebenwirkungen der Chemotherapie mindern kann, ohne dabei die Wirksamkeit der chemotherapeutischen Behandlung zu beeinträchtigen. Zudem ist die Anwendung äußerst unkompliziert und kann selbstständig zuhause erfolgen – selbstverständlich nach einer Rücksprache und Aufklärung mit dem in der Mikroimmuntherapie geschulten Arzt beziehungsweise Therapeuten.