Sie sind ein wichtiges Sinnesorgan des Menschen und vollbringen täglich Höchstleistungen: die Augen. Im zentralen Nervensystem sind rund 40 Prozent der Leitungswege allein für das Auge zuständig. Bereits kleine Abweichungen und Störungen dieses komplexen Systems können zu Beschwerden und Erkrankungen führen. Die Gesundheit der Augen kann vor allem durch einen gesunden Lebensstil und regelmäßige Kontrolltermine sowie Vorsorgeuntersuchungen gesichert und gefördert werden. Auch das Immunsystem spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
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Die Immunologie des Auges
In der klassischen Immunantwort werden zur Bekämpfung von schädlichen Erregern Entzündungsmediatoren und Makrophagen freigesetzt. Teilweise beschädigen diese Prozesse nicht nur die Bakterien, Viren und entarteten Zellen, auf die die Immunantwort abzielt, sondern auch unbeteiligtes Gewebe. Bei Organen mit einer eingeschränkten Regenerationsfähigkeit könnte dies zu irreversiblen und weitreichenden Folgen führen. Daher entwickelt der Körper für diese Gewebe mit eingeschränkter Regenerationsfähigkeit wie beispielsweise dem Auge eine besondere immunologische Umgebung, die die Immunreaktionen reguliert.
Das Auge zählt zu den Organen des Körpers, die am stärksten gefährdet für Infektionen sind, da es lediglich durch die Augenlider geschützt wird. Daher haben sich komplexe Schutzmechanismen für das Auge entwickelt. Zum einen muss das Immunsystem zügig reagieren, es muss aber andererseits auch so feinstufig regulierbar sein, dass es keine Gewebeschäden hervorruft. Obwohl auch im Auge die „klassischen“ phagozytotischen antigenpräsentierenden Zellen (phagozytotische APC) existieren, lösen sie nicht die gewohnte Immunreaktion aus. Stattdessen wird eine abweichende Immunantwort aktiviert. Es kommt zu einer verzögerten antigenspezifischen T-Zell-Aktivierung, die das Risiko für eine Schädigung des okularen Gewebes minimiert.
Augenerkrankungen: Altersbedingte Veränderungen am Auge
Eine der häufigsten Augenerkrankungen ist die altersbedingte Makuladegeneration. Die Makula bildet die Stelle des schärfsten Sehens. Kommt es zu einer Funktionsminderung der Makula, beeinträchtigt dies das Sehvermögen. Der Grund für diese Veränderung sind Ablagerungen von Stoffwechselendprodukten, die zur Fehlfunktion der Netzhaut führen. Dadurch kommt es zudem zu Entzündungsreaktionen, die chronische Schäden bedingen können. Durch die Regulation und Modulation des Immunsystems können diese Entzündungsprozesse minimiert werden, um weitere Schädigungen zu vermeiden.