Was ist die Lyme-Borreliose?
Bei der Lyme-Borreliose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch den Stich von Zecken auf den Menschen übertragen wird. Die Erkrankung ist bakteriellen Ursprungs und wird von verschiedenen Arten der Gattung Borrelia burgdorferi verursacht. Aufgrund des genannten Übertragungsweges tritt die Lyme-Borreliose saisonal gehäuft auf: In der warmen Jahreszeit, insbesondere zwischen Juni und August, gibt es die meisten Fälle.
In Deutschland bekommen pro Jahr zwischen 60.000 und 200.000 Menschen Lyme-Borreliose. Insgesamt ist das Risiko, nach einem Zeckenstich an Borreliose zu erkranken, gering. Jedoch existieren Unterschiede zwischen den Gebieten, so tragen beispielsweise in einigen Teilen Süddeutschlands etwa ein Drittel der Zecken die Erreger (Borrelien) in sich. In anderen Bereichen Deutschlands sind es dagegen deutlich weniger.
Welche Anzeichen für Lyme-Borreliose gibt es?
Nach dem Stich durch eine infizierte Zecke können Tage, Wochen oder sogar Monate bis zum Ausbruch der Lyme-Borreliose vergehen. Viele Infektionen verlaufen sogar gänzlich unbemerkt. Falls es zu Krankheitsanzeichen kommt, können diese verschiedenartig und unterschiedlich schwer ausfallen. Häufigstes und frühzeitiges Symptom ist die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans). Dabei handelt es sich um einen roten Fleck oder einen Ring um den Zeckenstich, der sich langsam nach außen ausweitet. Zudem können weitere, unspezifische Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen und eine allgemeine Abgeschlagenheit dazukommen.
Mögliche Komplikationen bei der Lyme-Borreliose
Die Borrelien können sich im gesamten Körper ausbreiten und verschiedene Organe sowie das Nervensystem befallen. So kann unter Umständen eine Herzmuskelentzündung entstehen, die unbehandelt lebensbedrohlich ist. In den Gelenken können sich chronische Entzündungen mit starken Schwellungen manifestieren (Lyme-Arthritis).
Ist das Nervensystem betroffen, spricht man von einer Neuroborreliose. Typisch hierfür ist ein brennender Nervenschmerz. Auch andere neurologische Symptome wie Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen sind möglich. Bei Kindern zeigt sich die Neuroborreliose dagegen mitunter in Form einer nichteitrigen Hirnhautentzündung. Anzeichen dafür sind starke Kopfschmerzen und in einigen Fällen plötzliche Gesichtslähmungen.
Wie kann man der Lyme-Borreliose vorbeugen?
Da die Erkrankung ausschließlich über einen Zeckenstich übertragen wird, stellt der Schutz vor eben diesem die beste Vorbeugungsmöglichkeit dar. Bei Aufenthalten in Wäldern oder auf Wiesen sollten geschlossene Schuhe und komplett lange Kleidung getragen werden. Insbesondere in der Hochsaison sollte nach Outdoor-Aktivitäten der Körper nach Zecken abgesucht werden. Wird eine Zecke gefunden, sollte diese schnellstmöglich und fachgerecht entfernt werden – das verringert das Infektionsrisiko.
Wie wird die Lyme-Borreliose behandelt und welche Rolle übernimmt die Mikroimmuntherapie in der therapeutischen Strategie?
Die Mikroimmuntherapie kann als Teil des Behandlungsplans bei Lyme-Borreliose eingesetzt werden, bei dem klinische und biologische Aspekte des Patienten berücksichtigt werden. Zu diesem Behandlungsplan gehören einerseits Antibiotika, da es sich um eine Pathologie bakteriellen Ursprungs handelt. Zusätzlich zu den Antibiotika können bei Koinfektionen auch noch andere antimikrobielle Substanzen eingesetzt werden.
Angesichts einer Infektion mit Borrelia-Bakterien kann die Mikroimmuntherapie zur Unterstützung der Immunreaktion verwendet werden. Ziel dieses therapeutischen Ansatzes ist die Begünstigung einer optimalen Immunreaktion angesichts bakterieller Infektionen durch den Einsatz sehr geringer Dosen von Zytokinen und Nukleinsäuren. Dabei sollen Immunzellen wie Makrophagen sowie B- und T-Zellen zum Infektionsort rekrutiert werden, die eine wichtige Rolle in der Kontrolle und Vernichtung von Bakterien und anderen Krankheitserregern spielen. Die Mikroimmuntherapie ist gut verträglich und kann zusammen mit allen anderen Behandlungsmethoden eingesetzt werden.