Hautkrebs und Immunsystem
Sonnenlicht hat äußerst positive Auswirkungen auf den Organismus: So trägt es zur Bildung von Vitamin D bei, das nicht nur Knochen und Zähne stärkt, sondern allgemein das Wohlbefinden fördert. Direkte ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) gilt allerdings auch als größter Risikofaktor bei der Entwicklung von Hautkrebs. Neuen Studien zufolge erleidet jede Hautzelle bei intensiver, täglicher Sonneneinstrahlung eine Mutation. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zelle alle erforderlichen Mutationen zur Tumorbildung ansammelt, ist hingegen gering. Denn in der Regel beseitigt ein intaktes Immunsystem diese Zellen. Umso wichtiger ist es, seine Haut gerade in den Sommermonaten vor zu hoher Sonneneinstrahlung zu schützen. Die Mikroimmuntherapie erweist sich in Ergänzung zur konventionellen Hautkrebsbehandlung als sehr hilfreich.
Was ist Hautkrebs und wie entsteht er?
Hautkrebs zählt zu den häufigsten Tumorarten. Laut Robert Koch-Institut (RKI) erkranken jährlich allein in Deutschland etwa 220.000 Menschen an hellem und rund 15.000 an schwarzem Hautkrebs. Wenn Hautzellen bösartige Wucherungen ausbilden, bezeichnet man dies allgemein als Hautkrebs. Als Hauptursache gilt die UV-Strahlung der Sonne, da sie zu Veränderungen der DNS führen kann. Dabei sterben die Zellen nicht ab, sondern entarten und beginnen in der Folge zu wuchern. Bis aus einer normalen Zelle eine Tumorzelle wird, laufen komplexe Vorgänge im Körper ab. Verschiedene Faktoren wie Umwelteinflüsse oder genetische Veranlagung sowie Fehler (Mutationen) im genetischen Material der Zellen spielen bei einem unkontrollierten Zellwachstum eine entscheidende Rolle. Das Immunsystem besitzt eigene Mechanismen, um eine Tumorbildung zu verhindern beziehungsweise Tumorzellen dauerhaft zu vernichten.
Welche Arten von Hautkrebs gibt es?
Es gibt drei Formen von Hautkrebs: Zum weißen Hautkrebs gehören das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom (auch Stachelzellkarzinom genannt). Zum schwarzen Hautkrebs zählt das maligne Melanom. Das Basalzellkarzinom tritt am häufigsten auf. In der Regel wächst es langsam und ist üblicherweise an Körperteilen zu finden, die dem Licht ausgesetzt sind. Betroffen sind beispielsweise die Nase, Augenlider oder auch Arme und Beine sowie Schultern und Dekolleté. Das Plattenepithelkarzinom steht in Verbindung mit intensiver UV-Strahlung. Es kann am Rande der Lippen und auf vorausgegangenen Verletzungen oder Narben, hauptsächlich im Gesicht, entstehen. Im Vergleich zum Basalzellkarzinom bildet das Stachelzellkarzinom mit höherer Wahrscheinlichkeit Metastasen. Das maligne Melanom kommt an unterschiedlichen Körperstellen vor: bei Frauen häufig am Ober- oder Unterschenkel sowie am Rücken, bei Männern meist am Rumpf. Oftmals steht schwarzer Hautkrebs in direktem Zusammenhang mit vorangegangenem Sonnenbrand.
Wer ist besonders gefährdet?
Prinzipiell sollten sich alle Menschen vor der schädlichen Wirkung von UV-Strahlen schützen. Es gibt jedoch auch Risikogruppen, die besonders vorsichtig mit Sonnenbädern sein und auf ausreichenden Sonnenschutz achten sollten. Dazu zählen Menschen helleren Hauttyps und alle, die sich intensiver Sonnenstrahlung aussetzen und anfällig für Sonnenbrand sind. Speziell im Kindesalter entstandene Verbrennungen sollen ausschlaggebend für ein erhöhtes Hautkrebsrisiko sein. Wer viele Leberflecke hat, zählt auch zu der Risikogruppe und sollte seine dunklen Male regelmäßig von einem Hautarzt untersuchen lassen. Nicht jeder Leberfleck ist per se ein Zeichen für eine Entartung, jedoch können bestimmte Arten bereits einen Vorläufer von Hautkrebs darstellen. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gilt ebenfalls die Empfehlung, sich nur wohl dosiert und mit entsprechendem Sonnenschutz dem UV-Licht auszusetzen.
Wie kann man sich schützen?
Bei der Hautkrebs-Vorsorge, besonders bei Kindern, sollte auf ein zum jeweiligen Hauttyp passendes Sonnenschutzmittel, auf eine Kopfbedeckung sowie entsprechende UV-Kleidung geachtet werden. Legen Sie beim Kauf einer Sonnenbrille Wert darauf, dass diese die UV-Strahlung zu 100 Prozent absorbiert. Generell sollte die direkte Mittagssonne zwischen 12 und 15 Uhr gemieden werden.
Zusätzlich wird empfohlen, die Haut bei einem Dermatologen regelmäßig auf Veränderungen untersuchen zu lassen.
Mikroimmuntherapie bei Hautkrebs
Ein funktionierendes Immunsystem ist in der Lage, entartete Zellen zu erkennen und diese auch zu zerstören. Durch Umwelteinflüsse, genetische Anlagen, stressbedingt oder durch weitere Faktoren kann dieses Abwehrsystem allerdings auch aus dem Gleichgewicht geraten. Dadurch können sich beispielsweise entartete Zellen unbemerkt ausbreiten. Ziel der Mikroimmuntherapie bei Hautkrebs ist es daher, das Ungleichgewicht im Immunsystem zu korrigieren und zu regulieren. Dabei greift sie auf Substanzen zurück, die das Immunsystem selbst verwendet. So kommen in der Mikroimmuntherapie beispielsweise in verdünnter Form Immunbotenstoffe (Zytokine) zum Einsatz. Diese werden mittels biotechnologischer Verfahren hergestellt und dienen dazu, die zelluläre Kommunikation und Signalübermittlung zu regulieren und dafür zu sorgen, dass Tumorzellen wieder ordnungsgemäß erkannt werden können. Die Mikroimmuntherapie verfolgt somit das Ziel, eine angemessene Immunantwort auf Krebszellen und deren Vernichtung zu fördern sowie die Entwicklung des Tumors und der Metastasen einzugrenzen. Die Mikroimmuntherapie kann begleitend zu üblichen, chirurgischen Behandlungen angewendet werden. Insgesamt trägt sie zur Stärkung der gegen die Krebszellen gerichteten Abwehrkräfte bei.
Bitte beachten Sie: Die getroffenen Aussagen zu Indikationen und Wirksamkeit beruhen auf den Erfahrungen der praktizierenden Mikroimmuntherapeuten.